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18.10.2000 09:48

HRK initiiert rumänisch-bulgarische Hochschulzusammenarbeit

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat für die Zeit vom 14. bis 18. Oktober 2000 eine rumänisch-bulgarische Delegation nach Frankfurt (Oder) eingeladen. Mitglieder der Delegation sind Hochschulvertreter, Bürgermeister, Zollvertreter und Ministerialbeamte aus dem Bildungsbereich, die in Frankfurt (Oder) am Beispiel der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und des Collegium Polonicum Beispiele für eine grenzüberschreitende Hochschulzusammenarbeit an einer Flußbrücke kennenlernen wollen.

    Die zwischenstaatlichen Beziehungen in Südosteuropa waren bis vor kurzem von einer Atmosphäre der "Sprachlosigkeit" und fehlendem Kooperationswillen gekennzeichnet, die durch den wirtschaftlichen Niedergang durch Transformation und Embargos noch verstärkt wurden. Der Stabilitätspakt für Südosteuropa versucht nun das Potential der interbalkanischen Kooperation im Interesse der ökonomischen Entwicklung der Region, ihrer Heranführung an die Europäische Union und der langfristigen Friedenssicherung zu entwickeln.

    Aus dem Dialog der HRK mit dem bulgarischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft und dem Rumänischen Erziehungsministerium auf dem Gebiet der Hochschulreform entstand die Überlegung, an der Donaubrücke bei den Städten Russe (Bulgarien) und Giurgiu (Rumänien) eine grenzüberschreitende und institutionalisierte bulgarisch-rumänische Hochschulzusammenarbeit zu initiieren, die für andere Bürger aus dem Balkanraum offen sein soll und langfristig Vorbildfunktion für die Region erringen kann. Das Beispiel der deutsch-polnischen Hochschulzusammenarbeit zwischen Frankfurt (Oder), Slubice und Poznan kann dabei nach Auffassung der Beteiligten Anregungen geben.

    Die Grenzregion Russe/Giurgiu wurde ausgewählt, weil hier wichtige Ansatzpunkte für eine Intensivierung der Kooperation gegeben sind. Zwischen Russe und Giurgiu verläuft die einzige Auto- und Personenbrücke, die bisher an der über 400 km langen gemeinsamen Donaugrenze zwischen Bulgarien und Rumänien existiert. Die Stadt Russe ist mit 180.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Bulgariens und verfügt über eine Universität mit insgesamt 7000 Studierenden. Das rumänische Giurgiu ist nur etwa 60 km von der rumänischen Hauptstadt Bukarest und ihrem internationalen Flughafen entfernt und verfügt über eine Außenstelle der"Akademie für Wirtschaftswissenschaften Bukarest", die dreijährige praxisbezogene Studiengänge in den Fachrichtungen Regionalwissenschaften, Ökologie und Tourismuswirtschaft anbietet. Russe und Giurgiu sind durch den faktischen Stillstand des Verkehrs auf der Donau und ihre frühere Ausrichtung auf Betriebe der Schwerindustrie von der marktwirtschaftlichen Transformation besonders hart betroffen. Die Notwendigkeit für die Schaffung einer zukünftigen Euroregion im Raum Russe/Giurgiu, in der die Probleme gemeinsam angegangen werden, liegt auf der Hand. Die Hochschulen könnten hier die Rolle eines Vorreiters übernehmen.

    Nahziele der künftigen Zusammenarbeit könnten der Aufbau eines gemeinsamen Magister-Studiengangs im Bereich "Europäische Studien" in deutscher und englischer Sprache und später der Aufbau eines bulgarisch-rumänischen Lehr- und Konferenzzentrums werden.
    Die HRK und die Europa-Universität Viadrina werden diesen Prozess begleiten. Die Delegationsreise wird aus Mitteln des Stabilitätspaktes für Südosteuropa gefördert, die vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft zur Verfügung gestellt wurden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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