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26.05.2008 16:29

Zurück in die Vergangenheit mit "Dr. Pommer"

Constanze Steinke Steinke + Hauptmann, PR- und Medienagentur GmbH
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Weggefährte Martin Luthers wird mit einer "Bugenhagen-Messe" (Greifswald) gewürdigt

    Wie wurde in Pommern nach der Reformation Gottesdienst gefeiert?
    Mit der Rekonstruktion eines sonntäglichen Messgottesdienstes nach der Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen (1485-1558) wird das Wirken des pommerschen Reformators und Theologen gewürdigt, an dessen 450. Todestag in diesem Jahr durch zahlreiche Veranstaltungen erinnert wird. Prof. Matthias Schneider, Professor für Kirchenmusik und Dekan der Philosophischen Fakultät, und Beate Bugenhagen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft, erforschten auf der Grundlage zeitgenössischer Quellen den Ablauf eines Gottesdienstes, wie er im 16. Jahrhundert in Pommern gefeiert wurde.

    Die Ergebnisse ihrer Forschungen werden am Donnerstag, dem 12. Juni 2008, in der Greifswalder Kirche St. Marien in einer "Bugenhagen-Messe" vorgestellt (siehe Termin). Wer erleben möchte, wie ein niederdeutscher Gottesdienst im 16. Jahrhundert ablief, ist dazu recht herzlich eingeladen. Die Messe bildet zugleich den Auftakt zur 62. Greifswalder Bachwoche.

    Der Theologe und Humanist Bugenhagen, der wegen seiner Herkunft auch als "Doktor Pommer" bezeichnet wurde, gilt als bedeutender deutscher Reformator und Mitstreiter Martin Luthers. 1528 erschien die von ihm erarbeitete erste gedruckte Fassung zur Ordnung des evangelischen Kirchenwesens für Braunschweig. Weitere Kirchenordnungen unter anderem für Hamburg (1529), Lübeck (1531) und Pommern (1535) folgten. Bugenhagen beschrieb darin den Ablauf des Gottesdienstes. Dennoch blieben Fragen offen: Welche Musik ist während der Messe erklungen und welche Rolle kam der Gemeinde zu? Antworten auf diese und andere Fragen sollen mit dem Forschungsprojekt beantwortet werden. Um den Messgottesdienst so detailgetreu wie möglich zu rekonstruieren, wurden nicht nur verschiedene Kirchenordnungen, sondern auch in Pommern gebräuchliche Gesangsbücher und Sammlungen mit mehrstimmiger Vokalmusik aus dem 16. Jahrhundert herangezogen.

    Johannes Bugenhagen (geb. 1485 in Wollin/Pommern; gest. 1558 in Wittenberg) absolvierte von 1502 bis 1504 ein Grundlagenstudium an der Universität Greifswald. 1517/1518 verfasste er die erste Gesamtdarstellung der Geschichte Pommerns. 1520 las er Luthers Schrift von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche und wandte sich fortan der Reformation zu.
    Treptow/Belbuck wurde dabei zum Ausgangspunkt der reformatorischen Bewegung in Pommern. Ein Jahr später siedelte Bugenhagen nach Wittenberg über, gelangte in den engen Kreis der Reformatoren und freundete sich unter anderem mit Martin Luther an, dessen enger Vertrauter er wurde. Nach umfangreicher Lehrtätigkeit an der Universität Wittenberg promovierte er 1533 zum Doktor der Theologie.
    Darüber hinaus arbeitete Bugenhagen als Pfarrer und Seelsorger und nahm zahlreiche kirchenordnende und politische Aufgaben wahr. Zu seinen größten Verdiensten gehört die Ordnung der kirchlichen Verhältnisse in Norddeutschland und Skandinavien, dem reformatorischen Grundgedanken folgend.

    TERMIN - Donnerstag, 12. Juni 2008, 17.00 Uhr
    "Bugenhagen-Messe"
    Kirche St. Marien, Greifswald
    Prof. Dr. Matthias Schneider und Beate Bugenhagen, Wissenschaftliche Konzeption und Leitung



    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Philosophische Fakultät
    Dekan: Prof. Dr. Matthias Schneider
    Rubenowstraße 3, 17487 Greifswald
    T +49 3834 86-30 01 (Dekanat, Martina Lahn)
    F +49 3834 86-30 02
    E dekanphf@uni-greifswald.de
    http://www.phil.uni-greifswald.de/Homepage_Dekan.schneider.0.html?&L=6

    Institut für Kirchenmusik & Musikwissenschaft
    Beate Bugenhagen
    Bahnhofstraße 48/49, 17487 Greifswald
    T +49 3834 86-35 02
    T +49 3834 86-35 21 (Sekretariat)
    E beate.bugenhagen@uni-greifswald.de
    http://www.phil.uni-greifswald.de/Homepage_Beate_Bugenhagen.bugenhagen.0.html?&no_cache=1
    http://www.uni-greifswald.de


    Bilder

    Titelblatt der pommerschen Kirchenordnung von 1542
    Titelblatt der pommerschen Kirchenordnung von 1542
    Foto: UB Rostock
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Titelblatt der pommerschen Kirchenordnung von 1542


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