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07.05.2008 11:47

Taub und trotzdem Hören: Musik, Bewegung, sensorische Integration und Wahrnehmung zur Förderung von hörbehinderten Menschen

Saar - Uni - Presseteam Presse- und Informationszentrum
Universität des Saarlandes

    Das CIC Saarland der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) in Homburg begeht am 31. Mai 2008

    den 3. Deutschen CI-Tag unter dem Motto:

    "Taub und trotzdem Hören".

    Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr in den Räumen des Personalcasinos (Geb. 32 des Universitätsklinikums des Saarlandes in 66421 Homburg/Saar).

    Musik, Bewegung, sensorische Integration und Wahrnehmung sind oft vernachlässigte Bereiche in der Förderung von hörbehinderten Menschen. Die Veranstaltung wird sich sowohl theoretisch, als auch praktisch in vielfältiger Form mit diesem Thema auseinandersetzen. Durch Impulsreferate, Selbsterfahrungen und praktische Übungen werden wir uns dieser Thematik nähern.

    Es ist uns gelungen, kompetente und erfahrene Referenten zu diesen Themen zu gewinnen. Diese Inhalte sind für Frühförderer, Erzieher, Logopäden, kleine und große Cochlea-Implantat-Träger und auch deren Eltern sicher sehr spannend und erlebnisreich.

    Wir würden uns freuen, Sie zu dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen. Für eventuelle Rückfragen stehen wir gerne von Montag bis Freitag in der Zeit von 8.00 bis 16.00 Uhr unter Tel. (06841) 16-27382 oder 16-22983 zur Verfügung.

    Für eine Rückmeldung/ Anmeldung bis zum 25.05.2008 wären wir Ihnen sehr verbunden. Gerne können Sie diese Einladung auch an interessierte Personen/Kollegen/Freunde weiterleiten.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Prof. Dr. marc Bloching
    Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
    Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS)
    Homburg/ Saar

    Dipl. Päd. Heike Rothe
    Cochlea-Implant-Centrum (CIC) Saarland

    Programm:

    3. Deutscher CI-Tag, Homburg Saar
    "Taub und trotzdem hören"

    31. Mai 2008, 14.00 Uhr
    Personalcasino des UKS, Geb. 32
    66421 Homburg/Saar

    1. Eröffnung des 3. Deutschen CI-Tages und Vorstellung des CIC Saarland

    Dipl. Päd. Heike Rothe, CIC Saarland

    2. Ergotherapie und sensorische Integration
    - Ergotherapeutische Intervention bei CI-Kindern -
    Eric John, Saarbrücken, SI-Therapeut (DEV)

    3. Music Time - Zeit für Musik
    Was bleibt von Musik übrig, wenn man nicht oder nur schlecht hören
    kann? Wie beschreiben Betroffene ihr Musikverständnis?
    Welche Antworten kann uns die Wissenschaft darauf geben?
    Dr. Ulrike Stelzhammer-Reichhardt, Salzburg, Musikpädagogin

    4. Buchpräsentation:
    "Hören-Spüren-Spielen"
    "Schläft ein Lied in allen Dingen,..."
    Dr. U. Stelzhammer-Reichhardt

    5. Informationsstände der Firmen Advanced Bionics, Cochlear GmbH, Med El

    6. Kinderbetreuung mit Spiel und Spaß

    Hintergrund-Information:

    Ein Kind von 1000 Kindern ist im Schnitt hörgeschädigt, hiervon ca. 20% hochgradig, so dass ein Cochlea-Implantat (CI) in Frage kommt. Erwachsene CI-Träger werden mehrere Monate in Technik und Sprachtherapie z.B. in der Bosenberg Klinik St. Wendel versorgt. Die Kontrolle und Anpassung des Sprachprozessors ist lebenslang notwendig.
    Kinder werden nach der Cochlea-Implantation mehrere Jahre (2-3 Jahre) therapeutisch betreut. Hier hat der Spracherwerb noch nicht begonnen oder ist noch nicht abgeschlossen. Daher ist die Maßnahme deutlich aufwendiger und dringlicher. Ohne eine konsequente Nachsorge in einem Cochlea-Implant-Centrum, wie es im CIC Saarland am Universitätsklinikum des Saarlandes etabliert ist, werden diese Kinder nicht oder nicht ausreichend in die Sprache kommen.
    Das CIC Saarland in Homburg betreut Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 1 - 21 Jahren. Momentan sind es 44 Patienten aus dem Saarland und der angrenzenden Südwest-Pfalz.

    Das Cochlea-Implantat (CI) - Vermittlung eines künstlichen Höreindrucks

    Menschen mit mehr oder weniger ausgeprägten Hörstörungen sind in vielen Fällen von der sozialen Umgebung abgeschnitten. Daher ist es seit vielen Jahrzehnten das Ziel, schwerhörigen und tauben Kindern und Erwachsenen das Hörvermögen zurückzugeben. Das Cochlea-Implantat (CI) stellt in diesem Zusammenhang bis heute den einzig funktionierenden Ersatz eines Sinnesorganes dar.

    Die Behandlung mit einem Cochlear Implant, der einzigen Möglichkeit, tauben Kindern das Hören zu ermöglichen, wird im Saarland seit 1997 erfolgreich angewandt. Hierbei wird bei den gehörlosen Patienten ein Gerät unter die Haut platziert, das in der Lage ist den Hörnerv bei funktionslosem Innenohr direkt zu stimulieren und so einen Höreindruck hervorzurufen. Gehörlose Menschen können so wieder hören und an der Welt der Hörenden teilhaben.

    Ein Cochlea-Implantat besteht aus zwei Teilen. Hinter dem Ohr sitzt ein Prozessor der mittels eines Mikrofons Schall aus der Umgebung aufnimmt und in elektrische Signale umsetzt. Diese Signale werden dann über eine Antenne durch die Haut an das Implantat übertragen. Von diesem Implantat ausgehend reicht ein zarter Elektrodenträger über das Mittelohr in die Schnecke. Dort stimulieren die am Träger aufgereihten einzelnen Elektroden unter Umgehung der geschädigten Haarzellen unmittelbar die Nervenzellen in der Schnecke.

    Ein großes Problem bleibt jedoch, dass diese Innenohrprothese nur einen künstlichen Höreindruck vermittelt. Das heißt die betroffenen Patienten müssen lernen mit dem Cochlea-Implantat zu hören und ihre akustische Umwelt wahrzunehmen. Das heißt neben einer hochpräzisen chirurgischen Implantation des Elektrodenträgers in die Schnecke ist nach der Abheilung eine intensive Schulung und Rehabilitation der betroffenen Patienten erforderlich.

    Cochlear-Implant-Centrum Saarland in Homburg/Saar

    Seit der Gründung hat sich das "Cochlear-Implant-Centrum Saarland" in Homburg/Saar an der Universitäts-HNO-Klinik, unter Leitung von Prof. Dr. Marc Bloching, exzellent entwickelt und stellt eine Einrichtung mit überregionaler Bedeutung dar. Hier lernen überwiegend Kinder aber auch Erwachsene mit dem Cochlea-Implantat umzugehen und akustische Reize aus der Umwelt richtig zu erkennen. Die enge Zusammenarbeit von erfahrenen Chirurgen, Audiologen, Pädagogen und Logopäden ist in Homburg der Schlüssel zum Erfolg.

    Zu der erfolgreichen Einführung dieser Methode im Saarland hat der Verein zur Förderung Cochlear-Implantierter Kinder im Saarland e.V. entscheidend beigetragen, der die insbesondere bei Kindern mit Cochlear Implant dringend notwendige Förderung nach der Operation mit privaten Mitteln der Marga- und Walter Boll-Stiftung in Kerpen finanziert.

    Daher gilt der Dank der Marga und Walter Boll-Stiftung, durch die das CIC Saarland an der Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in Homburg/Saar gegründet werden konnte. Das Centrum hat seit Anfang des Jahres 2006 seine Arbeit aufgenommen und betreut seitdem ambulant und teilstationär Kinder und erwachsene Patienten.


    Weitere Informationen:

    http://www.uks.eu/hno
    http://www.uniklinikum-saarland.de/de/einrichtungen/kliniken_institute/hno/Cochl...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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