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21.04.2008 12:42

Daten zu Vor- und Nachteilen minimal-invasiver OPs

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Berlin - Ärzte können Gallenblase, Blinddarm und Leistenbruch heute ohne Bauchschnitt operieren. Etwa 20 Jahre nach den ersten sogenannten Schlüsselloch-Operationen in Deutschland liegen Studien zu Vor- und Nachteilen der minimal-invasiven Operationstechniken vor. Wann das Verfahren Patienten nützt, ist ein Thema des 125. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) vom 22. bis zum 25. April 2008 in Berlin.

    "Für eine Vielzahl von - insbesondere gutartigen - Erkrankungen, ist die Überlegenheit oder zumindest Gleichwertigkeit von minimal-invasiven Operationstechniken im Vergleich zu offenen Operationen durch Studien belegt", sagt Professor Dr. med. Köckerling, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Viszeralchirurgie (DGVC), Berlin. Doch nicht immer gelangen die Vorteile zum Patienten. Beispielsweise ist die endoskopische Entfernung des Blinddarmes für Patienten deutlich angenehmer als eine offene Operation. Denn sie haben weniger Schmerzen und einen kürzeren Aufenthalt im Krankenhaus. Sogar bei komplizierten Blinddarmentzündungen mit Durchbruch und Bauchfellentzündung gibt es außerdem eine geringere Rate von Wundheilungsstörungen und dadurch geringere Behandlungskosten. Trotzdem entfernen Ärzte nach wie vor nur etwa die Hälfte aller entzündeten Blinddärme minimal-invasiv. "Dies liegt vor allem daran, dass die Aus- und Weiterbildung minimal-invasiver Chirurgen der rasanten Entwicklung der Operationstechniken in vielen Bereichen hinterherhinkt", sagt Professor Köckerling.

    Die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Minimal Invasive Chirurge (CAMIC) der DGVC hat deshalb Zertifizierungsverfahren für Chirurgen und Kliniken eingeführt. Für das Zertifikat 'Minimal Invasiver Chirurg' sind eine bestimmte Anzahl von Kursen, Hospitationen und minimal-invasiven Operationen sowie Praxis-Tests notwendig. Die Kliniken müssen über eine geeignete Ausrüstung und Instrumente verfügen und an Maßnahmen zur Qualitätssicherung teilnehmen. "Patienten, die sich einem minimal-invasiven Eingriff im Bauchraum unterziehen werden, können sich ihre Klinik aussuchen. Sie sollten dabei auf die entsprechenden Qualifikationen achten", empfiehlt Professor Köckerling.

    Terminhinweise:

    Pressekonferenz
    der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
    Freitag, 25. April 2008, 14.30 bis 15.30 Uhr
    Ort: Raum 42, ICC Berlin

    DGVC/CAMIC-Vortragssitzung
    20 Jahre Minimal Invasive Chirurgie:
    Was sagen die Daten?
    Donnerstag, 24. April 2008, 14.00 bis 15.30 Uhr
    Ort: Saal 3, ICC Berlin

    DGVC-Vortragssitzung
    Freie Vorträge: Minimal Invasive Chirurgie
    Freitag, 25. April 2008, 8.30 bis 10.00 Uhr
    Ort: ICC Lounge, ICC Berlin

    Kontakt für Journalisten:
    Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
    Pressestelle, Beate Schweizer
    Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 / 8931 295, Fax: 0711 8931 167
    E-Mail: Schweizer@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.chirurgie2008.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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