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20.04.1998 00:00

Eigenes EVU nur für Ökostrom

Werner Bussmann Geschäftsstelle, c/o Büro Gaßner, Groth, Siederer & Coll.
Geothermische Vereinigung e.V.

    Ein eigenes EVU nur für Ökostrom NATAG gegründet

    Aus Mitteleuropa ist er noch nicht zu haben, der elektrische Strom aus Geothermie, aber begehrt ist er schon heute.

    Nach mehrjährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten wird 1999 im oberösterreichischen Altheim das erste "kommerzielle" Exemplar einer neuen Organic-Rankine-Cycle-Turbine aufgestellt. Der Turbogenerator ist in der Lage mit einem sehr niedrigen Temperaturniveau ab ca. 100 °C für die Gewinnung von Strom auszukommen. Das Altheimer Thermalwasser verfügt über eine Temperatur von 106 °C, ausreichend für einen Turbinendauerbetrieb und eine elektrische Leistung von 700 kW. Vergleichbare Projekte werden derzeit vorbereitet. Ähnliche Temperaturverhältnisse gibt es auch in "deutschem" Thermalwasser, in Oberbayern etwa, aber vor allen Dingen im gesamten Oberrheintal. Der Oberrheingraben ist in der Tiefe regelrecht "abgesoffen".

    Ein zweites Verfahren zur Nutzung geothermischen Stroms wird von einer Europäischen Wissenschaftlergruppe im Hot-Dry-Rock-Projekt elsässischen Soultz-sous-Forêts entwickelt. Dieses soll in Zukunft die von Thermalwasserressourcen oder Dampflagerstätten unabhängige Gewinnung von Strom aus der Tiefe ermöglichen. Die wissenschaftlich-technischen Durchbrüche die dem Team in den letzten Jahren gelangen, brachte das Europäische Vorhaben an die Spitze der internationalen Bemühungen. Die Schweizer Bundesregierung hat auf Grund der erreichten Erfolge inzwischen ein eigenes Programm zur Entwicklung und Installierung von HDR-Kraftwerken aufgelegt.

    Wenn in absehbarer Zeit mit ORC-Anlagen geothermischer Strom gewonnen werden wird, steht natürlich die Frage der Vermarktung an. Da die Energiequelle Erdwärme witterungsunhabhängig und bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden kann, spielt sie im Rahmen einer auf erneuerbare Energien basierenden Stromversorgung eine interessante Rolle.

    Das haben auch die Initiatoren der Naturstrom AG (NATAG) so gesehen und die Geothermie in ihr Leistungsangebot eingeplant. Die am 16.4.98 in Düsseldorf gegründete Aktiengesellschaft will ab September dieses Jahres ihren Kunden "Erneuerbare Energien rund um die Uhr" anbieten. Dem Aufsichtsrat gehören Mitglieder aus den wichtigsten einschlägigen Fach- sowie Umweltverbänden an. Die Aufnahme des Geschäftsbetriebs ist zum 1. September 1998 vorgesehen.

    Die NATAG wird Lieferverträge mit Betreibern von Biomasse-, Geothermie-, Solar-, Wasser-, Wind- und Speicherkraftwerken abschließen und unter dem Markenzeichen "Naturstrom" weiterverkaufen. Zunächst sollen als Kunden solche Abnehmer gewonnen werden, die bereit sind, einen entsprechenden Zuschlag zu ihrer Stromrechnung zu zahlen. Mit zunehmender Wirtschaftlichkeit des Angebots soll Naturstrom auch im freien Handel erhältlich sein. Den Kunden wird dafür eine 100%ige Lieferung von Strom aus erneuerbaren Energien garantiert, den Kraftwerksbetreibern kostendeckende Vergütungen und Lieferverträge mit Spitzenstromprämien und Leistungsmeßvergütung. Damit will man sich bewußt von den "Grünen Tarifen" und "Solarstrombörsen" der etablierten Energieversorgungsunternehmen absetzen.

    Weitere Presse-Informationen zur NATAG können angefordert werden bei: Tel.: 05295 930030, Fax: 05295 8195

    Informationen zur Stromgewinnungstechnologien aus geothermischen Ressourcen sind erhältlich durch die Geothermische Vereinigung e.V., Geschäftsstelle, Gartenstraße 36, D-49744 Geeste, Tel.: 05907 545, Fax: 05907 7379, E-mail: Geothermische-Vereinigung@t-online.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Politik, Recht, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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