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31.10.2000 14:31

Heidelberg: Erstmals loten Wissenschaftler umfassend die US-Militärpräsenz in Deutschland aus

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Internationale Konferenz an der Universität Heidelberg vom 9. bis 11. November 2000: GIs in Germany: The Social, Economic, Military, and Political History of the American Military Presence, 1945-2000 - Veranstalter: Prof. Dr. Detlef Junker - Eröffnungsvortrag am 9. November um 18 Uhr durch den Kommandierenden General der amerikanischen Streitkräfte in Europa

    Auf der Konferenz "GIs in Germany: The Social, Economic, Military, and Political History of the American Military Presence, 1945-2000", die vom 9. bis 11. November im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg stattfindet, werden Wissenschaftler zum ersten Mal die Dimensionen der amerikanischen Militärpräsenz in Deutschland in all ihren Facetten auszuloten versuchen. Das Thema steht an der Schnittstelle von Sozial-, Kultur-, Militär- und Politikgeschichte. Dreißig Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen (Geschichte, Politik, Soziologie) aus den USA, Großbritannien und Deutschland sind zur Mitarbeit an dieser interdisziplinären Konferenz eingeladen. Den Eröffnungsvortrag in der Aula der Alten Universität am 9. November um 18 Uhr hält der Kommandierende General der amerikanischen Streitkräfte in Europa, General Montgomery Meigs, zum Thema "America's Army in Germany: Neighbors, Partners, Comrades".

    Die deutsch-amerikanischen Beziehungen gehören zu einem dramatischen und wechselvollen Kapitel der jüngeren Diplomatiegeschichte. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts trugen amerikanische Soldaten zweimal entscheidend dazu bei, den Versuch des Deutschen Reiches zu vereiteln, eine Hegemonie über Europa zu errichten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts standen amerikanische Soldaten auf westdeutschem Boden, nicht als Feinde, sondern als Verbündete im Kalten Krieg.

    Von der Forschung bisher fast völlig ignoriert

    Die diplomatischen, sicherheitspolitischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekte dieser Zusammenarbeit, von der Gründung der Bundesrepublik bis zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten, sind von der historischen Forschung gründlich untersucht worden. Die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Auswirkungen der Anwesenheit der US-Soldaten dagegen sowie die ganz persönlichen Erfahrungen der über 16 Millionen Amerikaner und Amerikanerinnen, die nach 1945 über längere Zeiträume in der Bundesrepublik Deutschland stationiert waren, sind bisher von der Forschung fast völlig ignoriert worden.

    Trotz der gemeinsamen politischen und strategischen Interessen war das Zusammenleben von Deutschen und Amerikanern allerdings nicht immer konfliktfrei oder gar so freundschaftlich, wie es im Rückblick manchmal den Anschein haben mag. Aus einem aus amerikanischer Sicht befristeten Aufenthalt von US-Soldaten als Besatzungsmacht im Jahre 1945 wurde durch den Kalten Krieg nicht nur eine der längsten und umfangreichsten militärischen Operationen aller Zeiten ins Leben gerufen, sondern auch eines der größten "Kulturaustauschprogramme" dieses Jahrhunderts, über dessen Auswirkungen auf die deutsche und die amerikanische Gesellschaft wir nur bruchstückhafte Kenntnisse haben.

    Veranstaltet wird die Konferenz durch das Deutsche Historische Institut in Washington D.C. und den Curt-Engelhorn-Lehrstuhl für Amerikanische Geschichte der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg in Verbindung mit dem Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg, gefördert durch die Stiftung der Universität Heidelberg.

    Rückfragen bitte an:
    Prof. Dr. Detlef Junker
    Historisches Seminar der Universität Heidelberg
    Tel. 552276 oder 542280, Fax 542267
    detlef.junker@urz.uni-heidelberg.de

    oder
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    Programm der Konferenz

    Friday, November 10, 2000

    Living Abroad: US Military Communities in Germany

    Chair: Detlef Junker, Universität Heidelberg

    Donna Alvah, University of California at Davis, Davis, CA
    American Military Families in West Germany: Social, Cultural, and Foreign Relations, 1950-1965

    Theodor Scharnholz, Universität Heidelberg
    Characteristics of German-American Relations at the Local Level: Heidelberg, 1948/49-1955

    Hans Gebhardt, Universität Heidelberg
    Living in Heidelberg: Images and Perceptions of American Soldiers and Their Families

    Thomas Leuerer, Universität Würzburg
    United States Army Military Communities in Germany

    Commentator: Petra Gödde, Princeton University, Princeton, NJ

    Problems of Interaction: The German Population and the US Military

    Chair: Uta Gerhardt, Universität Heidelberg

    Gerhard Fürmetz, Bayerische Archivschule, München
    Aggressive Protectors: GI Delinquency and German Internal Security in the Early 1950s

    Jennifer Evans, University of Victoria, Victoria
    Protection from the Protector: US Court-Martial Cases and the Lawlessness of Occupation

    Maria Höhn, Vassar College, Poughkeepsie, NY
    Jim Crow in the Heimat: German and American Racism in 1950s West Germany

    Howard J. De Nike, Independent Scholar, San Francisco, CA
    The US Military and Dissenters in the Ranks: Germany 1970-1975

    Commentator: Dewey A. Browder, Austin Peay State University, Clarksville, TN

    The Bundeswehr in the Atlantic Alliance: Interaction Among Military Elites

    Chair: Robert Gerald Livingston, German Historical Institute, Washington D.C.

    Wolfgang Schmidt, Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam
    From "Befehlsausgabe" to "briefing": The Americanization of the German Air Force

    Klaus Naumann, Hamburger Institut für Sozialforschung, Hamburg
    Godfathers of the Innere Führung? German-American Interaction during the Early Years of the Bundeswehr

    Commentator: David Clay Large, State University of Montana-Bozeman, Bozeman, MT



    Screening of the GIs Movie

    Robert P. Grathwol and Donita M. Moorhus, R&D Associates, Alexandria
    Crossing the Bridge. A Documentary Story of a Remarkable 50-year Relationship between Two Peoples

    Saturday, November 11, 2000

    The US Military in Germany: Strategy and Politics

    Chair: Susanna Schrafstetter, University of Glamorgan, Pontypridd

    Bruno Thoß, Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam
    Deterrence and Defense. The Stationing of U.S. Troops in Germany and the Implementation of Forward Strategy in Europe 1950-1967

    Dennis E. Showalter, Colorado College, Colorado Springs, CO
    Ways of War: The U.S. Army, the Bundeswehr, and the NATO Central Front, 1954-1990

    Hans-Joachim Harder, Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam
    Guarantors of Peace and Freedom. The U.S. Forces in Germany, 1945 to 1990

    Hubert Zimmermann, Ruhr-Universität, Bochum
    Why they did not go home: The GIs and the Battle about their Presence in the 1960s and 1970s

    Commentator: Christian Tuschhoff, Aspen Institute, Berlin

    GIs under Siege: The Turbulent 1980s

    Chair: Werner Kremp, Atlantische Akademie, Kaiserslautern

    Anni P. Baker, Wheaton College, Norton, MA
    The U.S. Armed Forces and the Development of Anti-NATO Protest in West Germany, 1980-1989

    Andre Gingerich Stoner, Kern Road Mennonite Church, South Bend
    U.S. GIs and the German Peace Movement in the 1980s through the Gulf War: The Work of the Military Counseling Network

    Reinhard Treu, Altenmünster
    The German Peace Movement Confronts the U.S. Military

    Commentator: Wolfgang Krieger, Universität Marburg

    Concluding Discussion

    Chair: Detlef Junker, Universität Heidelberg

    Summing Up: Günter Bischof, University of New Orleans, New Orleans, LA


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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