Bienenschutz ohne Chemie
Neues Solar-Geraet zur Bekaempfung der Varroa-Milbe entwickelt
Auf dem Deutschen Imkertag in Rostock, 11. bis 12. Oktober, stellen Wissenschaftler vom Zoologischen Institut der Universitaet Tuebingen ein neues Geraet zur Bekaempfung der Varroa-Milbe vor: den APITHERM 2 Solar. Die brutschaedigende Varroa-Milbe ist weltweit das Hauptproblem der Imker. Alle Bienenvoelker sind von dieser Milbe bedroht, die sich in den Waben, in denen die Bienenbrut heranwaechst, vermehrt und vom Blut der Biene lebt. In ihrer Entwicklung werden die Bienen dabei stark geschaedigt. Um die Milben ohne den Einsatz chemischer Mittel zu bekaempfen, setzt die Forschergruppe um Prof. Dr. Wolf Engels auf die unterschiedliche Hitzeempfindlichkeit. Bei 40 °C werden die Varroa-Milben abgetoetet, erst bei 45 °C die Brut der Bienen. Setzt man die Waben einer Temperatur von knapp ueber 40 °C aus, so ueberlebt nur die Bienenbrut. Das von den Tuebinger Forschern neu entwickelte Geraet APITHERM 2 Solar, mit dem diese Hyperthermiebehandlung durchgefuehrt wird, ist speziell fuer den Einsatz beim Hobbyimker konzipiert. Mit knapp 20 Kilogramm ist es leicht handhabbar und, da mit Solarzellen ausgestattet, ueberall einsetzbar. In den 50 Zentimeter breiten und einen Meter langen Kasten passen 10 bis 12 Waben. Ein Warmluftkollektor mit einer Flaeche von 0,3 Quadratmetern sorgt fuer die notwendige Waerme. Wenn die Waben nach etwa 3 Stunden aus APITHERM 2 Solar entnommen werden, sind die Milben abgetoetet. Zweimal im Jahr durchgefuehrt, im Fruehjahr und Sommer, kann der Imker so relativ einfach, umweltfreundlich und ohne Chemieeinsatz sein Bienenvolk effektiv vor der Varroa-Milbe schuetzen. Und: in Wachs und Honig sammeln sich keine Rueckstaende an. Zusammen mit Fachfirmen und unter Koordination der Steinbeis-Stiftung fuer Wirtschaftsfoerderung wurde das neue Geraet entwickelt. Der Prototyp wurde kuerzlich auf dem Apimondia-Kongress in Antwerpen vorgestellt. Rechtzeitig zur ersten Kontrolluntersuchung im Mai wird APITHERM 2 Solar bei den Imkerfachgeschaeften zu kaufen sein. Der Anfangspreis liegt bei etwa 1.900 Mark, soll aber, sobald in groesseren Serien produziert wird, sinken.
Fuer weitere Informationen: Prof. Dr. Wolf Engels, Zoologisches Institut, Auf der Morgenstelle 28 Tel: (07071)- 29 74650 / - 29 78876
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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