idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.10.2000 08:15

Fraunhofer IWS Dresden erhält Fraunhofer-Preis

Dr. Ralf Jaeckel Unternehmenskommunikation
Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS

    Nanoschichten sind so gut wie unsichtbar. Nichtsdestotrotz schützen sie Werkzeuge vor Verschleiß, leiten elektrische Ströme oder speichern Informationen. Dr. Thomas Schwarz und Dr. Dieter Schneider aus dem Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS fanden eine zerstörungsfreie Methode - die laserakustische Messung -, mit der sich sagen läßt, ob die nur nanometerfeine Schicht den Wünschen der Hersteller entspricht. Für diese Arbeit wurden die beiden Forscher am 25. Oktober 2000 mit dem Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2000 ausgezeichnet.

    Damit geht der Preis zum dritten Mal an das Dresdner Fraunhofer IWS und zum fünften Mal in das Dresdner Fraunhofer-Institutszentrum.

    Diamantähnliche Schichten auf Rasierklingen ermöglichen eine glattere Rasur, diamantähnliche Schichten auf Festplatten oder komplexen Werkzeugen wie Bohrern, Fräsern oder Wellen ermöglichen längere Stand- und Laufzeiten. Denn diese Schichten sind extrem hart und gleichzeitig hauchdünn. Um diese Verschleißschichten zu optimieren und ihre Fertigung besser überwachen zu können, ist es notwendig, die mechanischen Eigenschaften der Schichten zerstörungsfrei und ohne viel Aufwand zu prüfen. Forscher am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden entwickelten eine laserakustische Prüfmethode, die rasch und exakt Schichten auf ebenen oder auch zylindrischen Bauteilen bewerten kann. Bei diesem laserakustischen Prüfverfahren trifft ein Laserstrahl in einer milliardstel Sekunde auf das Bauteil und bringt ganz gezielt nur die Oberfläche zum Schwingen. Form, Laufzeit und Laufweg der Welle, die je nach Schichtmaterial und -güte unterschiedlich sind, werden ermittelt und über komplexe mathematische Berechnungsverfahren sekundenschnell ausgewertet.

    "Dreh- und Angelpunkt unserer Messungen ist der Elastizitätsmodul", erklärt Dr. Dieter Schneider aus dem IWS. "Diese Größe hängt von der Struktur des Werkstoffs ab und steht mit anderen mechanischen Eigenschaften wie etwa Härte und Eigenspannungen in enger Wechselbeziehung. Deshalb bestimmt sie wesentlich die Verschleißbeständigkeit von Oberflächen, die mit harten und superharten Schichten geschützt werden sollen." Für das aktuelle Meßverfahren nutzen die Forscher die besonders vorteilhaften Eigenschaften von akustischen Oberflächenwellen: Diese Wellen haben nur eine geringe Eindringtiefe und reagieren deshalb empfindlich auf strukturelle Veränderungen der Randschicht. Hochfrequente akustische Oberflächenwellen werden mit kurzen Laserimpulsen angeregt. Die Wellen breiten sich durch die Nanoschichten längs der Oberfläche aus und werden detektiert. Der Prüfling, beispielsweise eine Computerfestplatte, bewegt sich während der Messung, so daß verschiedene laserakustische Signale bei verschiedenen Abständen zwischen Detektor und Laser-Schallquelle empfangen werden können. Um die Signale auszuwerten, werden ihre spektralen Anteile mit Hilfe von Algorithmen analysiert.

    "Dank ihrer Vorlaufforschung und Pfiffigkeit gelang den beiden IWS-Forschern ein automatisiertes Meßverfahren mit hoher Zuverlässigkeit für eine entscheidende Schlüsseltechnologie der Zukunft" lobt die Preisjury. Die dazugehörige und eigens entwickelte Software liefert in weniger als einer Minute das Ergebnis. Damit läßt sich der Beschichtungsvorgang - nach den Vorgaben und Wünschen der Hersteller - optimieren und kontrollieren. Neben ebenen Oberflächen können auch zylindrische Bauteile untersucht werden - von wenigen Nanometer dünnen Schichten bis hin zum Millimeterbereich. Das laserakustische Gerät am IWS ist weltweit das einzige für kommerzielle Prüfungen.

    Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:

    Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik
    01277 Dresden, Winterbergstr. 28

    Dr. Dieter Schneider
    Tel.: 0351 / 25 83-451, Fax: 0351 / 25 83-300
    E-mail: schneider@iws.fhg.de

    Presse und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Ralf Jäckel
    Tel.: 0351 / 25 83-444, Fax: 0351 / 25 83-300
    E-mail: jaeckel@iws.fhg.de

    Attraktive Fotos stellen wir Ihnen auf Wunsch gern zur Verfügung (siehe auch auf den untengenannten Internetseiten).


    Weitere Informationen:

    http://www.iws.fhg.de
    http://www.iws.fhg.de/presse/presse.html
    http://www.iws.fhg.de/presse/2000/pr0014.html


    Bilder

    Dr. Dieter Schneider und Dr. Thomas Schwarz erhielten den Fraunhofer-Preis 2000
    Dr. Dieter Schneider und Dr. Thomas Schwarz erhielten den Fraunhofer-Preis 2000

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Dr. Dieter Schneider und Dr. Thomas Schwarz erhielten den Fraunhofer-Preis 2000


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).