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28.04.2008 09:18

12 Mutter-Kind-Paaren mit ADHS konnte geholfen werden - in Homburg sind in der zweiten Therapie-Runde wieder 12 Mutter-Kind-Plätze frei

Saar - Uni - Presseteam Presse- und Informationszentrum
Universität des Saarlandes

    Die ADHS-Therapie-Studie für Mütter und Kinder am Universitätsklinikum des Saarlandes ist sehr gut angelaufen. Es wird eine intensive, individualisierte Therapie für Mütter und ihre Kinder angeboten, wobei verhaltenstherapeutische Methoden und bei Bedarf auch medikamentöse Therapie eingesetzt werden. Teilnehmen können Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren und deren Mütter, wenn bei beiden eine Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) vorliegt oder anzunehmen ist.

    Interessenten können sich an Susann Hänig, Diplom-Psychologin, wenden: Tel. (06841) 16-21140, E-Mail: susann.haenig@uks.eu

    An der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie und dem Institut für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg wird derzeit eine multizentrische Therapiestudie zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) durchgeführt.

    Die erste Therapie-Runde mit 12 Mutter-Kind-Paaren ist nun erfolgreich abgeschlossen. Die Studie ist bisher sehr gut angelaufen und wird nun weitergeführt. Es sind wieder ca. 12 Therapieplätze für Mütter mit ihren Kindern zu besetzen.

    "Die Familien profitieren sehr von den angebotenen Therapien", beschreibt Diplom-Psychologin Susann Hänig den ersten Erfolg der Studie. "Dies zeigte sich nicht zuletzt darin, dass alle Mutter-Kind-Paare die Therapietermine im letzten Jahr regelmäßig wahrgenommen haben und keiner die Therapie abgebrochen hat." Laut Rückmeldebogen der Familien habe die Therapie geholfen, eine andere Sichtweise auf die Problematik des Kindes und der gesamten Familie zu bekommen. Innerhalb des Elterntrainings wurden den Eltern spezielle "Tools" an die Hand gegeben und eingeübt, die in den strapaziösen Situationen im alltäglichen Kontext umgesetzt werden können. Dies fanden die Mütter besonders hilfreich, da sie nun eine breitere Palette an möglichen Verhaltensweisen haben, um mit schwierigen Situationen umgehen zu können.

    Aktuell sucht das Universitätsklinikum des Saarlandes weitere Mütter und Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) mit Interesse an der Therapiestudie. Es wird eine intensive, individualisierte Therapie für Mütter und ihre Kinder angeboten, wobei verhaltenstherapeutische Methoden und bei Bedarf auch medikamentöse Therapie eingesetzt werden. Teilnehmen können Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren und deren Mütter, wenn bei beiden eine ADHS vorliegt oder anzunehmen ist.

    Die Studie wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms "Forschungsverbünde zur Psychotherapie" - "Psychotherapie der ADHS im Kindes- und Erwachsenenalter" gefördert und wurde von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Würzburg initiiert.

    Etwa ein Viertel der Kinder mit ADHS haben einen ebenfalls betroffenen Elternteil, und mehr als die Hälfte der Eltern mit ADHS haben ein betroffenes Kind. Es ist also gar keine Seltenheit, dass sowohl bei der Mutter als auch beim Kind eine ADHS vorliegt. Zwar wird üblicherweise mit dem Erwachsenwerden die motorische Unruhe geringer, doch viele Betroffene haben weiterhin Schwierigkeiten, sich längere Zeit zu konzentrieren, sind ungeduldig oder haben Stimmungsschwankungen.

    Eine ADHS kann effektiv behandelt werden. Bei Kindern ist neben der medikamentösen Therapie auch die Wirksamkeit der Verhaltenstherapie gesichert. Verhaltenstherapeutisch werden bei der Behandlung von Kindern üblicherweise die Eltern intensiv mit einbezogen (im Rahmen eines so genannten Elterntrainings). Hierbei geht es darum, gemeinsam mit Eltern und Kind das Verhalten des Kindes und die Reaktion der Eltern zu beobachten und zu beschreiben.

    Ziel der verhaltenstherapeutischen Intervention ist zum einen, ein weniger angespanntes, aufeinander bezogenes und schönes Zusammenleben von Kind und Eltern zu ermöglichen, das durch Streit innerhalb der Familie oft beeinträchtigt ist. Zum anderen werden mit den Eltern Strategien erarbeitet, wie schwieriges Verhalten des Kindes positiv verändert werden kann.

    In der Therapiestudie soll untersucht werden, ob sich durch die Behandlung der ADHS der Mütter die Wirksamkeit eines Elterntrainings zur Behandlung der ADHS des Kindes erhöht. Dazu wird zunächst eine ausführliche Diagnostik mit Kind und Mutter stattfinden.

    Die Studienbehandlung wird dann zwei Phasen haben. Die erste Behandlungsphase richtet sich auf die ADHS der Mutter (entweder (1) Gruppenpsychotherapie und Stimu-lanzienbehandlung oder (2) Einzelberatungstermine). In der zweiten Phase wird ein in-tensives Elterntraining zur Behandlung der ADHS des Kindes für alle an der Studie teil-nehmenden Familien durchgeführt. Begleitend werden diagnostische Termine stattfin-den, um den Behandlungsverlauf zu erfassen.

    Im Rahmen dieser Studie erhalten Betroffene so die Möglichkeit, an einer intensiven, individualisierten Verhaltenstherapie für Mutter und Kind teilzunehmen.

    Wir würden Sie gerne in einem persönlichen Gespräch ausführlicher über die Therapiestudie informieren. Sollten Sie noch Fragen haben oder sich für die Teilnahme interessieren, wenden Sie sich an: Frau Susann Hänig, Diplom-Psychologin, Tel. (06841) 16-21140, E-Mail: susann.haenig@uks.eu

    Weitere Ansprechpartnerinnen: PD Dr. Christine Freitag, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Anna Schneider, Diplom-Psychologin, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie; Dr. Petra Retz-Junginger, Diplom-Psychologin, Frau Dr. Schulte-Altedorneburg, Frau Dr. Ruprecht-Dörfler, Ärztinnen, Institut für gerichtliche Psychologie und Psychiatrie.


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinikum-saarland.de/de/einrichtungen/kliniken_institute/kinderpsy...
    http://www.forensik-homburg.de/sitedata/startseite/index.php


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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