Ein spektakulärer Coup ist den Bayreuther Wissenschaftlern von BIGSAS, der durch die Exzellenzinitiative geförderten "Bayreuth International School of African Studies", gelungen: Sie konnten den ersten afrikanischen Nobelpreisträger für Literatur (1986), den Nigerianer Wole Soyinka, für ihr "advisory board" gewinnen. Der 73-jährige in den USA lebende Schriftsteller, der seit 1993 Ehrendoktor der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth ist, sagte seine Mitarbeit in diesem Beratergremium zu.
Bayreuth (UBT). Ein spektakulärer Coup ist den Bayreuther Wissenschaftlern von BIGSAS, der durch die Exzellenzinitiative geförderten "Bayreuth International School of African Studies", gelungen: Sie konnten den ersten afrikanischen Nobelpreisträger für Literatur (1986), den Nigerianer Wole Soyinka, für ihr "advisory board" gewinnen. Der 73-jährige Schriftsteller, der seit 1993 Ehrendoktor der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät ist und bereits zwölf solcher akademischer Auszeichnungen besitzt, sagte seine Mitarbeit in diesem Beratergremium zu. Somit ehrt Soyinka die Universität Bayreuth und mit ihr die erste und einzige geisteswissenschaftliche Graduiertenschule Bayerns auf diese besondere Weise.
Wole Soyinka, der in den USA lebt und dort im vergangenen Semester Inhaber der Elias Ghanem Professur für Kreatives Schreiben an der University of Nevada in Las Vegas war, wurde von der Hochschulleitung, dem Institut für Afrikastudien (IAS) sowie der BIGSAS samt deren fünf afrikanischen Partneruniversitäten eingeladen, dem Beratungsausschuss der seit vergangenen Herbst bestehenden Graduiertenschule beizutreten.
"Gerade in der Aufbauphase und im Hinblick auf die engen Kooperation mit den Partneruniversitäten in Afrika", so die Sprecherin der BIGSAS, Professorin Ute Fendler, ist sein Rat für uns von unschätzbarem Wert." Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der Graduiertenschule bereits ihre Glückwünsche übermittelt. Begeistert zeigten sich auch die Partneruniversitäten der Bayreuther Graduiertenschule in Afrika.
Wole Soyinka gehört zu den bekanntesten literarischen Persönlichkeiten der Gegenwart. Er vereint literarische Exzellenz und Integrität mit intellektueller Autonomie. Seinen Zeigefinger erhebt er nicht, wohl aber seine politische Stimme. Für seine Überzeugungen ging er wiederholt und viele Monate in Isolationshaft, so etwa für seinen Widerstand gegen die Hinrichtung der Menschenrechtsaktivisten um den Schriftsteller-Kollegen Ken Saro Wiwa.
Soyinka wurde 1986 der Nobelpreis für Literatur zugesprochen - als erster Schriftsteller Afrikas und nach wie vor einziger schwarzafrikanischer Literat. Als einen "writer und fighter", 'Schreiber und Kämpfer' hat der ehemalige ARD-Korrespondent Gerd Meuer, übrigens auch Übersetzer einiger Soyinka Publikationen, seinen langährigen Freund einmal bezeichnet. Die Autobiografie 'Brich auf in früher Dämmerung: Erinnerungen' ist jüngst auf Deutsch erschienen.
Auch die Stadt Bayreuth ist Wole Soyinka nicht fremd. Hier besuchte er Freunde und traf einstige Weggefährten wieder. Ulli Beier etwa, den Gründungsdirektor des afrikanischen Kunst- und Kulturzentrums Iwalewa-Haus, dem Afrikazentrum der Universität Bayreuth seit 1981, kennt Wole Soyinka aus den 1960er Jahren. Beim Horizonte Festival im Jahr 1979 in Berlin hatte Ulli Beier dem Publikum aus Werken Wole Soyinkas gelesen. Bis dahin waren dem deutschen Publikum die Literaturen Afrikas weitgehend unbekannt gewesen.
Erst seit den 1980er Jahren werden die Werke des Theaterautors und Romancier in Deutschland von einem breiten Publikum wahrgenommen. Als Lyriker und Essayist gehört Soyinka heute zu einer Riege von weltweit anerkannten Schriftstellern neben Kollegen aus Afrika wie etwa Chinua Achebe, der 2002 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt.
Am 13. Juli 1934 in Abeokuta (Westnigeria) geboren, studierte Wole Soyinka Literatur in Ibadan, Nigeria und Leeds, England. In London erlernte er das Handwerk der Dramaturgie im Royal Court Theatre. Wegen seiner Haltung im Biafra-Krieg wurde er 1967 in Nigeria verhaftet. Beinahe zweieinhalb Jahre verbrachte er in Haft. In den 90er Jahren ging er wegen der Diktatur von General Sani Abacha freiwillig ins Exil.
Sein bewegtes Leben zwischen den Vereinigten Staaten, Europa und Afrika wird ihn nun voraussichtlich jedes Jahr einmal nach Bayreuth führen, um an den Sitzungen des Beratungsausschusses der BIGSAS teilzunehmen. Dieser setzt sich aus dem Vizepräsidenten für Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität, Professor Ortwin Meyer, dem Leiter des Instituts für Afrikastudien, Professor Dymitr Ibriszimow, sowie zwei externen Gutachtern zusammen. Eine weitere Anfrage läuft noch.
Seit 1999 schmückt eine halbtransparente, fächerförmige Glasskulptur von Hannes Arnold und Klaus-Die ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Sprache / Literatur
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
Seit 1999 schmückt eine halbtransparente, fächerförmige Glasskulptur von Hannes Arnold und Klaus-Die ...
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