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20.05.2008 12:13

Romführer für Protestanten

Frank Luerweg Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    An keinem anderen Ort ist das Einende und Trennende der beiden Konfessionen in ähnlich dichter Form zu erfahren wie in Rom. Ein Karlsruher Kunstgeschichtler und ein evangelischer Theologe der Universität Bonn haben nun einen ganz besonderen Reiseführer zur ewigen Stadt herausgegeben. Er vermittelt einen spezifisch evangelischen Blick auf das Zentrum des Katholizismus, das Jahr für Jahr auch Scharen von Protestanten in seinen Bann zieht.

    Kaum jemand kann sich der Atmosphäre des Petersdoms entziehen - egal ob Katholik oder Protestant. Millionen pilgern jährlich zur Petrusstatue im Hauptschiff und berühren den linken Bronzefuß, der dadurch bereits auf die Hälfte seines ursprünglichen Umfangs geschrumpft ist. Aus evangelischer Sicht erscheint die Verehrung der Statue befremdlich: "Der Glaube lebt für uns Protestanten einzig und allein aus der Begegnung mit Christus in seinem Wort, der Liturgie und in anderen Menschen", betont Professor Dr. Michael Meyer-Blank. Warum stellen sich dann aber auch viele Nicht-Katholiken in die Schlange, um den Fuß zu berühren? "Auch Protestanten leben ihren Glauben in Zeichen", sagt der Professor für evangelische Theologie. "Doch vergessen wir leicht den Geruch- und Tastsinn. Dabei lebt der Mensch in der Liebe wesentlich von Gerüchen und Berührungen."

    In dem jetzt erschienenen Reiseführer "Evangelisch in Rom" liefert Meyer-Blanck eine evangelische Lesart katholischer Gebräuche, wie sie Rom-Besuchern auf Schritt und Tritt begegnen. "Für Protestanten sind schon die Fülle an Kunstwerken und der Pomp in einer katholischen Kirche schwer begreifbar", sagt der Theologe. "Auch die Frage nach heiligen Orten und Personen, die Marienverehrung, Wallfahrten zu Reliquien und heiligen Stätten lässt Protestanten eher kalt. In Rom kommt man an diesen Aspekten des Glaubens aber nicht vorbei."

    Der Karlsruher Kunstgeschichtler Professor Dr. Jürgen Krüger zeigt überdies, dass es auch evangelische Bauwerke sind, die das Gesicht der ewigen Stadt prägen. Dabei kommen reisepraktische Tipps nicht zu kurz: "Evangelisch in Rom" ist eben kein theologisches Fachwerk und auch keine kunstgeschichtliche Abhandlung, sondern zuallererst ein Reiseführer. Allerdings ein besonderer: Es ist momentan der einzige Romführer, der die Stadt dezidiert aus protestantischer Perspektive beschreibt und erklärt.

    Evangelisch in Rom. Der etwas andere Reiseführer. Jürgen Krüger/Michael Meyer-Blanck. Vandenhoeck & Ruprecht (2008), Göttingen

    Kontakt:
    Professor Dr. Michael Meyer-Blanck
    Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn
    Abteilung für Religionspädagogik
    Telefon: 0228/73-7679
    E-Mail: meyer-blanck@uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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