idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.02.1998 00:00

Verbesserung des Baugrundes durch Sprengungen

Katrin Apenburg Pressestelle
Technische Universität Bergakademie Freiberg

    Besonders locker anstehende Böden erfahren unter Belastung hohe Setzungen. Liegen Böschungen lockerer Sande unter dem Grundwasser, kommt es durch Verflüssigung sehr leicht zum Setzungsfließen. Das sind Rutschungen, die rasch und in großem Ausmaß ablaufen. Solche Erscheinungen treten besonders in sandigen Kippen auf, die der Braunkohlenbergbau hinterlassen hat. An der TU Bergakademie Freiberg beschäftigen sich Wissenschaftler des Institutes für Geotechnik mit der quantitativen Beurteilung verschiedenen Einflußgrößen beim Sprengverdichten. Dieses Verfahren wird sowohl zur Setzungsminderung als auch zum Vermeiden von Rutschungen im Lockergestein angewendet. Die Verdichtung durch Sprengung hat sich in den letzten fünf Jahren als eine effektive Methode erwiesen, da sie sich auf großen Flächen wirtschaftliche einsetzen läßt. Die Sprengladungen werden in Bohrlöchern unter dem Grundwasserspiegel gezündet. Der Sprengimpuls bewirkt eine Störung des Gefüges. Es kommt zu einer Verflüssigung nach der sich die Körner neu ordnen und unter Wirkung des Überlagerungsdruckes eine dichtere Lagerung einnehmen. Der Verdichtungsgrad läßt sich durch aufeinanderfolgende Serien von Sprengungen an einem Standort bis zu einem Grenzwert steigern. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß die besten Ergebnisse in weitestgehend wassergesättigtem Lockergestein zu erreichen sind. In natürlich gesättigten Materialien stellt sich kaum eine Verdichtungswirkung ein. Das Verfahren ermöglicht eine Vergütung bis in sehr große Tiefen. Einschränkend für den Einsatz des Verfahrens sind die von der Sprengquelle ausgehenden dynamischen Anregungen. Erschütterungsempfindliche Bauwerke in der Nachbarschaft können den Einsatz von Sprengungen als unmöglich erscheinen lassen. Die am Institut für Geotechnik an der TU Bergakademie Freiberg durchgeführten Untersuchungen zur Sprengtechnik bieten Lösungen in folgenden Fällen:

    - quantitative Beurteilung der Verdichtbarkeit von Lockergestein durch Sprengung unter Berücksichtigung der Standortbedingungen,

    - quantitative Voraussage der Größe von Partikelbewegungen (Schwinggeschwindigkeiten und -beschleunigungen) sowie der Porenwasserdrücke beim Sprengen,

    - quantitative Bewertung der Wirkung von Sprengungen auf benachbarte Objekte,

    - Möglichkeiten zur Abschirmung und Sicherung von Objekten gegen dynamische Anregung,

    - optimale Verfahren zur Durchführung des Sprengens,

    - Vergleich der Sprengverdichtung mit anderen Verfahren der Tiefenverdichtung (Dynamische Intensivverdichtung, Rütteldruckverdichtung)

    Ihr wissenschaftliches Know-how präsentieren die Freiberger Wissenschaftler vom 2. bis 6. März 1998 auf der ENVITEC in Düsseldorf.

    Kontaktadresse: Sie finden uns auf der Messe: TU Bergakademie Freiberg Halle 7 Institut für Geotechnik Stand A 74 Prof. Dr. Wolfgang Förster Tel.: 03731/392492, Fax: 03731/393501


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).