Sonderforschungsbereich 580 der Universitäten Jena und Halle-Wittenberg wird weiter gefördert
Jena (22.05.08) Auch 19 Jahre nach der Wende sind Ost- und Westdeutschland, trotz mancher Annäherungen, zwei Gebiete mit unterschiedlichen Entwicklungen und großen Abhängigkeiten. Doch in den vergangenen Jahren haben sich in Ostdeutschland starke Veränderungen ergeben. Nicht alles wurde - wie von manchem befürchtet - an die westdeutschen Verhältnisse angeglichen, wenngleich der Westen Schrittmacherfunktionen übernimmt. Es haben sich eigene und Sonderwege entwickelt, "bei manchen Entwicklungen ist Ostdeutschland sogar zum Vorreiter für ganz Deutschland, gar Europa geworden", sagt Prof. Dr. Heinrich Best von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Best ist stellvertretender Sprecher des Sonderforschungsbereichs (SFB) 580 "Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch. Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung". Die am SFB beteiligten Sozial-, Politik- und Wirtschaftswissenschaftler sowie Historiker, Psychologen und Gesundheitsforscher aus Jena und Halle-Wittenberg untersuchen seit 2001 die gesellschaftlichen Wandlungsprozesse. Diese Forschungen können auch in den kommenden vier Jahren weitergeführt werden, wie jetzt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bekannt gegeben hat. Sie fördert den SFB 580 in den kommenden vier Jahren mit neun Millionen Euro. "Damit erreicht unser SFB die längstmögliche Förderzeit", freut sich der Soziologe Best. "Die Entscheidung sichert auch hochqualifizierte Arbeitsplätze in Thüringen und ermöglicht, den ,brain drain' junger Wissenschaftler aus unserem Fachgebiet aufzuhalten", nennt er einen weiteren Vorteil. Am SFB 580 sind in der neuen Förderphase 53 Personen beschäftigt.
Dann werden insgesamt zwölf Forscherteams der Friedrich-Schiller-Universität und vier Forscherteams der beteiligten Universität Halle-Wittenberg gefördert. Neu hinzu kommt etwa ein Projekt aus den Jenaer Wirtschaftswissenschaften, das sich mit ökonomischen Innovationen beschäftigt, sowie eines der Soziologen, das die Teilnahme älterer Menschen am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben erforscht.
"Der SFB 580 wird jetzt ganz wesentlich von der Jenaer Soziologie getragen", unterstreicht Best, der Experte für die Strukturanalyse moderner Gesellschaften ist. "Alle Jenaer Soziologieprofessoren sind mit mindestens einem Projekt am SFB beteiligt", so der Jenaer Soziologe weiter. Diese zeige auch, warum die Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität in den aktuellen Rankings und im Rating des Wissenschaftsrates so hervorragend abgeschnitten hat. Und nicht nur die Forschung profitiere vom SFB, betont Best. Da in Jena die Maxime "Lehre aus Forschung" angewendet werde, profitieren auch die Studierenden von den Forschungsleistungen der Wissenschaftler. "Dies wird auch in der Ausgestaltung der neuen Bachelor- und Master-Studiengänge deutlich", sagt er.
Themen-Schwerpunkte des SFB sind Eliten-, Methoden- und Arbeitsmarktforschung sowie die Erforschung des Sozialen Sektors. Die Forschungsprojekte werden in diesen wichtigen gesellschaftlichen Bereichen die Wandlungsprozesse ergebnisoffen analysieren. Dabei wird nicht nur der Vergleich von West- und Ostdeutschland gezogen, sondern die Entwicklungen werden auf die größere Basis unterschiedlicher Entwicklungen Europas projiziert sowie der Einfluss der Globalisierung auf die Veränderungsprozesse untersucht.
Kontakt:
Prof. Dr. Heinrich Best
Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Carl-Zeiß-Str. 2, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945540
E-Mail: heinrich.best[at]uni-jena.de
Prof. Dr. Michael Hofmann
Geschäftsführer des SFB 580
Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Bachstraße 18, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945050
E-Mail: michael.hofman[at]uni-jena.de
http://www.uni-jena.de
http://www.sfb580.uni-jena.de
http://www.posttransformation.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Psychologie, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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