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29.04.2008 12:35

Fifty-fifty Chance für die Bayern? Sehr optimistisch!

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Augsburger Fußballforscher halten Aussagen zum Weiterkommen von Bayern München für einen optimistischen Fehlschluss.
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    Die Vorberichte zum Halbfinal-Rückspiel des FC Bayern München bei Zenit St. Petersburg schildern eine optimistische Grundstimmung in München, was die Hoffnung auf ein Weiterkommen angeht. Manager Hoeness spricht von einer Fifty-fifty Chance. Eine statistische Analyse sämtlicher bisher gespielter UEFA-Cup Partien zeigt aber, dass nach einem 1:1 im Hinspiel nur 20,8 Prozent der Mannschaften weitergekommen sind.

    Im Rahmen seiner Staatsexamensarbeit trug der Augsburger Sportstudent Sebastian Keil die Ergebnisse sämtlicher UEFA-Cup-Wettbewerbe seit 1971/72 zusammen. Die Statistik spricht eine klare Sprache: In 1076 registrierten Begegnungen unter den letzten 32 Mannschaften im UEFA-Cup gab es das Hinspiel-Ergebnis von 1:1 110mal. Im Rückspiel konnte sich danach die Gastgeber-Mannschaft des Hinspiels nur 19mal auswärts durchsetzen. Daraus resultiert eine Quote von 20,8 Prozent. Zwar erreichten 5 Mannschaften auswärts ein 1:1 und damit ein Elfmeterschießen, dies ging jedoch jedes Mal zu Gunsten der Gastgeber aus.

    Die alte Fußballweisheit, dass in den europäischen Pokalwettbewerben jedes Tor zählt, bestätigt sich eindrucksvoll. Nur wenn Lucio nicht das Eigentor unterlaufen wäre, stünden die Chancen tatsächlich etwa Fifty-fifty. In den 170 bisherigen Begegnungen mit einem 1:0 Hinspielsieg zu Hause qualifizierten sich 52,9 Prozent der Sieger für die nächste Runde.

    "Vielleicht ist es ja auch die Strategie der Bayern, keine Zweifel zu streuen und die Statistik zu ignorieren", merkt Prof. Dr. Martin Lames, Trainingswissenschaftler und Leiter der Augsburger Forschergruppe an. "Ein solcher optimistischer Fehlschluss kann sich sehr positiv und motivierend auf die Leistung auswirken. Darüber hinaus hat der statistische Befund natürlich keinerlei Auswirkungen auf das tatsächliche Geschehen, er kann lediglich dazu dienen, den Erwartungshorizont realistisch abzustecken."

    Als eher ungünstig zur Ausprägung einer extremen Motivation schätzt der Wissenschaftler das Weiterkommen in der letzten Runde gegen den FC Getafe - ebenfalls nach einem 1:1 im Hinspiel zu Hause - ein. "Wenn man eine schwierige Aufgabe gerade gemeistert hat, tendiert man aus sportpsychologischer Sicht dazu, sie beim nächsten Mal als leichter einzustufen" meint Lames, "Hoffentlich ist dies bei den abgeklärten Bayern-Spielern nicht der Fall!"
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    Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Martin Lames
    Institut für Sportwissenschaft der Universität Augsburg
    martin.lames@sport.uni-augsburg.de
    Telefon 0821/598-2824


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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