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20.09.1996 00:00

Alt-Autos verwerten statt verschrotten

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Mediendienst Nr. 9 - 1996

    Thema 4

    Alt-Autos verwerten statt verschrotten

    Die Verwertung von alten Autos muss eine neue Qualitaetsstufe erreichen, um den Anforderungen der Kreislaufwirtschaft genuegen zu koennen. WERTAUTO zeigt den Weg zu einer wirtschaftlichen Verwertung und umweltfreundlichen Entsorgung von Alt-Autos.

    In Deutschland werden jaehrlich rund 2,6 Millionen Pkws stillgelegt. Die traditionellen Alt-Autoverwerter koennen diese ungeheuren Mengen nicht umweltgerecht entsorgen. Nach dem Ausschlachten weniger Teile werden die kompletten Karossen in Shredderbetrieben zerkleinert, um wenigstens die Metalle zurueckzugewinnen. Das Recycling von Kunststoffen, Gummi, Glas und Textilien beschraenkt sich auf winzige Mengen. Das Kreislaufwirtschaftgesetz stellt hoehere Anforderungen: Der letzte Halter muss die ordnungsgemaesse Entsorgung seines Fahrzeugs nachweisen, Hersteller haben sich zur Ruecknahme der Altautos verpflichtet. Dafuer muss eine komplette Verwertungs- und Entsorgungsstruktur aufgebaut werden. Nur zertifizierte Autoverwerter koennen eine qualifizierte Verwertung und fachgerechte Entsorgung garantieren.

    Ende August wurde in Moers WERTAUTO Niederrhein eroeffnet - ein Modell fuer die oekologisch vertraegliche und wirtschaftliche Verwertung von Fahrzeugen. Im Endausbau koennen dort taeglich 150 Autos im Zweischichtbetrieb verwertet werden. Die Ruhrkohle Umwelt GmbH hat in diese moderne Demontage-Fabrik rund 16 Millionen Mark investiert, um an einem alten Kohlestandort zukunftstraechtige Arbeitsplaetze zu schaffen. "70 Prozent der Mitarbeiter sind ehemalige Bergleute", erklaert Geschaeftsfuehrer Peter Rachuba. WERTAUTO stellt das Verwerten auf professionelle Beine. Bei der Eingangsdiagnose werden die verwertbaren Komponenten identifiziert und bewertet. Nach der Entnahme der Betriebsfluessigkeiten werden an weiteren Stationen Bauteile und Komponenten demontiert. Der Rest wird so weitgehend zerlegt, dass sortenreine Wertstoffe an Verwerter und die unverwertbaren Reste an Entsorger geliefert werden koennen.

    Das Groblayout fuer diese flexible Demontage-Fabrik stammt vom Fraunhofer-Institut fuer Materialfluss und Logistik IML. "Der modulartige Aufbau erlaubt eine Anpassung der Demontagetiefe und -technik an sich staendig aendernde Bedingungen. Die Puffer zwischen den einzelnen Bearbeitungsstationen sorgen fuer eine sehr effektive und flexible Arbeitsorganisation", sagt Uwe Hansen vom IML in Dortmund. Die Ersatzteile werden im einem Shop direkt wiederverkauft und bald auch Online ueber Reparaturwerkstaetten angeboten. So wird eine zeitwertgerechte und kostensparende Instandsetzung von Autos moeglich.

    len bestueckt werden? Gemeinsam mit Kfz-Werkstaetten und Entsorgungsunternehmen will WERTAUTO ein Vermarktungssystem fuer Ersatzteile und Wertstoffe aufbauen. Doch noch viele Jahre muessen Millionen von Pkws entsorgt werden, die nicht recyclingfreundlich konstruiert sind.

    Ihr Ansprechpartner fuer weitere Informationen: Uwe Hansen, Telefon 0231/9743-351, Telefax 0231/9743-451, Fraunhofer-Institut fuer Materialfluss und Logistik IML, Joseph-von-Fraunhofer-Strasse 2-4, D-44227 Dortmund, email: hansen@iml.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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