Nr. 124 / 6. November 2000 / sto
Frauen in Technik und Naturwissenschaften
Ergebnisse des VBWW-Symposiums vom 4. November 2000
an der Universität Karlsruhe
Am vergangenen Samstag fand an der Universität Karlsruhe das jährliche Sym-posium des Verbandes baden-württembergischer Wissenschaftlerinnen (VBBW) statt, das von der Frauenbeauftragten der Hochschule, Frau Dr. Carmen Boxler, organisiert worden ist. Unter dem Titel frauen@technik-naturwissenschaften.de sollten Anstöße zum Nachdenken gegeben werden, warum Frauen in Berufen der Informationstechnologie und hoch technisierten Naturwissenschaften immer noch unterrepräsentiert sind. Außerdem wurden Lösungs- und Verbesserungsvorschläge diskutiert.
Die Vorsitzende des VBWW, Professorin Dr. Brigitte Frank, äußerte bei ihrer Begrüßung die Hoffnung, dass durch mehr Beteiligung von Frauen in techni-schen Berufen die Anwendung von Technik verbraucherfreundlicher werden könne.
Anschließend diskutierte ein mit Vertretern von Wissenschaft und Politik hoch-karätig besetztes Podium die Frage: "Was muss geändert werden?" Die leb-hafte, aber in sachlich-fairem Ton geführte Diskussion ergab, dass zwar alle Beteiligten sehr wohl die Notwendigkeit sahen, den Anteil der Frauen in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu erhö-hen, dass aber über das "Wie" durchaus unterschiedliche Meinungen bestan-den.
Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Professor Dr. Klaus Landfried, nannte den allgemeinen Fachkräftemangel in Naturwissenschaft und Technik "dramatisch", zumal in den nächsten Jahren zahlenmäßig schwache Jahrgänge die Universität verlassen werden - mit einem entsprechend geringen Frauen-anteil. Frau Professorin Dr. Auweter-Kurtz (Institut für Luft- und Raumfahrtsy-steme an der Universität Stuttgart) schlug vor, die finanziellen Mittel von nicht besetzten Professorenstellen für Gastprofessorinnen in diesen Fächern zu ver-wenden, damit Studentinnen mehr weibliche Vorbilder hätten.
Einig war man sich - auch mit den anwesenden Gymnasiallehrerinnen -, dass der Schule eine entscheidende Rolle bei der Motivation von Schülerinnen zu-komme und dass im Schulbereich erhebliche Fehlentwicklungen zu beseitigen seien, zum Beispiel die mangelhafte Ausrüstung mit Computern, fehlendes Lehrpersonal oder die noch immer vorhandenen Rollenklischees, die den Mäd-chen suggerierten, sie hätten in technischen Berufen nichts zu suchen.
Am Nachmittag wurden in mehreren Kurzreferaten Modelle vorgestellt, wie die Ausbildung von Mädchen und jungen Frauen im Bereich Informatik und Technik aussehen könnte.
Nähere Informationen:
Professorin Dr. Brigitte Frank
Maurenstraße 24
70599 Stuttgart
Tel: 0711/ 459-2277
Die Presseinformation ist im Internet abrufbar unter:
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi124.html
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi124.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Gesellschaft, Informationstechnik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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