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02.05.1997 00:00

Keine Angst vor Fettnäpfchen

Dipl.-Ing. Mario Steinebach Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Technische Universität Chemnitz

    Keine Angst vor Fettnaepfchen

    Experten interkultureller Kommunikation tagen im Juli in Chemnitz

    CHEMNITZ. Tausende Geschaeftsreisende treten taeglich ins Fettnaepfchen: Da verbeugt sich der deutsche Geschaeftsmann im gelernten Winkel von 35 Grad und klatscht mit der Stirn gegen die ausgestreckte Hand des japanischen Besuchers. Oder man zuckt am Telefonhoerer, weil man nicht genau abschaetzen kann, wann genau das Gespraech mit dem auslaendischen Geschaefts artner als beendet gelten kann.

    Dabei koennte es auch einfacher gehen, so Prof. Mueller-Jacquier, Inhaber der Professur Inter ulturelle Kommunikation der TU Chemnitz-Zwickau und Initiator des gleichnamigen Studienfaches: "Wenn in internationalen Teams jeder bestimmte interkulturelle Mittlerkom etenzen anwenden wuerde, koennten verschiedene aufgefasste Bedeutungen (z.B. Notwendigkeit fester Tagesordnungen), Hand-lungen (z.B. Begruessungen, Schweigephasen) oder AEusserungen (z.B. explizite Zurueckweisungen) von den Beteiligten selbst geklaert werden", betont der Chemnitzer Wissenschaftler. Dazu benoetige man jedoch spezifische interkulturelle Kompetenzen. Angesichts der Zunahme und Alltaeglichkeit interkultureller Kontakte seien die dafuer notwendigen Qualifikationen fuer die interkulturelle Zusammenarbeit neu zu ueber enken. Warum? "Weil durch die Zunahme der Quantitaet zu oft die Qualitaet des Sichverstehens abnimmt", so die lakonische Antwort der Wissenschaftler. Und die Kosten? Die Kosten des Aneinander-Vorbei-Verstehens wagt Mueller-Jacquier nicht zu beziffern. Sie stehen aber in keinem Verhaeltnis zu gezielten Vorbereitungs- oder Begleitmassnahmen wie etwa einem interkulturellem Vorbereitungstraining oder begleitenden Massnahmen fuer international besetzte Gruppen.

    Interkulturelle Kompetenzen sind heute so wichtig wie nie zuvor, meint Mueller-Jacquier, doch stuende die Trainingsforschung erst am Anfang. Diesen Problemen der "Qualifikationen fuer die interkulturelle Zusammenarbeit" widmet sich deshalb auch der Kongress der "International Society for Intercultural Education,Training and Research" (SIETAR) vom 17. bis 20. Juli 1997 in Chemnitz. Es ist zugleich der erste in den neuen Bundeslaendern ausgerichtete Kongress fuer SIETAR Deutschland, dem nationalen Ableger einer von der UNESCO anerkannten, weltweit mit Veranstaltungen operierenden Gesellschaft fuer interkulturelle Erziehung, Training und Forschung.

    In mehr als 50 Veranstaltungen wird ueber Erhebungsinstrumente interkultureller Kompetenz, zu Problemen der deutsch-chinesischen und deutsch-osteuropaeischen Kooperation sowie zu Methoden interkulturellen Trainings referiert und diskutiert. Daneben werden auch vielfaeltige Formen interkultureller Zusammenarbeit, beispielsweise der Austauschforschung und des Tourismus behandelt.

    Laut Mueller-Jacquier stellen interkulturelle Trainer, Berater oder Mediatoren das Gros der Teilnehmer.

    Weitere Informationen zur Tagung und Anmeldungsunterlagen koennen ueber Telefon 03 71/5 31-29 67 und Fax 03 71/5 31-29 65 abgefordert werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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