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18.10.2000 08:30

Schwacher Euro stärkt Export weniger als erwartet

Joachim Schmidt Kommunikation
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

    Die anhaltende Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar stärkt erwartungsgemäß die deutschen Ausfuhren. Allerdings nicht in dem Maße, wie man angesichts der öffentlichen Aufmerksamkeit für den Dollarkurs vermuten könnte. Dies hat im wesentlichen drei Ursachen:
    - Erstens geht nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der deutschen Exporte in den Dollarraum. Dies gilt selbst dann, wenn man berücksichtigt, dass nicht nur der Handel mit den Vereinigten Staaten, sondern auch der mit einer Reihe von Entwicklungs- und Schwellenländern in Dollar abgewickelt wird. Das Gewicht des Dollar für die deutschen Ausfuhren insgesamt beträgt lediglich etwa 13 vH.
    - Zweitens verteuert ein niedrigerer Euro die Einfuhr von Vorleistungen und damit auch die Produktion. Dies zehrt zum Teil den aus der Abwertung resultierenden Vorteil wieder auf.
    - Drittens geben Exporteure den Kostenvorteil, der sich aus der Abwertung der eigenen Währung ergibt, erfahrungsgemäß nicht vollständig an die Kunden im Ausland weiter. Vielmehr erhöhen sie teilweise ihre in Euro angegebenen Ausfuhrpreise, die in Dollar gerechnet gleichwohl sinken.
    Zusammenfassend führen diese drei Effekte dazu, dass eine (nominale) Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar um 20 vH - dies entspricht etwa der Entwicklung im Laufe des letzten Jahres - den deutschen Export lediglich um 0,8 vH (real) erhöht.
    Diese Wirkungen konzentrieren sich zudem auf wenige Sektoren, vor allem den Straßenfahrzeugbau und die Chemische Industrie. Der Maschinenbau, aber auch die meisten Konsumgüterindustrien profitieren hingegen kaum.
    Das starke Wachstum der deutschen Warenexporte im ersten Halbjahr 2000 um nahezu 15 vH ist vor allem auf die ausgesprochen kräftige weltwirtschaftliche Expansion zurückzuführen. Der Welthandel wuchs in der ersten Hälfte dieses Jahres real um fast 15 vH - so dynamisch wie nie zuvor in den vergangenen beiden Jahrzehnten.

    (aus: RWI-Konjunkturbrief 2/2000)
    Ihre Ansprechpartner zu diesem Thema:
    Dr. Roland Döhrn, Tel.: (0201) 8149-262
    Joachim Schmidt (Pressestelle), Tel.: (0201) 8149-292


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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