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28.05.1996 00:00

Fusionsanlage WENDELSTEIN 7-X ist genehmigt

Isabella Milch Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik

    24.5.1996

    Fusionsanlage WENDELSTEIN 7-X ist genehmigt

    Fertigungsauftraege koennen ausgeschrieben werden / Baubeginn in Greifswald Ende 1996

    Der Bau des Fusionsexperimentes WENDELSTEIN 7-X kann beginnen. Die Anlage wurde im Max-Planck-Institut fuer Plasmaphysik (IPP) in Garching bei Muenchen vorbereitet. Wegen der plasmaphysikalischen Bedeutung des Standortes Greifswald und um die Forschung in den neuen Bundeslaendern zu staerken, soll das Experiment in einem neuen IPP-Teilinstitut in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) entstehen. Eine am 24. Mai 1996 abgeschlossene Verwaltungsvereinbarung bildet den Schlusspunkt eines mehrstufigen Begutachtungs- und Genehmigungsverfahrens im Rahmen des Europaeischen Fusionsprogramms. Die Vereinbarung zwischen dem Bundesministerium fuer Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie sowie den Kultusministerien der Laender Mecklenburg-Vorpommern und Bayern sichert den Aufbau von WENDELSTEIN 7-X und die laengerfristige Finanzierung der beiden IPP-Institutsteile in Garching und Greifswald.

    Von dem Investitionsvolumen fuer das Experiment von rund 320 Millionen DM uebernehmen der Bund sowie das Land Mecklenburg-Vorpommern 55 Prozent im Verhaeltnis 9:1. Die Genehmigung des Projektes durch die Europaeische Union erging - nach umfangreichen Pruefungen - bereits im Maerz. Dabei wurden sowohl die wissenschaftlichen und technischen Inhalte begutachtet als auch die Einbeziehung von WENDELSTEIN 7-X in die Strategie des Europaeischen Fusionsprogramms, naemlich das Experiment parallel zu dem in weltweiter Zusammenarbeit geplanten naechsten grossen Schritt ITER (Internationaler Thermonuklearer Testreaktor) zu betreiben. Damit ist die Finanzierung der restlichen 45 Prozent der vorgesehenen Kosten im Rahmen des laufenden Europaeischen Forschungs- und Entwicklungsprogramms gesichert. Es wird erwartet, dass das europaeische Fusionsprogramm seinen Finanzierungsanteil auch in den folgenden Rahmenprogrammen bereitstellen wird.

    Mit der nun geschlossenen Vereinbarung fuer WENDELSTEIN 7-X koennen die Ausschreibungen an die europaeische Industrie sofort beginnen. Dabei dokumentiert die namhafte europaeische Beteiligung an dem Experiment den bedeutenden Beitrag der deutschen Fusionsforschung fuer das europaeische Programm. Etwa im Jahr 2004 wird die neue Anlage in Greifswald in Betrieb gehen, wo dann rund 300 Mitarbeiter beschaeftigt sein werden. WENDELSTEIN 7-X ist ein Schluesselexperiment fuer die Fusionsforschung: Es soll die mit Fusionsanlagen des Typs Stellarator moegliche Konzeptverbesserung zeigen, die bisherige grundlegende Schwierigkeiten vermeidet.

    Ziel der Fusionsforschung ist es - aehnlich wie die Sonne - Energie aus der Verschmelzung von Atomkernen zu gewinnen und Strom zu erzeugen. Um das Fusionsfeuer zu zuenden, muss der Brennstoff - ein Plasma - in Magnetfeldern beruehrungsfrei eingeschlossen und auf hohe Temperaturen aufgeheizt werden. Dazu untersucht WENDELSTEIN 7-X eine neuartige Anordnung aus 70 speziell geformten und supraleitenden Magnetspulen, die einen verbesserten Magnetfeldkaefig erzeugen sollen.

    I. Milch


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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