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05.05.2008 10:34

Trauer um Friedrich Schott

Dr. Andreas Villwock Pressestelle
Leibniz-Institut für Meereswissenschaften, Kiel

    Das Leibniz Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) trauert um Prof. Dr. Friedrich Schott, der am 30. April im Alter von 69 Jahren an den Folgen einer schweren Krankheit verstorben ist. Mit ihm verlieren das Institut und die Christian-Albrechts Universität zu Kiel einen national und international hoch angesehenen Forscher und Gelehrten.

    Prof. Schott hat nach dem Abitur Ozeanographie in Kiel studiert. Nach der Promotion bei Günter Dietrich war er zunächst für einige Jahre in der freien Wirtschaft tätig, bevor er 1968 als Wissenschaftlicher Assistent in das damalige Institut für Meereskunde - heute Leibniz Institut für Meereswissenschaften - eintrat. Nach der Habilitation 1974 wirkte er ab 1978 für fast zehn Jahre als Professor an der Universität Miami, USA, bevor er 1987 dem Ruf der Universität Kiel auf die C4-Professur für Physikalische Ozeanographie gefolgt ist.

    Im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit von Prof. Schott standen die Meeresströmungen und ihre Bedeutung für das globale Klima. Durch mehr als 30 Expeditionen mit Forschungsschiffen in die Schlüsselregionen des Atlantiks und des Indischen Ozeans hat er nicht nur einen gewaltigen Schatz an Beobachtungsdaten gewonnen, sondern vor allem einen fundamentalen Beitrag zur besseren Kenntnis der Ozeanzirkulation geleistet. Dabei gelangen ihm Pionierleistungen wie die Erforschung der Reaktion des Somalistroms auf die wechselnden Monsunwinde, und erstmalig mit der eindeutigen Bestimmung der Ozeanzirkulation aus hydrographischen Messungen die Lösung eines sehr alten Problems der Ozeanographie. Als Initiator, treibende Kraft und langjähriger Sprecher des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft von 1996-2006 geförderten Sonderforschungsbereichs "Dynamik thermohaliner Zirkulationsschwankungen" hat er entscheidend dazu beigetragen, den Prozess des Absinkens von kalten Wassermassen aufzuklären, der wesentlich für die Tiefenzirkulation im Atlantik und die Klimarolle des Golfstroms ist. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt 2004 ist er der Meeresforschung aktiv verbunden geblieben.

    Das wissenschaftliche Werk von Prof. Schott umfasst weit über 100 Publikationen in international angesehenen Fachzeitschriften. Seine herausragenden Forschungsleistungen sind mit verschiedenen Auszeichnungen führender wissenschaftlicher Gesellschaften gewürdigt worden, darunter der Fridtjof-Nansen-Medaille der Europäischen Geophysikalischen Gesellschaft, der Prinz-Albert-I-Medaille der Internationalen Vereinigung für die Physikalischen Wissenschaften des Ozeans, und der Henry-Stommel-Medaille der Amerikanischen Meteorologischen Gesellschaft. Von der letzteren Gesellschaft wie auch von Amerikanischen Geophysikalischen Vereinigung wurde er darüber hinaus zum "Fellow" ernannt, eine Ehrung, die nur wenigen Wissenschaftlern vorbehalten ist.

    Professor Schott hat mit seinen Arbeiten den internationalen Ruf der Kieler Meeresforschung gefestigt. Seine Kollegen und Freunde am Institut sind ihm zu bleibendem Dank verpflichtet. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

    Ansprechpartner
    Dr. Andreas Villwock (Öffentlichkeitsarbeit), Tel.: 0431 - 600 2802, avillwock@ifm-geomar.de


    Bilder

    Prof. Dr. Friedrich Schott
    Prof. Dr. Friedrich Schott
    IFM-GEOMAR
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Friedrich Schott


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