Medien-Mitteilung der Universitaet Dortmund
VW-Stiftung foerdert Gemeinschaftprojekt mit 1,5 Millionen Mark
Designer sollen am Bilschirm nicht das praktische Handwerk verlernen
Fuer die Vermarktung von Investitionsguetern und insbesondere von Konsumguetern spielt die Optik eine entscheidende Rolle. Natuerlich nutzt man heute auch auf dem Gebiet des Produkt-Designs die Moeglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung, wie etwa virtuelle Modelle. Viele Designer befuerchten allerdings, dass durch die Reduzierung der handwerklichen Taetigkeiten die Beziehung zum Modell verloren geht und sich der kuenstlerische Qualitaetsanspruch verringert. Wissenschaftler aus Dortmund und Stuttgart versuchen jetzt herauszufinden, wie sich intuitive handwerkliche Verfahren dennoch mit den Vorzuegen des computergestuetzten Designs verbinden lassen.
An diesem Gemeinschaftsprojekt sind beteiligt
* das Institut fuer Spanende Fertigung (Prof. Dr.-Ing. Klaus Weinert) und der Lehrstuhl fuer Graphische Systeme (Prof. Dr. Heinrich Mueller) von der Universitaet Dortmund
* das Institut fuer Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (Prof. Dr.-Ing. Hans-Joerg Bullinger) von der Universitaet Stuttgart
* die Akademie der Bildenden Kuenste (Prof. George Teodorescu) in Stuttgart
Unterstuetzt wird das Projekt von der Volkswagen-Stiftung im Rahmen ihrer "Fachuebergreifen-den Gemeinschaftsprojekte in den Ingenieurwissenschaften" mit rund 1,5 Millionen Mark.
Das Projekt umfasst zwei Aspekte:
Erstens sollen die Grenzen zwischen der realen und der virtuellen Modellrepraesentation und somit auch zwischen der physischen und der rechnergestuetzten Modellierung abgebaut werden. Die Modellierung soll dabei multimodal - also sowohl in realer als auch in virtueller Umgebung - durchfuehrbar sein. So soll ein Designer je nach Neigung und Fertigkeit zum Beispiel mit der virtuellen Gestaltung seines Modells beginnen koennen. Er nutzt in diesem Fall die Moeglichkeit, den Rohling schnell und einfach am Computer zu generieren sowie in groben Zuegen zu modellieren. Moechte er dann bei der Detaillierung einzelner Geometriebereiche beispielsweise nicht auf den Beruehrungskontakt zum Objekt verzichten, ueberfuehrt er das virtuelle Modell wieder mittels computergestuetzter Verfahren in ein reales Modell. Falls er danach wieder virtuell weiter gestalten moechte, kann durch Abgreifen von Daten des realen Modells das rechnerinterne digital aktualisiert werden.
Der zweite Aspekt des Projektes umfasst die Losloesung von bisher ueblichen CAD-Konstruktionstechniken. Die Gestaltung soll durch intuitive, gestenbasierte Interaktionsformen unterstuetzt werden. So soll es beispielsweise ermoeglicht werden, die Oberflaeche des Objektes, das gestaltet werden soll, in Anlehnung an die Modellierung mit Ton oder Gips zu veraendern. Auch Simulationen handwerklicher Bearbeitungsverfahren wie Saegen oder Fellen sollen dem Designer verfuegbar gemacht werden. Dabei koennen mittels Datenhandschuh, Flying Joystick oder auch videobasierter Gestenerkennungssysteme die virtuellen Werkzeuge kontrolliert werden. Zur Anzeige der aktuellen Geometrie koennen stereoskopische Sichtgeraete oder Rueckprojektionswaende in Verbindung mit Stereobrillen angewendet werden.
Innovativ ist das Projekt vor allem darin, dass die Grenzen zwischen realer und virtueller Repraesentation eines Modells aufgehoben und die Vorteile dieser beiden Methoden kombiniert werden sollen.
Kontakte:
- Prof. Dr.-Ing. Klaus Weinert, Uni Dortmund, Tel. 0231-755-2783
- Prof. Dr. Heinrich Mueller, Uni Dortmund, Tel. 0231-755-6325
- Prof. Dr.-Ing. Hans-Joerg Bullinger, Uni Stuttgart, Tel. 0711-7001
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Ihr Ansprechpartner: Klaus Commer, Telefon: 0231-755-4811, Fax: 0231-755-4819, Mail: commer@verwaltung.uni-dortmund.de, Internet: http://www.uni-dortmund.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Informationstechnik, Maschinenbau, Psychologie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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