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14.05.2008 11:53

Erstes Multiple Sklerose-Zentrum in Thüringen

Helena Reinhardt Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Klinik für Neurologie am UKJ als erste in Thüringen als MS-Zentrum anerkannt

    (Jena) Die Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) ist als erste Thüringer Klinik durch die "Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft" als "Anerkanntes MS-Zentrum" zertifiziert worden. "Mit der Anerkennung als Zentrum bestätigt die Fachgesellschaft unseren Patienten und Partnern, dass an unserer Klinik die leitliniengerechte Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose anhand umfangreicher Erfahrungen und entsprechend neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erfolgt", so Prof. Dr. Otto W. Witte, Direktor der Klinik für Neurologie am UKJ.

    Hier werden jährlich mehr als 450 Patienten mit Multipler Sklerose (MS) behandelt, der häufigsten neurologischen Erkrankung bei jungen Menschen. Die auf einer gestörten Immunreaktion basierende entzündliche Schädigung des zentralen Nervensystems tritt vor allem zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Schätzungen gehen von etwa 120.000 Betroffenen in Deutschland aus, wobei Frauen doppelt so häufig erkranken wie Männer.

    "Multiple Sklerose ist für viele eine sehr beängstigende Erkrankung", so Oberarzt Matthias Schwab, der das MS-Zentrum der Jenaer Uniklinik leitet. "Dabei ist die Erkrankung heute sehr gut beherrschbar, auch wenn sie noch nicht heilbar ist." Dank neuer Medikamente kann die Krankheit heute fast völlig gestoppt oder sehr stark gebremst werden. Viele Patienten bleiben so über viele Jahre beschwerdefrei und können sich ihre Bewegungsfähigkeit erhalten. "Dafür ist es entscheidend, so früh wie möglich mit der Behandlung zu beginnen und so die Zerstörung von Nervenzellen durch Entzündungen zu verhindern", sagt Schwab. Denn ist das Nervengewebe einmal verloren, kann es nicht wiederhergestellt werden.

    "Leider wird aber Multiple Sklerose oft erst nach langer Ursachensuche tatsächlich diagnostiziert, im Schnitt vergehen mehr als zwei Jahre zwischen den ersten Symptomen und der Diagnose", erklärt der Neurologe. Grund dafür ist die Vielgestaltigkeit der Multiplen Sklerose, die auch die "Krankheit mit den tausend Gesichtern" genannt wird. Die Symptome sind vielfältig und reichen von Sehstörungen über Empfindungsstörungen bis zu Taubheitsgefühlen.

    "Neben der sicheren Diagnose konzentrieren wir uns bei der Therapie im Jenaer Zentrum auf die schnelle Anwendung modernster Therapieverfahren, die den Patienten das Leben mit der Krankheit ermöglichen", so Oberarzt Schwab. Dazu gehört neben aufwändigen Therapiemaßnahmen wie der Blutwäsche auch das Angebot begleitender Maßnahmen wie der Beratung zur Ernährung oder zum sinnvollen Einsatz alternativer Heilverfahren. "Eine ganz wichtige Rolle für die erfolgreiche Behandlung spielt dabei auch die gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen", betont Schwab.

    Kontakt:
    OA Priv.-Doz. Dr. Matthias Schwab
    MS-Zentrum, Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena
    Tel.: 03641/9323486
    E-Mail: Matthias.Schwab[at]med.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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