Nr. 118 / 30. Oktober 2000
Warum sind Frauen immer noch unterrepräsentiert?
Verband Baden-Württembergischer Wissenschaftlerinnen tagt
am Samstag, den 4. November 2000, Beginn: 10.00 Uhr
im Kollegiengebäude am Ehrenhof, Gebäude-Nr. 11.40
In Deutschland arbeiten nach wie vor nur wenige Frauen in informationstechni-schen, ingenieurwissenschaftlichen oder hochtechnisierten naturwissenschaftli-chen Berufen. Obwohl die Zahl der Internetnutzerinnen ständig steigt, ist die IT-Branche für Frauen und Mädchen bislang wenig attraktiv, eine vor allem ange-sichts des Mangels an qualifizierten Fachkräften besonders brisante Entwick-lung. Nach den Gründen fragt der Verband Baden-Württembergischer Wissen-schaftlerinnen (VBWW) bei dem Symposium "frauen@technik-naturwi-sen-schaften.de - Herausforderungen an die Hochschulen". Das Symposium findet am 4. November in Karlsruhe statt und wird von der Frauenbeauftragten der Universität Karlsruhe organisiert. Die Veranstaltung ist öffentlich.
"Was muss geändert werden?", lautet die Frage bei der Podiumsdiskussion, an der Professorin Dr. Monika Auweter-Kurtz, Dekanin der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik der Universität Stuttgart, Professor Dr. Klaus Landfried, Prä-sident der Hochschulrektorenkonferenz, Professor Dr. Sigmar Wittig, Rektor der Universität Karlsruhe, Ministerialdirigent Dr. Peter Pauly vom baden-württem-bergischen Kultusministerium sowie Ernst Mutscheller vom Bildungswerk der baden-württembergischen Wirtschaft teilnehmen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung geht es darum, wie diese Änderungen er-reicht werden können. In Kurzbeiträgen über Modelle und Perspektiven zeigen mehrere Referentinnen und Referenten auf, wie der "Weg für Frauen in die Technik- und Naturwissenschaften" aussehen könnte. Dieser Teil der Veran-staltung beginnt um 13.30 Uhr mit einer Einführung durch die Frauenbeauftragte der Universität Karlsruhe, Dr. Carmen Boxler.
Mitverantwortlich für die Unterrepräsentanz von Frauen in IT-Branche und Inge-nieurwissenschaften sind vor allem Schulen und Hochschulen, und gerade hier ist das Auseinanderklaffen der Interessen von Männern und Frauen besonders offensichtlich. So liegt der Frauenanteil in ingenieurwissenschaftlichen Studien-gängen bundesweit bei 16 Prozent. Er sinkt allerdings enorm, wenn die Archi-tektur aus der Betrachtung ausgeklammert wird und ist am geringsten in der Elektrotechnik.
Weit geringer ist die Zahl der Professorinnen in diesen Fächern. In Baden-Württemberg gibt es gerade mal vier Informatik-Professorinnen. Bundesweit sind es insgesamt 34, nur zehn von ihnen sind C4-Professorinnen. Die Erhö-hung des Frauenanteils in der Informatik und den Ingenieurwissenschaften ist einerseits wegen der Vorbildfunktion für Frauen und Mädchen dringend gebo-ten. Eine aktuelle Note erhält diese Forderung jedoch vor dem Hintergrund des Mangels an qualifizierten Fachkräften in der IT-Branche. Immer mehr Gruppen und Institutionen, darunter der Verband Deutscher Ingenieure (VDI), sorgen sich um den ausbleibenden weiblichen Nachwuchs. Gezielte Fördermaßnahmen ha-ben jüngst das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, For-schung und Kunst sowie Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn gestartet.
"Wir wollen mit unserer Veranstaltung vor allem Lehrpersonal und Schülerinnen ansprechen", betont die Vorsitzende des VBWW, Professorin Dr. Brigitte Frank. Nur wenn in Schulen und Hochschulen neue Konzepte entwickelt werden, die Mädchen und junge Frauen stärker motivieren und ihnen den Zugang zu den neuen Technologien erleichtern, seien Änderungen zu erwarten. Gesamtgese-sellschaftlich sei es nötig, Vorurteile gegenüber Frauen in diesen Berufen auf-zulösen, erklärt Frank.
Ausführliches Programm und nähere Informationen:
Dr. Carmen Boxler Professorin Dr. Brigitte Frank
Frauenbeauftragte Vorsitzende des VBWW
der Universität Karlsruhe
Tel.: (0721) 608 4705 Tel.: (0711) 4 59 22 77
frauenbeauftragte@verwaltung.uni-karlsruhe.de bifrank@uni-hohenheim.de
-Andrea Melcher-
Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter:
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi118.html
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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