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19.10.2000 16:46

Berater und Verwerter beim Geistesblitz

Jürgen Abel M. A. Pressestelle
Universität Bayreuth

    Mit Dr. Gerd Kammerer ist seit dem 1. September wieder ein Erfinderberater an der Universität Bayreuth tätig, der Erfindern bei der Patentierung und Verwertung ihrer Neuschöpfungen unter die Arme greift. Hinter allem steckt "BayernPatent", die bayerische Hochschulpatent-Initiative.

    Neuorientierung in der Erfinderberatung
    Dr. Gerd Kammerer hilft, den
    Geistesblitz richtig zu verwerten
    Viel wirtschaftliches Potenzial in pfiffigen Neuschöpfungen

    Bayreuth (UBT). Mit Dr. Gerd Kammerer ist seit dem 1. September wieder ein Erfinderberater an der Universität Bayreuth tätig, der Erfindern bei der Patentierung und Verwertung ihrer Neuschöpfungen unter die Arme greift. Hinter allem steckt "BayernPatent", die bayerische Hochschulpatent-Initiative.

    Das Patent ist das bedeutendste Schutzrecht für gewerbliche Erfindungen. Patentfähig ist ein Produkt oder ein Verfahren, das neu ist, einen innovativen Schritt (= Erfindungshöhe) enthält und zudem noch gewerblich ist. Die Nutzung patentierten Know howŽs ist dem Erfinder bzw. dem Patentinhaber vorbehalten, er genießt Monopolschutz auf seine Erfindung. Wollen Dritte ein das Patent nutzen, bedarf es der Lizensierung, die üblicherweise mit der Entrichtung von Lizenzgebühren an den Erfinder verbunden ist. Damit wird deutlich, welches wirtschaftliche Potenzial in pfiffigen Neuschöpfungen stecken kann.

    Und weil nirgendwo soviel erfunden und erdacht wird wie an Hochschulen, sind eben Im Rahmen von BayernPatent seit kurzem acht Erfinderberater landesweit an Unis und Fachhochschulen unterwegs, um Erfindern bei der Patentierung und Verwertung Ihrer Neuschöpfung zu helfen.

    Der gebürtige Kulmbacher Dr. Kammerer ist nun schon zum dritten Mal an der Uni. Von 1986 bis 1991 studierte er Geoökologie mit dem Hauptfach Bodenkunde bei Prof. Wolfgang Zech. Seine Diplomarbeit fertigte er in Ruanda an. Thema: "Ertragslimitierende Faktoren verschiedener Kulturpflanzen". Danach bearbeitete er ein Projekt an der Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach, bei dem es um die Isolierung und Quantifizierung radioaktiver Schwermetalle aus biologischen Proben ging. Nach dieser befristeten Anstellung zog es Kammerer wieder an "seine" Uni nach Bayreuth, wo er eine Promotionsstelle bei Privatdozent Dr. Stefan Peiffer und Prof. Zech antrat: Neue messtechnische Ansätze in den Geowissenschaften sollten getestet werden.

    Nach Abschluss der Promotion fand der bekennende Oberfranke erste Kontakte zum Patentwesen. In einem kleinen, innovativen Betrieb in Hof arbeitete er ein Jahr in Labor und Verwaltung. In dieser Zeit wurden drei Schutzrechtsanmeldungen für die Wasserbehandlung und -aufbereitung auf den Weg gebracht.

    Kammerers Aufgabe in der Erfinder- und Patentberatungsstelle ist einerseits das Patentbewusstsein zu stärken, immerhin zählen Patente nach einem Beschluss der Hochschulrektorenkonferenz per se zur wissenschaftlichen Literatur, andererseits einen Rundum-Service in allen Schutzrechtsfragen zu bieten. Denn der durchschnittliche Wissenschaftler hat davon, angefangen bei der Erfindung über die Recherche, die Meldung an den Arbeitgeber, den Patentantrag bis zur Verwertung und Lizensierung kaum Kenntnisse. So mancher Geistesblitz blieb in bürokratischen Hürden hängen oder war wegen vorzeitiger Veröffentlichung für die Patentierung verloren. Auch der finanzielle Aspekt ist erheblich: Für ein weltweites Schutzrecht fallen Kosten im fünf- bis sechsstelligen DM-Bereich an. Weder Hochschulen, noch Erfinder konnten oder wollten in der Vergangenheit ein solches Risiko für fragwürdige Lizenzerlöse eingehen.

    Die Bayerische Hochschul-Patentinitiative übernimmt nun neben der personellen Ausstattung der Hochschulen auch sämtliche Kosten der Patentanmeldung, sowie die Lizenzverhandlungen mit potenziellen Interessenten aus der Industrie. Langfristig soll BayernPatent natürlich zur Refinanzierung der Hochschulen beitragen. Ob, und in welchem Maße dies gelingen kann ist ungewiss. Lukrative Grundlagenpatente sind selten. Dennoch gibt es Unis, die erhebliche Mittel aus der Verwertung ihres Know howŽs schöpfen.

    Letztlich ist es für Hochschulerfinder natürlich auch interessant, eine selbstständige Existenz auf ihre Idee zu gründen.

    Erreichbar ist der Erfinderberater Gerd Kammerer telefonisch unter 0921 55-7332.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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