Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften verleiht zum Leibniztag 2008 den
Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
an den Rechtswissenschaftler PD Dr. Miloš Vec
Berlin, 2. Juni 2008. Den Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der mit 20.000 Euro dotiert ist, erhält anlässlich des Leibniztages 2008 der Rechtswissenschaftler PD Dr. Miloš Vec, Frankfurt/Main. Der Preis wird für herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehen und ist neben der Helmholtz-Medaille die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der Akademie.
Miloš Vec, Jahrgang 1966, studierte Rechtswissenschaften in Frankfurt am Main und an der University of Keele, Staffordshire, England. 1989 wurde er in die Förderung der Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen, inzwischen gehört er deren Auswahlausschuss an. 1992 legte er sein erstes und 1998 sein zweites juristisches Staatsexamen ab. Nach dem Studium war er Doktorand am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, gehörte bis 1995 dem "Graduiertenkolleg mittelalterliche und neuzeitliche Rechtsgeschichte" der Universität Frankfurt an und leitete von 1999-2004 eine selbständige wissenschaftliche Nachwuchsgruppe, die sich mit dem bislang vernachlässigten Thema der Normierung im Bereich der Industriellen Revolution befasste. Er promovierte 1996 - seine Dissertation wurde mit der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet - und wurde 2005 in Frankfurt/Main habilitiert. Seit 2005 ist Vec wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte. Er gehört zu den ersten Mitgliedern der Jungen Akademie.
Miloš Vec hat ein umfangreiches wissenschaftliches Werk vorzuweisen und vielfach wissenschaftliches Neuland betreten. In seiner Dissertation und ersten großen Monographie "Zeremonialwissenschaft im Fürstenstaat. Studien zur juristischen und politischen Theorie absolutistischer Herrschaftsrepräsentation" analysiert er die staatliche Dimension des Zeremonialwesens aus verschiedenen Perspektiven - aus rechtshistorischer Sicht als eine Entwicklungsstufe der Selbstdarstellung staatlicher Herrschaft, mit der Ungleichheiten sowohl sichtbar als auch erträglich gemacht werden. Die Regeln der Zeremonielle geben Aufschluss über Funktionsweisen von Gesellschaften. In seiner Habilitationsschrift "Recht und Normierung in der Industriellen Revolution" mit dem Untertitel "Neue Strukturen der Normsetzung in Völkerrecht, staatlicher Gesetzgebung und gesellschaftlicher Selbstnormierung" stellt er die rechtshistorische Methode als eine breite Einbeziehung aller auf die Normbildung einwirkenden gesellschaftlichen Kräfte dar. Er zeigt, dass es sich bei den durchaus widerstreitenden Interessen an staatlichen und internationalen Regelungen um Kernprobleme handelt, die in den sich industrialisierenden Gesellschaften und im internationalen Warenverkehr gelöst werden mussten und vermittelt Einsichten in grundlegende Veränderungen der Wirtschafts-, Gesellschafts- und Rechtsordnung in der sich entfaltenden Industriegesellschaft.
Pressekontakt:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Leitung Referat Information und Kommunikation
Gisela Lerch
Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Tel. 030/20370-657, Fax: 030/20370-366
E-mail: glerch@bbaw.de
PD Dr. Miloš Vec
nah dran Taunusstein
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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