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16.10.2000 11:00

"Frauen in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit"

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Der "Entwicklungsländerpreis 2000" der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Preis "Recht und Entwicklung" werden bei einer Akademischen Feier am Donnerstag, den 26. Oktober 2000 um 10 Uhr in der Aula der Universität (Ludwigstraße 23) in Anwesenheit der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, verliehen. Ein Interdisziplinäres Symposium, bei dem die ausgezeichneten Arbeiten vorgestellt werden, findet vom 26. bis 28. Oktober auf Schloss Rauischholzhausen (Ebsdorfersgrund)statt. Zu einer Pressekonferenz am Donnerstag, den 26. Oktober 2000 um 14.30 Uhr im Senatssaal der Universität (Ludwigstraße 23, 1. Stock), laden wir Sie recht herzlich ein.

    Aus Anlass der Verleihung des Entwicklungsländerpreises 2000 zum Thema "Frauen in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit", gestiftet von der Kreditanstalt für Wiederaufbau, und des Preises "Recht und Entwicklung", gestiftet von der Prof. Herbert Krüger-Stiftung für überseeische Verfassungsvergleiche, findet

    eine Akademische Feier
    am Donnerstag, den 26. Oktober 2000 um 10 Uhr
    in der Aula der Universität (Ludwigstraße 23)

    statt. Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, nimmt an der Akademischen Feier und Preisverleihung in Gießen teil und spricht über das Thema "Frauen in der Entwicklungspolitik - eine vergessene Zielgruppe". Im Anschluss an die Preisverleihungen und den Vortrag der Hauptpreisträgerin, Prof. Dr. Emma Zapata Martelo, findet ab 12.30 Uhr eine Podiumsdiskussion über "Frauen in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit" statt, an der sich außer der Ministerin Dr. Claudia Radeke, Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt a.M., Ingeborg Schäuble, Deutsche Welthungerhilfe, Bonn, und Prof. Dr. Beatrice Knerr, Universität -Gesamthochschule Kassel, beteiligen. Die Moderation übernimmt Ulrike Holler vom Hessischen Rundfunk. Zu einer

    Entwicklungsländerpreis 2000 der Justus-Liebig-Universität Gießen

    Der Entwicklungsländerpreis der Justus-Liebig-Universität Gießen ist in Deutschland der einzige Preis dieser Art. Er wird i.d.R. alle zwei Jahre weltweit jeweils für eine fachspezifische Fragestellung ausgeschrieben und ist mit 10.000 DM dotiert. Im Jahr 1982 wurde er zum ersten Mal vergeben. Seit 1989 wird der Entwicklungsländerpreis von der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt a.M., satzungsgemäß gestiftet. Dank dieser großzügigen Förderung konnten seitdem auch regelmäßig Förderpreise für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Entwicklungsländerforschung arbeiten, vergeben werden. Die seit 1982 insgesamt zehn Preisträgerinnen und Preisträger stammen aus Afrika, Asien, Amerika und Europa.

    Hauptpreisträgerin des Entwicklungsländerpreises 2000 ist Prof. Dr. Emma Zapata Martelo. Dr. Emma Zapata Martelo ist Professorin am "Colegio de Postgraduados" für Agrar- und Forstwissenschaften in Montecillo, Mexiko. Dort leitet sie die von ihr aufgebaute Abteilung "Gender and Rural Women". Sie erhält den Preis für ihre wissenschaftliche Leistung und Projektarbeit, die darauf ausgerichtet sind, Frauen in ländlichen Regionen in die Entwicklungszusammenarbeit zu integrieren und sie darin zu stärken, die soziale und wirtschaftliche Lebenslage partizipativ für sich und ihre Familien zu verbessern.

    Emma Zapata Martelo ist in Kolumbien aufgewachsen und studierte an der Universität in Texas Soziologie. Seit 1986 betreut sie am Colegio de Postgraduados en Sciencias Agrícolas in Montecillo, Mexiko, Mitarbeiterinnen und Postgraduierte, die in Arbeitsgruppen projektbezogene Forschungsaktivitäten zum Thema "Frauen im ländlichen Raum" durchführen. Zudem hat sie intensive Erfahrungen als Beraterin bei Regierungs- und Nicht-Regierungs-Organisationen (NRO). Ihre wissenschaftliche Arbeit zeichnet sich durch eine Fülle von wissenschaftlichen Publikationen aus. Besonders erwähnenswert ist ihre jüngste Buchveröffentlichung als Co-Autorin zu "Women and Power. Fighting Patriarchy and Poverty" (London, 1999).

    Zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern auf dem Gebiet der Entwicklungsländerforschung werden in diesem Jahr zwei mit jeweils 2000 DM dotierte Dissertationspreise vergeben, die an Dr. Katinka Weinberger und Dr. Ulrike Rötten gehen. Außerdem wird Dipl. oec. troph. Judith Bernhard für ihre Diplomarbeit mit einem Nachwuchsförderpreis, der mit 1000 DM dotiert ist, ausgezeichnet.
    · Dr. Katinka Weinberger, Jahrgang 1969, wird ausgezeichnet für ihre Dissertation "Women's Participation: An Economic Analysis in Rural Chad and Pakistan". Sie ist als Sozialökonomin am "Asian Vegetable Research and Development Center" in Tainan, Taiwan, beschäftigt.
    · Dr. Ulrike Rötten, Jahrgang 1965, erhält den Preis für ihre Dissertation "Beitrag arbeitsintensiver Beschäftigungsprogramme zur Ernährungssicherheit". Dr. Ulrike Rötten ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für "Ernährung in Entwicklungsländern" an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
    · Dipl. oec. troph. Judith Bernhard, Jahrgang 1975, wird für ihre Diplomarbeit "Fleisch- und Fischkonsum in Burkina Faso in Westafrika unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede" ausgezeichnet. Seit Juni 2000 ist sie Doktorandin im Fachgebiet Nutztierökologie am Institut für Tierzucht und Haustiergenetik der Universität Gießen.

    Preis "Recht und Entwicklung" der Professor Herbert-Krüger-Stiftung

    Der Preis "Recht und Entwicklung" der Professor Herbert-Krüger-Stiftung zur Förderung Überseeischer Verfassungsvergleichung ist mit 5000 DM dotiert und wird alle zwei Jahre für eine deutschsprachige Dissertation oder Habilitationsschrift vergeben, die sich mit dem Recht in Afrika, Asien oder Lateinamerika befasst, um das in der deutschen Rechtswissenschaft vernachlässigte Feld der juristischen Entwicklungsländerforschung zu fördern. Er geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an Dr. Michaela Wittinger und Dr. Christiane Simmler für ihre beiden Dissertationen, da diese Arbeiten in exemplarischer Weise die häufig zu beobachtende Verengung völkerrechtlicher Betrachtung auf den europäisch-atlantischen Raum überwinden und die Perspektive des Südens zentral in die völkerrechtliche Forschung einbringen.
    · Dr. Michaela Wittinger erhält den Preis "Recht und Entwicklung" für ihre Arbeit über "Familien und Frauen im regionalen Menschenrechtsschutz".
    · Dr. Christiane Simmler wird ausgezeichnet für ihre Arbeit "Das uti possidetis-Prinzip - Zur Grenzziehung zwischen neu entstandenen Staaten".

    Interdisziplinäres Symposium "Frauen im Kontext von internationaler Entwicklung und Zusammenarbeit: Rückblick und Perspektiven" vom 26. bis 28. Oktober 2000

    In Verbindung mit der Verleihung des Entwicklungsländerpreises der Justus-Liebig-Universität organisiert das Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) der Universität Gießen

    ein Interdisziplinäres Symposium
    vom 26. bis 28. Oktober 2000
    auf Schloss Rauischholzhausen (Ebsdorfergrund)

    zum Thema "Frauen im Kontext von internationaler Entwicklung und Zusammenarbeit: Rückblick und Perspektiven". Dort werden die diesjährigen Preisträgerinnen ihre ausgezeichneten Arbeiten vorstellen. Das Symposium wird am 26. Oktober 2000 um 17 Uhr von Prof. Dr. Hans-Rimbert Hemmer, Geschäftsführender Direktor des ZEU, in Rauischholzhausen eröffnet.

    Unter dem Titel "Fraueninteressen in der Entwicklungspolitik - Erfahrungen der politischen Stiftungen" referieren am 27. Oktober Astrid Ritter-Weil, Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn, Monika Baumhauer, Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin, Dr. Gabriele Reitmeier und Almut Thébaud, Friedrich-Naumann-Stiftung, Potsdam-Babelsberg, und Annekathrin Linck, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin. Am 28. Oktober werden von Bianca Schimmel, Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, Eschborn, Arlina Tarigan-Sibero, Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt a. M., und Dr. Annette Benad, Deutsche Welthungerhilfe, Bonn, Frauenprojekte in der Entwicklungszusammenarbeit vorgestellt.

    Kontaktadressen:

    Prof. Dr. Ingrid-Ute Leonhäuser
    Institut für Ernährungswissenschaft
    Goethestraße 55
    35390 Gießen
    Tel.: 0641/99-39080
    Fax: 0641/99-39089
    ingrid-ute.leonhaeuser@ernaehrung.uni-giessen.de

    Prof. Dr. Brun-Otto Bryde
    Professur für Öffentliches Recht I
    Hein-Heckroth-Straße 5
    35390 Gießen
    Tel.: 0641/99-21060
    Fax: 0641/99-21069
    brun.o.bryde@recht.uni-giessen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht, Tier / Land / Forst, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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