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25.10.2000 10:34

DFG richtet 23 neue Graduiertenkollegs ein

Dr. Eva-Maria Streier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung von 23 neuen Graduiertenkollegs zum 1. April 2001 beschlossen. Darunter sind auch fünf neue "Europäische Graduiertenkollegs", in denen deutsche Doktoranden mit Nachwuchswissenschaftlern aus Frankreich, Großbritannien, der Schweiz, Spanien und den Niederlanden arbeiten werden. Insgesamt wird die DFG ab April 2001 284 Graduiertenkollegs fördern. Der zuständige Bewilligungsausschuß richtete außerdem ein Graduiertenkolleg ein, dessen besonderes Merkmal die Kooperation zwischen Hochschule und Industrie ist: Im Rahmen des Graduiertenkollegs "Biomedizinische Wirkstoff-Forschung", eingerichtet an der Universität Konstanz, werden Wissenschaftler der Universität mit Forschern aus der Industrie zusammenarbeiten. Das Neue daran ist, daß sich die Industrieforscher auch an der Ausbildung der Doktoranden beteiligen.

    Seit 1990 fördert die DFG in Graduiertenkollegs besonders qualifizierte Doktoranden in allen wissenschaftlichen Disziplinen. Jeweils 15 bis 25 Doktoranden arbeiten darin in einem meist interdisziplinären, immer häufiger auch länderübergreifenden Forschungs- und Studienprogramm unter der Anleitung von Professoren, die in Forschung und Lehre besonders ausgewiesen sind. Derzeit bereiten sich in Graduiertenkollegs rund zehn Prozent aller Doktoranden in Deutschland auf ihre Promotion vor. Absolventen von Graduiertenkollegs sind in der Regel umfassender qualifiziert und durchschnittlich zwei Jahre jünger als ihre Studienkollegen. Jeder zweite promovierte Stipendiat ist 30 Jahre alt oder jünger.

    Als Instrument für eine strukturierte und neuartige Doktorandenausbildung und zur Profilierung der Hochschulen haben sich die Graduiertenkollegs bewährt. Das zeigt auch eine Analyse, die die DFG zehn Jahre nach Einrichtung der Graduiertenkollegs jetzt vorgelegt hat (Einzelheiten dazu unter http://www.dfg.de/foerder/grako/download/strukturbericht2000.pdf). Dennoch steht an den deutschen Hochschulen eine umfassende Reform der Promotion zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aber noch aus. Deshalb fordert die DFG verstärkte Anstrengungen von Bund und Ländern in diesem Bereich.

    Die neuen Graduiertenkollegs im einzelnen:

    Geistes- und Sozialwissenschaften
    · Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz und Transdifferenz, Universität Erlangen-Nürnberg
    · Europäische Gesellschaft, Universität/Gesamthochschule Essen
    · Satzarten: Variation und Interpretation, Universität Frankfurt
    · Institutionen, Methoden und Leitziele der internationalen Rechts- und Regelbildung auf dem Gebiet des Privat- und Wirtschaftsrechts, Universität Freiburg
    · Makom: Ort und Orte im Judentum, Universität Potsdam

    Medizin und Biowissenschaften
    · Struktur und molekulare Interaktion als Basis der Arzneimittelwirkung, Universität Bonn
    · Charakterisierung pathophysiologischer Versuchstiermodelle, Medizinische Hochschule/ Tierärztliche Hochschule Hannover
    · Biomedizinische Wirkstoff-Forschung, Universität Konstanz
    · Neurotraumatologie und Neuropsychologische Rehabilitation, LMU München
    · Infektionsbiologie, Universität Tübingen - Mechanismen der Entstehung solider Tumoren und experimentelle Therapie-Konzepte, Universität Tübingen

    Naturwissenschaften
    · Wirk- und Signalstoffe bei Insekten - von der Struktur zur Funktion im Ökosystem, Universität Bayreuth
    · Reaktivität im oberflächennahen Bereich, Universität/Gesamthochschule Essen
    · Gegenwartsbezogene Landschaftsgenese, Universität Freiburg
    · Komplexe Prozesse: Modellierung, Simulation und Optimierung, Universität Heidelberg
    · Nichtlinearitäten optischer Materialien, Universität Osnabrück
    · Modifikationen der Elektronendichte in chemischen und biologischen Systemen/Symbiose aus Theorie und Experiment zur Neugestaltung der Postgraduiertenausbildung, Universität Würzburg

    Informatik
    · Wissenschaftliches Rechnen: anwendungsorientierte Modellierung und Algorithmenentwicklung, Universität Paderborn

    sowie die Europäischen Graduiertenkollegs:

    Geistes- und Sozialwissenschaften/Informatik
    · Sprachtechnologie und kognitive Systeme (Language Technology and Cognitive Systems), Universität des Saarlandes mit University of Edinburgh

    Naturwissenschaften
    · Non-equilibrium phenomena and phase transitions in complex systems, Universität Bayreuth mit Universität Complutense und Universität Carlos III, UNED, Madrid
    · Interference and Quantum Applications, Universität Hannover mit Université Paris-Sud, Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) Orsay und University of Glasgow/University of Strathclyde
    · Template Directed Chemical Synthesis, Universität Münster mit HRSMC Amsterdam, Leiden
    · Hadronen im Vakuum, in Kernen und Sternen, Universität Tübingen mit Basel

    Nähere Informationen erteilt Dr. Robert Paul Königs (Leiter der Gruppe Graduiertenkollegs), Deutsche Forschungsgemeinschaft, Kennedyallee 40, 53175 Bonn, Tel.: 0228/885-2424, E-Mail: robert-paul.koenigs@dfg.de.


    Weitere Informationen:

    http://www.dfg.de/foerder/grako/download/strukturbericht2000.pdf


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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