5. Geothermische Fachtagung 12.-15.5.98
Forschung - Entwicklung - Markt
Vom 12.-15.05.1998 trifft sich die europäische Geothermie in der Straubinger Josef-von-Fraunhofer-Stadthalle. Etwa 150 Teilnehmer aus 24 Staaten werden über die Erfolge und Probleme, den Stand der Dinge in Forschung und Wissenschaft und die zukünftigen Trends europaweiter Marktentwicklung bei der Nutzung der Erdwärme zu diskutieren. Die Geothermie hat sich in den letzten Jahren weltweit zu einem der bedeutendsten erneuerbaren Energieträger entwickelt. Besucher vor allem aus den Staaten Mittel-, Ost- und Südeuropas wollen zudem die Gelegenheit nutzen, die Möglichkeiten für die Realisierung von Vorhaben in ihren eigenen Ländern auszuloten. Für die deutsche und österreichische Branche bieten Konferenz und Workshops sowie die begleitende Fachausstellung die Chance zu neuen internationalen Kontakten.
Die Forschungsanstrengungen der vergangenen Jahre und das sich daraus entwickelnde Know-how macht die hiesigen Fachunternehmen zu interessanten Partnern bei der Realisierung von innovativen komplexen geothermischen Nah- und Fernwärmeversorgungssystemen auf einem hart umkämpften weltweiten Wachstumsmarkt.
Eines der neuen Vorhaben, die im Rahmen der Tagung vorgestellt werden, geht "über die Grenzen". Die Städte Simbach (Bayern) und Braunau (Oberösterreich) sind durch ein Thermalwasservorkommen in der Tiefe seit geologischen Zeiträumen unterirdisch geothermisch miteinander verbunden. Nun soll diese Verbindung auch oberirdisch hergestellt werden. Dafür hat sich eine bislang einmalige Gruppe privater und öffentlicher Beteiligter in einer Projektgesellschaft zusammengefunden: der Landkreis Rottal-Inn, die Stadt Braunau am Inn, die Stadt Simbach am Inn, die OBAG AG, die Geo-Fernwärme Südbayern GmbH (ein Unternehmen der Saarberg Fernwärme GmbH, Saarbrücken und der Erdgas Südbayern GmbH), die Oberösterreichische Kraftwerke AG und die Oberösterreichische Ferngas AG gründeten die Geothermie-Fördergesellschaft Simbach-Braunau GmbH, die dieses für die gesamte Region wichtige Projekt realisieren soll. Innovativ sind eine Reihe von Maßnahmen, die in 2200 m Tiefe vorhandenen ca. 90 °C heißen Wässer möglichst wirtschaftlich zu nutzen. Mehrere der bei den anzuschließenden Großkunden vorhandenen Wärmeerzeugungsanlagen werden in das Versorgungssystem integriert. Ein spezielles Einrohr-Fernwärmesystem (SPN Single Pipe district heating network) gibt die Chance, die ansonsten hohen Kosten für die Errichtung eines Fernwärmenetzes um bis zu 40 % zu reduzieren. Mit den Bohrarbeiten soll, wenn die notwendigen Voraussetzungen wie Genehmigungen, Finanzierung geschaffen und ausreichend anschlußbereite Verbraucher gewonnen werden konnten, voraussichtlich im Herbst dieses Jahres begonnen werden
Für Deutschland sind neben neuen Aktivitäten im Bereich der hydrothermalen Geothermie die Entwicklungen auf dem Gebiet der oberflächennahen Erdwärme-nutzung sowie der saisonalen Speicherung von Energie mit geothermischen Methoden von Bedeutung. Dieser Bereich hat sich in den letzten beiden Jahren erfreulich entfaltet. Dabei geht es vor allem um solche Technologien, die die dezentrale Versorgung von einzelnen Gebäuden oder Gebäudekomplexen mit Wärmeenergie oder Klimakälte aus den nahen Untergrund bis 100 m Tiefe z. B. über Erdwärmesonden oder erdberührte Betonbauteile ermöglichen. "Paradebeispiel" für ein innovatives geothermisches Speicherprojekt stellt der Wärmeverbund der neuen Parlaments- und Regierungsbauten mit seinem "Herzstück" Reichstag dar.
Die Erzeugung von Strom aus tiefen geothermischen Ressourcen bewegt nach den jüngsten Erfolgen im Europäischen Hot-Dry-Rock-Forschungsprojekt und der Entwicklung neuer leistungsfähiger und klimaschonender ORC-Turbinen, die inzwischen nicht nur die Gemüter der Fachwissenschaft. Wie diese neuen Tech-nologien möglichst schnell und zu welchen Stromgestehungskosten in (weitere) Projekte umgesetzt werden können, wird zu einem der am heißesten diskutierten Themen der nächsten Zeit werden. Die am letzten Tagungstag angesetzte Exkursion wird die Teilnehmer nach Altheim in Oberösterreich führen, wo im nächsten Jahr eine dieser neu entwickelten Turbinen Strom aus heißem Thermalwasser liefern wird. Ein weiteres Ziel der Exkursion wird das Geowärmeheizwerk Erding sein, das Ende März offiziell in Betrieb genommen wurde. Natürlich kommt auch das eigene Straubinger Projekt ausführlich zur Sprache. Während der gesamten Tagung erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich über das Vorhaben in der Gäubodenmetropole zu informieren.
Begleitet wird die Fachtagung durch die Ausstellung GEOENERGIA98, auf der sich die wichtigsten Fachunternehmen der Bundesrepublik und des benachbarten Auslandes präsentieren werden.
Tagungs- und Pressebüro: Geothermische Vereinigung, Geschäftsstelle, Gartenstr. 36, D-49744 Geeste, Tel.: +49 (0)5907 545, Fax.: +49 (0)5907 7379, e-mail Geothermische-Vereinigung@t-online.de
Während der Konferenz ist das Tagungs- und Pressebüro erreichbar: Tel.: +49 (0)9421 83990 oder + 49 (0)171 8345 188, Fax: +49 (0)9421 83991
Sollten Sie Fragen zu speziellen Themen haben, Gesprächspartner oder Kontakte suchen oder an Fachbeiträgen und Fotos zum Kongreß interessiert sein, können Sie sich gern an uns wenden. Bei Interesse senden wir Ihnen ein komplettes Programm der Tagung per e-mail zu.
Pressekonferenz
Am Dienstag, 12. 5.1998, 12:30 findet auf der Galerie der Joseph-von-Fraunhofer-Stadthalle eine Pressekonferenz statt, zu der wir Sie herzlich einladen. Teilnehmen werden neben Vertretern der Veranstalter voraussichtlich auch Repräsentanten des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft Forschung und Technologie sowie Bundeswirtschaftsministeriums und der Präsident von EUROSOLAR, der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Hermann Scheer.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Elektrotechnik, Energie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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