IP-Umfrage zeigt ausgepraegte Skepsis der Deutschen gegenueber Israel
Nur 13 Prozent der Deutschen aeussern anlaesslich des 60. Gruendungstags des Staates Israel ihre ausdrueckliche Bewunderung fuer die einzige Demokratie im Nahen Osten. Das ist das Ergebnis einer von Forsa im Auftrag der Zeitschrift INTERNATIONALE POLITIK durchgefuehrten Umfrage, die in der am 7. Mai erscheinenden Ausgabe des Magazins nachzulesen ist. Danach beurteilen 57 Prozent der Befragten Israel wegen seines Dauerkonflikts mit den Palaestinensern kritisch, und fuer 26 Prozent ist Israel ein Staat wie jeder andere.
Warum sehen die Deutschen Israel so anders als die Amerikaner, die sich bei Umfragen regelmaessig mit Zweidrittelmehrheit proisraelisch aeussern? Trotz aller offiziellen Bemuehungen um enge Freundschaft wirkt das deutsch-israelische Verhaeltnis verkrampft, bisweilen geradezu neurotisch. Sei es der "Mythos" (Markus Weingardt), Israel-Kritik sei in Deutschland aufgrund der NS-Vergangenheit tabu, oder der Streit ueber die "Israel-Lobby", den Alan Posener und Lorenz Jaeger in dieser IP kommentieren. Was dabei auf der Strecke zu bleiben scheint, ist das Interesse an Israels komplexer Lage, am Anteil der Palaestinenser an diesem Konflikt, am Zwang zu sehr schmerzhaften Kompromissen, ohne die Frieden nicht zu haben sein wird. "Wissen Sie, wir wollen einfach nicht, dass Auschwitz irgendeine Rolle im aktuellen Diskurs spielt", schreibt die israelische Historikerin Fania Oz-Salzberger in dieser IP. "Wir brauchen demokratische Verbuendete, nicht Mitleid und Erbarmen. Wir muessen uns alleine durchschlagen, unsere Rechnungen bezahlen, uns mit unseren Fehlern auseinandersetzen und ehrlich gemeinte Kritik akzeptieren."
http://www.internationalepolitik.de/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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