Der Würzburger Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Horst Brunner feiert am Donnerstag, 2. November, seinen 60. Geburtstag.
Brunner, 1940 in Braunschweig geboren, studierte Germanistik, Musikwissenschaft und lateinische Philologie in Erlangen und Zürich. Er wurde 1966 in Erlangen mit einer Arbeit aus der Neueren deutschen Literaturgeschichte promoviert, 1971 habilitierte er sich für das Fachgebiet Deutsche Philologie. 1981 übernahm er - inzwischen Extraordinarius in Erlangen - als Nachfolger von Prof. Dr. Kurt Ruh den Lehrstuhl für deutsche Philologie an der Universität Würzburg.
Brunner amtierte als Dekan bzw. Prodekan der Philosophischen Fakultät II und als Mitglied des Senats der Universität. Darüber hinaus übernahm er über viele Jahre Aufgaben als Vorstandsmitglied des deutschen Germanistenverbands, als Gutachter des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, als Mitglied der Germanistischen Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), als Vorsitzender des germanistischen Fachausschusses der DFG sowie als Mitglied der Evaluationskommission Germanistik des Landes Niedersachsen.
Seine wissenschaftlichen Interessen und Forschungen reichen von der Frühzeit der deutschen Sprache und Literatur bis in das 18. Jahrhundert und zur Geschichte der Germanistik als Wissenschaft. Im Zentrum steht die deutsche Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, der zahlreiche Arbeiten - Monographien, Editionen, Aufsätze, Buchbeiträge, Lexikonartikel - gewidmet sind. Weit über die Fachkreise hinaus bekannt wurde seine 1997 erschienene kleine Geschichte der deutschen Literatur des Mittelalters. Derzeit entsteht eine größer angelegte und neue Akzente setzende Darstellung der Geschichte der deutschen Literatur von 750 bis zur Reformation.
Verdienste erwarb Brunner sich ferner als Herausgeber wissenschaftlicher Sammelbände, als Mitherausgeber von drei angesehenen Buchreihen und des traditionsreichen Fachorgans "Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen". Viele Jahre hindurch initiierte und leitete er größere Forschungsprojekte: das "Repertorium der Sangsprüche und Meisterlieder des 12. bis 18. Jahrhunderts", das in 16 großformatigen Bänden veröffentlicht wurde; als Mitglied des Sonderforschungsbereichs 226 Würzburg/Eichstätt die Projekte "Der Trojanische Krieg im deutschen Mittelalter" und "Die Weltchronik Heinrichs von München"; das Projekt "Das Bild des Krieges in der deutschen Literatur des 15. und 16. Jahrhunderts" im Rahmen der Forschergruppe "Das Bild des Krieges im Wandel vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit".
Nicht zuletzt dienten diese Unternehmen der Ausbildung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses; zahlreiche Dissertationen sowie einige Habilitationsschriften gingen daraus hervor. Von ihm zur Promotion bzw. Habilitation geführte Wissenschaftler/innen haben Professuren in Bremen, Oldenburg, Braunschweig, Leipzig, München und Regensburg inne.
Den Würzburgern ist Brunner - über den engeren akademischen Kreis hinaus - näher bekannt durch Forschungen und Vorträge zur Würzburger und zur fränkischen Literaturgeschichte, als Veranstalter der großen Konrad-von-Würzburg-Tagung im Jahr 1987 und als Beauftragter für die Herausgabe der Zeitschrift "Würzburg-heute". Den Respekt vor seinen wissenschaftlichen und wissenschaftsorganisatorischen Leistungen, aber auch die Verbundenheit mit dem Lehrer, Freund und Kollegen bringt eine umfangreiche Festschrift zum Ausdruck, die Horst Brunner zu seinem Geburtstag gewidmet ist.
Dorothea Klein
Horst Brunner. Foto: Winkelhardt
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
überregional
Personalia
Deutsch
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