idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.06.2008 11:23

Krankheit in einer alternden Gesellschaft

Helena Reinhardt Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Erstes Geriatrie-Symposium am 4. Juni am UKJ zu Aufgaben der Altersmedizin

    (Jena) Das Leben in einer alternden Gesellschaft lässt Alter zu einem immer wichtigeren Thema werden. Die wachsende Zahl Älterer und hochaltriger Menschen stellt alle Bereiche vor neue Herausforderungen - ganz besonders spürbar wird dies in der Medizin: Viele Krankheiten sind alterstypisch und mit der Zahl der Betagten steigen die Patientenzahlen. Doch hochbetagte Kranke stellen zum Teil andere Anforderungen an Medizin und Pflege, brauchen eine andere Betreuung, um wieder alltagsfit zu werden.

    Diese andere Art der Behandlung bietet die Geriatrie. In der Altersmedizin steht der alte Patient im Mittelpunkt, bei dem es nicht nur darum geht, die Gesundheit zu erhalten oder zu stabilisieren, sondern vor allem einer Einschränkung der Bewegungs- und Handlungsfreiheit als Folge der Erkrankung vorzubeugen. Die damit verbundenen vielfältigen Aufgaben sind das Thema des ersten Geriatrie-Symposium am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Am 4. Juni lädt die zum Jahresanfang eröffnete Klinik für Geriatrie zur Tagung "Facetten der Geriatrie" ein, um die Möglichkeiten moderner Altersmedizin vorzustellen.

    "Dazu gehört die Auseinandersetzung mit altersspezifischen Problemen wie Stürzen, Schmerzlinderung und dem Umgang mit einer Vielzahl paralleler Erkrankungen und damit vielen Medikamenten", erklärt Dr. Anja Kwetkat, kommissarische Direktorin der Jenaer Klinik für Geriatrie. "Wie können wir dem vorbeugen, dass alte Menschen durch Erkrankungen in ihrem Bewegungsspielraum eingeschränkt werden? Was können wir tun, um wiederholte Krankenhausaufenthalte zu verhindern? All das sind Fragen, die uns in der Geriatrie beschäftigen", so Kwetkat.

    Dabei setzen die Altersmediziner auf eine ganzheitliche Betrachtung ihrer Patienten und auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten, spezieller Pflege und Therapeuten, wie dies in der 39-Betten-Klinik am UKJ vorgelebt wird. "Seit der Eröffnung der Klinik sind wir voll ausgelastet", sagt Dr. Anja Kwetkat. "Der Bedarf ist da und er ist groß. Allein können wir ihn nicht abdecken, so dass eine enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen eine unserer wichtigsten Stützen ist." Diese weiter auszubauen, ist eines der Ziele von Dr. Kwetkat. "Mit dem Symposium möchten wir die Basis schaffen für eine partnerschaftliche Herangehensweise an die vor uns liegenden Aufgaben."

    Dass dies notwendig sein wird, dafür sprechen die Zahlen der Bevölkerungsentwicklung: In Europa gehört heute bereits jeder Fünfte zu den Älteren, 2050 wird ein Drittel der Bevölkerung älter als 60 Jahre sein. Zudem steigt die Zahl der hochaltrigen Menschen, die über 80 Jahre alt sind (Quelle: GeroStat). Selbst die Zahl der Hundertjährigen wird sich erhöhen, ihre Zahl wird sich verdreizehnfachen. Schätzungen gehen davon aus, dass es dadurch schon 2030 zu 58 Prozent mehr Pflegebedürftigen und 12 Prozent mehr Krankenhausbehandlungen kommen wird (Quelle Statistisches Bundesamt).

    4. Juni 2008, Beginn 16.00 Uhr
    1. Jenaer Geriatrie-Symposium "Facetten der Geriatrie"
    Hotel Steigenberger Esplanade, Jena

    Kontakt:
    Dr. Anja Kwetkat
    Komm. Direktorin der Klinik für Geriatrie, Universitätsklinikum Jena
    Tel.: 03641/934901
    E-Mail: Anja.Kwetkat[at]med.uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinikum-jena.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).