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15.05.2008 09:15

Hier wird interdisziplinär groß geschrieben

Dr. Michael Schwarz Pressestelle
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Die erstmals stattfindende "European Science & Society Summer School" führt Wissenschaftler aus den Lebens-, Geistes- und Sozialwissenschaften vom 25. bis 30. August 2008 im Internationalen Wissenschaftsforum (IWH) der Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität zusammen - Doktoranden und Postdoktoranden können sich bis zum 30. Mai bewerben

    "Es gibt Anzeichen dafür, dass die Spezialisierung in der Wissenschaft zu weit fortgeschritten ist. Das ist keine ideale Situation", betont Halldor Stefansson, Science & Society Programme Manager am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg. Deshalb hat das EMBL in Zusammenarbeit mit der European School of Molecular Medicine in Milano (IFOM-IEO-Campus) und der Harvard Kennedy School in Cambridge, USA, die "European Science & Society Summer School" gegründet, mit dem Ziel, mehr Interdisziplinarität in die Lebenswissenschaften zu bringen.

    Interdisziplinarität ist heutzutage eigentlich nichts Außergewöhnliches. Bei einem Blick auf das Programm der Summer School, die Referenten und die potentiellen Teilnehmer, wird jedoch sofort klar, dass hier etwas Besonderes entsteht. Ziel der Summer School ist es nämlich, Doktoranden und Postdoktoranden der Lebenswissenschaften, der Geisteswissenschaften und der Sozialwissenschaften für eine Woche mit erfahrenen Wissenschaftlern aus diesen Gebieten für einen intensiven interdisziplinären Austausch zusammenzubringen.

    So werden im ersten Teil der unter dem Titel "Deconstructing and ordering living organisms" stattfindenden Summer School vor allem die Auswirkungen der modernen Biologie und Genforschung auf das bisherige konventionelle Verständnis der "menschlichen Natur" hinterfragt. Hat die Aufgliederung des Lebens in Zellen und einzelne Gene die Grenze zwischen dem Tierreich und dem Menschen verwischt oder gar verstärkt, und wenn dem so ist, was hat das für Konsequenzen für unsere Gesellschaft, die Moral und die Wissenschaft?

    Im zweiten Teil der Summer School geht es dann um künstlich geschaffenes Leben und Lebensformen, bis hin zur Forschung über Chimären. Diese sich in letzter Zeit rasch entwickelnden Forschungsrichtungen sollen exemplarisch in die vorangegangene Diskussion des ersten Teils eingebunden werden.

    Als Referenten konnte das Organisationskomitee um Halldor Stefansson so namhafte Wissenschaftler wie etwa Dr. David Healy von der Cardiff University gewinnen. Dort leitet David Healy, der unter anderem als Autor zahlreicher Bücher über Psychopharmaka bekannt geworden ist, die Abteilung für Psychologische Medizin in Nord Wales. Aus einer ganz anderen Richtung kommt die Juristin Professor Sheila Jasanoff von der Harvard Kennedy School. In ihrer Forschung konzentriert sie sich auf die Auswirkungen der Wissenschaften und moderner Technologien auf die Gesetzgebung, die Politik oder die öffentliche Meinung.

    Gesucht werden nun noch 20 Doktoranden beziehungsweise Postdoktoranden, die sich bis zum 30. Mai bewerben können. "Es ist eine relativ kleine Tagung und auch eine Art Experiment", erläutert Halldor Stefansson. Eine Anschubfinanzierung erfolgte über die Europäische Union (Marie Curie Conference and Training Courses), welche die Teilnahme- und Reisekosten an der Summer School für alle Teilnehmer übernimmt. In Zukunft möchte Halldor Stefansson die Summer School weiter ausbauen und sieht eine engere Zusammenarbeit mit der Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität vor. Diese stellt für die Premiere der Summer School vom 25. bis 30. August 2008 bereits ihr Internationales Wissenschaftsforum (IWH) als Austragungsort im Zentrum der Altstadt Heidelbergs zur Verfügung.

    Weitere Informationen sowie die Anmeldung zur Summer School finden sich unter:
    http://www.embl.org/e4s
    Stefan Zeeh

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Halldor Stefansson
    Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL)
    Meyerhofstraße 1, 69117 Heidelberg
    Tel. 06221 3878493
    stefanss@embl.de

    Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse

    Irene Thewalt
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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