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29.04.2008 13:22

Tatjana Schilling erneut ausgezeichnet

Margarete Pauli Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die Biologin Dr. Tatjana Schilling von der Universität Würzburg ist zwar erst 29 Jahre alt, kann aber schon jetzt ein beeindruckendes wissenschaftliches Werk vorweisen: Ihr Name steht über mehreren Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften, und sie hat mehrfach Auszeichnungen erhalten. Für diese Gesamtleistung bekam sie in Hannover den mit 10.000 Euro dotierten Greti-Delfauro-Preis verliehen.

    Die Forschung der Wissenschaftlerin steht in Zusammenhang mit der Volkskrankheit Osteoporose, bei der im Knochenmark häufig ein Degenerationsprozess abläuft: Die Entstehung von Fettgewebe nimmt zu, die Neubildung von Knochen verringert sich. Die molekularen Grundlagen dieser gegensätzlichen Vorgänge sind weitgehend unverstanden. Untersucht werden sie im Orthopädischen Zentrum für Muskuloskelettale Forschung der Universität Würzburg, angesiedelt in der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus. Dort haben Tatjana Schilling und ihre Kollegen in den Stammzellen des Knochenmarks einige interessante Moleküle identifiziert. Interessant darum, weil sie sich möglicherweise als Angriffspunkt eignen, um den krankhaften Vorgängen entgegenzusteuern. Diese Ergebnisse wurden in den Fachzeitschriften Molecular and Cellular Endocrinology und Journal of Cellular Biochemistry veröffentlicht.
    In einem weiteren Projekt, an dem die preisgekrönte Biologin maßgeblich beteiligt war, haben die Würzburger Forscher den Einfluss hoher Zucker-Konzentrationen, wie sie bei Diabetikern auftreten können, auf die Stammzellen des Knochenmarks untersucht. Kurzfristig zeigten die hohen Zuckerspiegel keine negativen Auswirkungen - sie förderten vielmehr die Weiterentwicklung der Stammzellen zu Knochenzellen.
    Diese Beobachtung könnte Berichte erklären, denen zufolge es im frühen Stadium des Diabetes zu einer kurzzeitigen Zunahme der Knochenmasse kommt. Wird die Erkrankung nicht behandelt, wirken die überhöhten Zucker-Werte auf lange Sicht der Knochenbildung entgegen. Diese Forschungsergebnisse sind im Fachblatt Biochemical and Biophysical Research Communications veröffentlicht.
    Der Greti-Delfauro-Preis, gestiftet von Greti und Helmut Minne, wird seit 2005 jährlich vergeben. Tatjana Schilling bekam ihn von der Deutschen Akademie der osteologischen und rheumatologischen Wissenschaften auf der Tagung Osteologie 2008 verliehen. Grundlage für die Auszeichnung waren eine sehr gute Promotionsarbeit sowie mehrere Publikationen und Auszeichnungen, beispielsweise Posterpreise, Kongressstipendien und der Von-Recklinghausen-Wissenschaftspreis 2007.
    Tatjana Schilling stammt aus Bamberg und hat an der Uni Würzburg Biologie studiert. Ihre Promotionsarbeit fertigte sie in der Arbeitsgruppe von PD Dr. Norbert Schütze am Orthopädischen Zentrum für Muskuloskelettale Forschung an. Dort befasst sie sich derzeit als Postdoc im Team von Professor Franz Jakob mit der Differenzierung und Alterung von Stammzellen aus dem Knochenmark. Anfang Mai allerdings wird die junge Wissenschaftlerin auf Reisen gehen: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ihr ein zweijähriges Auslandsstipendium bewilligt. Dieses wird sie an der University of York in England antreten, wo sie sich auch weiterhin mit den Stammzellen aus dem Knochenmark beschäftigt. Bei dieser Art von Stipendium übernimmt die DFG die Personalkosten, das Gastlabor trägt den Materialaufwand, der im Rahmen der Forschung entsteht.
    Das Orthopädische Zentrum für Muskuloskelettale Forschung (Sprecher Prof. Dr. Jochen Eulert, Leiter Prof. Dr. Franz Jakob) der Universität Würzburg wird unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, vom Freistaat Bayern und vom Bezirk Unterfranken unterstützt.
    Weitere Informationen: Dr. Tatjana Schilling, t-schilling.klh@uni-wuerzburg.de, Internet www.orthopaedie.uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.orthopaedie.uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Tatjana Schilling; Bild: Lehrstuhl für Orthopädie
    Tatjana Schilling; Bild: Lehrstuhl für Orthopädie

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Tatjana Schilling; Bild: Lehrstuhl für Orthopädie


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