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27.10.2000 14:53

Der elektronische Marktplatz ist eine Großbaustelle

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH) - Forschungsuniversität.gegründet 1825

    Nr. 117 / 27. Oktober 2000 / vm-mea


    Der elektronische Marktplatz ist eine Großbaustelle
    6. AIK-Symposium "Agenten und elektronische Märkte"

    Im Internet wird heftig gebaut. Firmen aus der ganzen Welt versuchen, sich die Filetstücke auf den elektronischen Marktplätzen zu sichern und dort ihre Niederlassungen zu errichten. Als Baumaterial für Marktplätze und Filialen dienen intelligente Programme und Software-Systeme, die von Forscherinnen und Forschern immer schneller entwickelt werden, denn am Wettlauf ins Netz beteiligt sich die ganze Welt. Beim 6. AIK-Symposium "Agenten und elektronische Märkte" in Karlsruhe informierten sich jetzt rund 100 Teilnehmer aus Wissenschaft und Wirtschaft über die neuesten Entwicklungen. Veranstaltet wurde das Symposium vom Verein Angewandte Informatik Karlsruhe e.V. (AIK e.V.) und dem Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB) der Universität Karlsruhe. Tagungsleiter war Professor Dr. Detlef Seese vom AIFB. Die Vorträge sind im Internet unter http://www.aifb.uni-karlsruhe.de/AIK - Stichwort "Veranstaltungen" abrufbar.

    Wichtigstes Werkzeug, mit dem die Forschung das Internet zum Wohl der Wirtschaft nutzbar machen will, sind derzeit Software-Agenten, auch "Bots", "SoftBots", "Robots" oder "Avatare" genannt. Diese elektronischen Stellvertreter des Menschen können bereits jetzt zum Beispiel die besten Angebote für eine Flugreise von Frankfurt nach Mallorca selbstständig aus dem Netz fischen. Die Preisvergleichs-Bots werden zur Zeit hauptsächlich im sogenannten Business-to-Consumer-Geschäft (B2C) eingesetzt, das heißt, zur Endkundenbetreuung im Internet. Die größere Aufmerksamkeit der Wissenschaft und Wirtschaft gehört im Augenblick jedoch der Geschäftsabwicklung zwischen Unternehmen, dem Business-to-Business oder B2B-Geschäft im Internet, denn vom automatisierten Preisvergleich erwarten die Experten langfristig nur geringfügige Preissenkungen. Das wesentlich größere Einsparpotenzial liegt in der Senkung der Kosten für die Abwicklung von Geschäftsvorgängen, der sogenannten Geschäftsprozessoptimierung. Hier sollen Software-Agenten künftig komplette Geschäftstätigkeiten autonom ausführen und dadurch die Administrationskosten deutlich reduzieren. Die ersten Firmen haben schon komplette Geschäftsprozesse ins Internet übertragen. Arbeitsintensive Vorgänge wie etwa die Verbreitung einer Bauausschreibung werden so deutlich einfacher. Der Ausschreibende legt sein Dokument unter dem Stichwort "Ausschreibungen" auf dem Branchenmarktplatz ab. Der interessierte Bieter holt es sich von dort selbst ab.

    Die derzeit höchste Evolutionsstufe der elektronischen Märkte sind die Marktplätze mit doppelseitiger Auktionsfähigkeit. Sie bedienen nicht nur den Kunden, der sich die Ausschreibung abholt, sondern verraten auch dem Bauträger, welche Unternehmen die von ihm benötigten Arbeiten anbieten. Dieser Abgleich, im Fachjargon "Matchmaking" genannt, wird auf dem Marktplatz von Agenten selbständig durchgeführt.

    Den Abschluss des 6. AIK-Symposiums bildete eine Ausstellung der Forschungsgruppe "Komplexitätsmanagement" des Institutes AIFB, die für die Organisation des Symposiums verantwortlich zeichnete. Die Forschungsgruppe beschäftigt sich mit Anwendungen der Internet-Technologie zur Lösung komplexer wirtschaftlicher Aufgaben. Der Leiter der Forschungsgruppe, Professor Dr. Detlef Seese, forderte in seinem Schlusswort die Vertreter der Wirtschaft auf, sich stärker finanziell in Kooperationen mit Universitäten zu engagieren. Oft seien es nur geringe Beträge, die über Erfolg oder Misserfolg innovativer Lehr- und Forschungsprojekte positiv oder negativ entschieden. Durch ein Aufeinanderzugehen könnten alle Seiten nur gewinnen. Dies wurde durch die ausgestellten Anwendungslösungen demonstriert, welche nur durch Unterstützung der Wirtschaft möglich geworden sind.

    Das 7. AIK-Symposium findet am 27. April 2001 in Karlsruhe statt.

    Weitere Informationen:
    http://www.aifb.uni-karlsruhe.de/AIK

    Ansprechpartner für Interviews:
    Professor Dr. Detlef Seese, Institut AIFB, Tel. (0721) 608-6037
    E-Mail: seese@aifb.uni-karlsruhe.de
    Frank Schlottmann, Institut AIFB, Tel. (0721) 608-6557
    E-Mail: schlottmann@aifb.uni-karlsruhe.de

    Professor Dr. Jürgen Angele, Vorsitzender des AIK e.V.
    E-Mail: angele@ontoprise.de

    Für die Presse:
    Vera Münch PR+TEXTE, Tel. (05121) 82613, Mobil: (0171) 38 25 545
    E-Mail: vera.muench@t-online.de



    Die Presseinformation ist im Internet abrufbar unter:
    http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi117.html


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi117.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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