Arbeit an medizinischen Großgeräten hat Optimierungsbedarf
Zukunftsweisende Medizintechnologie ist heute ohne Kollege Computer nicht denkbar. Von der Diagnose durch Tomographie oder Ultraschall über computergestützte Operationstechniken bis hin zur Pflege und Verwaltung: Bildschirmarbeit ist ein fester Bestandteil der Arbeit im Krankenhaus. Doch was die Gesundheit und Lebensqualität der Patienten verbessert, belastet das Personal. Bei einer Untersuchung von rund 130 Bildschirmarbeitsplätzen an medizinischen Großgeräten in Krankenhäusern genügte kaum einer den Anforderungen der Bildschirmarbeitsverordnung. Faktoren wie ein zu hoher Geräuschpegel, zu trockene Luft, mangelhafte Beleuchtung sowie Belastungen aus der Arbeitsorganisation beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Beschäftigten. Dabei lassen sich viele Mängel durch einfache Maßnahmen beheben.
Diese Bilanz zieht der Bericht "Bildschirmarbeit in Kliniken und Praxen", den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jetzt veröffentlicht hat. Er enthält die Ergebnisse des Forschungsprojektes "Ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen mit Bildschirm-Rechner-Einheiten in Krankenhäusern - Erarbeitung von Handlungshilfen", das die ABOVE GmbH und die Fachhochschule Gießen-Friedberg im Auftrag der BAuA durchführten.
In insgesamt 14 Krankenhäusern untersuchten die Arbeitswissenschaftler etwa 130 Bildschirmarbeitsplätze an medizinischen Großgeräten. Dazu gehörten beispielsweise der Computer- und Magnet-Resonanz-Tomograph sowie Röntgen- oder Ultraschallgeräte und Verfahren wie das Elektrokardiogramm (EKG) und Elektroenzephalogramm (EEG). Hier hat der technische Fortschritt die Arbeitsplatzgestaltung überholt. Denn aus ehemaligen Steuereinheiten haben sich Bildschirmarbeitsplätze entwickelt, an denen die Beschäftigten 50 bis 90 Prozent ihrer Arbeitszeit verbringen. Dabei können sie nicht nur mehr Daten der Patienten erfassen, sondern auch eine umfangreiche Bearbeitung dieser Daten vornehmen.
Die technische Entwicklung dieser Arbeitsplätze ließ jedoch in der Regel deren gesundheitsgerechte Gestaltung weit hinter sich. Dies ergibt sich aus den Ergebnissen der arbeitswissenschaftlichen Untersuchung. Mängel finden sich sowohl in der Gestaltung der Arbeitsumgebung, als auch in der Arbeitsorganisation.
Hier lassen sich jedoch häufig durch einfache Maßnahmen Verbesserungen erzielen. Dies lässt sich beispielsweise durch eine bessere Beleuchtung, mehr Arbeitsfläche oder einen anderen Standort des Bildschirmarbeitsplatzes erreichen. Dazu gibt der Bericht ausführliche Gestaltungshinweise und stellt Layouts für Musterarbeitsplätze vor. Ein Wissensspeicher arbeitet die Gestaltungsfelder systematisch ab, gibt Vorschläge und verweist auf das gültige Vorschriften- und Regelwerk. Eine entsprechende Quartbroschüre mit Tipps zur Umsetzung kann über das Informationszentrum der BAuA, Tel.: 0231.90 71 20 71, E-Mail: info-zentrum@baua.bund.de, bestellt werden.
Bericht Bildschirmarbeit in Kliniken und Praxen; Ch. A. Sust, D. Lorenz, A. Windel; ISBN: 978-3-88261-067-3; 217 Seiten, Projektnummer: F 1801. Der gesamte Forschungsbericht befindet sich als PDF-Datei (7,6 MB) auf der BAuA-Homepage unter der Adresse http://www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/F1801.html.
http://www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/F1801.html Link zum Bericht Bildschirmarbeit in Kliniken und Praxen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Politik, Recht
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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