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Nachrichten, Termine, Experten
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262/2000
24. Oktober 2000
Mit der letzten Phase der Einführung des Euro zu Beginn des nächsten Jahres und dem Verzicht auf die nationalen Währungen wird "Europa" ein Stück konkreter für die in der EU lebenden Bürger. Doch wohin führt dieser Weg? Gibt es bereits eine "europäische Identität"? Und wenn ja, worauf fußt diese - auf einer "europäischen Geschichte"? Eine Antwort auf diese Fragen versucht die neue Ausgabe der ESSENER UNIKATE unter dem Titel "Europäische Gesellschaft: Annäherungen an einen Begriff" zu geben. In acht Beiträgen setzen sich die Autoren dieser Ausgabe - Historiker, Philosophen, Soziologen, Literatur-, Wirtschafts- und Erziehungswissenschaftler - mit den Aspekten unserer künftigen europäischen Gesellschaft auseinander: von der Genese moderner Europavorstellungen bis hin zu den aktuellen Tendenzen einer europaweiten Arbeitsmarktpolitik.
So beschäftigt sich Justus Cobet mit der Frage, wie in der Modernisierung unserer Vorstellungen von "Geschichte" und "historischen Perioden" typisch europäische Zeitvorstellungen eingeflossen sind und inwieweit diese gegenwärtig - in einer Zeit der Globalisierung vieler Lebensbereiche - noch Bestand haben können. Werner Nienhüser setzt mit seiner Untersuchung ebenfalls am Prozess der Globalisierung an; er untersucht dessen Folgen für einen sich weltweit neu definierenden Arbeitsmarkt. Die darauf aufbauenden Beiträge von Wilfried Loth, dem federführenden Autor dieser Ausgabe, und Dieter Sturma setzen auf der europäischen Ebene an: Wilfried Loth geht den Veränderungen in der regionalen, nationalen und europäischen Identitätsbildung der Europäer nach, und Dieter Sturma verteidigt die europäische Idee der Menschenrechte gegen relativistische Positionen in Politik und Ethik. Ergänzt werden diese Positionen durch tiefer ausgelotete Fallstudien: Roland Galle betrachtet die Veränderungen des künstlerischen Portraits in der Moderne - als Ausdruck einer sich ebenso wandelnden kollektiven Vorstellung vom Individuum, und Paul Münch zeigt, wie sich in der bizarren Rolle der "Gesangskastraten" in der frühen Neuzeit spätere, bürgerliche Vorstellungen von "Mann und Weib" spiegeln. Die Ausgabe schließt ab mit zwei sektoralen Forschungsansätzen. Der Beitrag von Eckart Pankoke fokussiert mit dem Blick auf Vereine, Verbände und Stiftungen den so genannten "dritten Sektor" in den Gesellschaften Europas, und Ursula Boos-Nünning zeigt Wege zu neuen, interkulturell orientierten Konzepten für Erziehung und Bildung auf.
Die aktuelle Ausgabe des Forschungsmagazins der Universität Essen, die ESSENER UNIKATE 14 unter dem Titel "Europäische Gesellschaft: Annäherungen an einen Begriff" ist für 15,- DM im Buchhandel erhältlich (ISBN 3-934359-14-0). Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die ESSENER UNIKATE im Abonnement über die Heinrich-Heine-Buchhandlung, Viehofer Platz 8, 45127 Essen zu beziehen (25,- DM für zwei Ausgaben pro Jahr). Das nächste Heft der Reihe wird sich mit den neuesten Entwicklungen im Bereich der klinischen Onkologie beschäftigen.
Die ESSENER UNIKATE, das Forschungsmagazin der Universität Essen, informieren seit 1992 ein breites Publikum über aktuelle Wissenschaftsthemen aus der Universität Essen. Weit über 100 renommierte Wissenschaftler der Universität haben in den vergangenen Jahren zum Erfolg dieses Magazins beigetragen. Themen waren bisher die Krebsgrundlagenforschung, die aktuellen Entwicklungen im Kommunikations- und Industriedesign, die globalen ökologischen Risiken, das Phänomen des "Fremden" in der Geschichte, das Kräfteverhältnis zwischen Bildung und Wissenschaft, der aktuelle Stand der Transplantationsmedizin, die Chaosphysik und zuletzt der Forschungsstand in den Materialwissenschaften.
Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
Professor Dr. Wilfried Loth, Telefon (0201) 1 83 - 35 82,
Norbert Weigend, Telefon (02 01) 1 83 - 39 83
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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