Mit der Korruption in Asien befasst sich der 4. Duisburger Ostasientag an der Uni Duisburg am kommenden Freitag, 3.11., ab 15.30 Uhr. Unter der Leitung des stellv. Chefredakteurs des Handelsblatts, Bernd Ziesemer, diskutieren Experten über die Ursachen und Lösungsansätze. Interessierte sind herzlich eingeladen (Mercatorhaus, Uni-Bereich Lotharstr. 57).
Korruption ist ein uraltes Phänomen, sie existiert in allen Ländern und Gesellschaften, unabhängig vom politischen System. Die "Asienkrise" hat verdeutlicht, welche Folgen bestimmte Formen der Korruption in Wirtschaft und Politik mit sich bringen können. Korruption entwickelt sich nicht nur in den Schwellenländern Südostasiens zum destabilisierenden Faktor sondern auch in ostasiatischen Ländern.
Hauptfaktor sozialer Unzufriedenheit
Meinungsumfragen in China belegen, dass Korruption der Hauptfaktor sozialer Unzufriedenheit ist. Traditionelle Phänomene wie Guanxi-Beziehungen in China und nemawashi vor Entscheidungen oder gyôsei shidô - Anleitung von Unternehmen durch die Exekutive - in Japan stehen in enger Verbindung mit Korruption.
Dieses Thema soll von Ostasienexperten diskutiert werden. Dabei wird es auch um Ursachen, um Unterschiede zwischen "westlichen" und "asiatischen", modernen und traditionalen Formen und um die Entwicklung von Lösungsansätzen gehen.
Programm
- Einleitungsreferat:
- Prof. Dr. Thomas Heberer,
Uni Duisburg, Politikwissenschaft
- Diskussionsleitung
- Bernd Ziesemer
stellv. Chefredakteur, Handelsblatt
- Diskussionsteilnehmer
- Dr. Verena Blechinger
- Deutsches Institut für Japanstudien
- Prof. Dr. Thomas Heberer
Uni Duisburg, Politikwissenschaft
- Dr. Manfred Kulessa
ehem. Vertreter, UNDP in China
- Volker Streib
Mitglied der Geschäftsleitung, Commerzbank AG Berlin
- Dr. Michael H. Wiehen
Vorsitzender, Transparency International -Deutsches Chapter
Die Experten:
Die Leiterin der Abteilung Sozialwissenschaften des Deutschen Instituts für Japanstudien, Dr. Verena Blechinger, promovierte über Korruption in der japanischen Politik.
Eingeleitet wird die Diskussion mit einem kurzen Referat von Dr. Thomas Heberer, Professor für Politik Ostasiens an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg. Er verfügt über langjährige Forschungserfahrung in China und anderen Ländern Ostasiens.
Der Jurist und Vorsitzende der Asienstiftung in Essen Dr. Manfred Kulessa war für Entwicklungsorganisationen im Ausland tätig und arbeitete für die Vereinten Nationen auch in China. Er wirkte an führender Stelle an der Entwicklung der Position der christlichen Kirchen zur Korruption mit.
Seine Erfahrung aus der Wirtschaftspraxis bringt das Mitglied der Geschäftsleitung der Commerzbank AG Berlin, Folker Streib, ein, der viele Jahre die Niederlassung dieser Bank in Tokyo leitete und Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan war.
Mehrere Jahrzehnte leitete der heute als Rechtsanwalt tätige Dr. Michael H. Wiehen Abteilungen bei der Weltbank und war dort auch zeitweilig für asiatische Länder zuständig. Heute engagiert er sich als Vorsitzender von Transparency International - Deutsches Chapter gegen Korruption.
Die Diskussion wird von Bernd Ziesemer geleitet, der als Auslandskorrespondent u.a. mehrere Jahre in Tokio arbeitete und heute stellv. Chefredakteur des Handelsblatts ist.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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