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18.06.2008 15:38

Filmreihe zur RAF endet mit Workshop, Autorenlesung und "Die fetten Jahre sind vorbei"

Lisa Arns Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Leander Scholz und Edgar Rai zu Gast bei "Ikonographie des Terrors? 30 Jahre Deutschland im Herbst"

    Mit einem Workshop, einer Autorenlesung von Leander Scholz und der Vorführung des Kultfilms "Die fetten Jahre sind vorbei" endet in der kommenden Woche die beliebte Filmreihe zur RAF "Ikonographie des Terrors? 30 Jahre Deutschland im Herbst". Der wissenschaftliche Workshop (23./24. Juni 2008) des Zentrums für Medien und Interaktivität in Zusammenarbeit mit dem Institut für Germanistik und der Arbeitsstelle für Literatur und Mediensozialisation wird auch die Literatur zum Gegenstand haben. Dr. Leander Scholz liest am Montagabend um 19 Uhr im Alexander-von-Humboldt-Gästehaus aus seinem Roman "Rosenfest" (2001), in dem es um die Liebesbeziehung zwischen Andreas Baader und Gudrun Ensslin geht. Zum gewohnten Zeitpunkt am Dienstag um 18 Uhr zeigen die Veranstalter in der Alten Universitätsbibliothek den Film "Die fetten Jahre sind vorbei". Kurzfristig konnte der Autor des Romans zum Film, Edgar Rai, für eine Diskussion im Rahmen des Workshops gewonnen werden.

    Die Tagung beschäftigt sich mit den Entwicklungslinien, die sich im künstlerischen Umgang mit dem RAF-Terrorismus seit dem "Deutschen Herbst" 1977 abzeichnen: Während die Angehörigen der 68er-Generation das Thema vor allem als persönlich Betroffene verarbeiten, tritt mittlerweile eine junge Generation von Filmemachern und Autoren auf, die Aspekte des Terrorismus aus der Perspektive der Nachgeborenen und vor dem Hintergrund des Mediendiskurses reflektiert. Der Workshop bringt Wissenschaftler aus verschiedenen Universitäten und Disziplinen zusammen. Im Zentrum des Interesses stehen jedoch Literatur und Film. Die Beiträge behandeln unter anderem die Verarbeitung des Terrorismus in verschiedenen Genres von der Biographie bis zur Parabel, Überlegungen zu Film und Subversion in den medienkritischen Diskursen der 1970er Jahre, den Zusammenhang von (Film-)Musik und Dramaturgie sowie die sprachlichen Aspekte des medialen RAF-Diskurses.

    Leander Scholz wurde 1969 in Aachen geboren und ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungskolleg für Medien und kulturelle Kommunikation Köln. Außerdem arbeitet er als Schriftsteller und Publizist. Für sein literarisches Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet. Mit seinem Roman "Rosenfest" entdeckte Scholz das Terroristenpaar und das politisch-soziale Umfeld der späten 1960er Jahre für die Popliteratur. Der freie Umgang mit den Fakten erlaubt dem Autor die Inszenierung politischer Radikalität als jugendliches Auf- und Ausbruchsgebaren. Damit lässt sich "Rosenfest" als literarisches Gegenstück neben Christopher Roths "Baader"-Film stellen.

    Der Film "Die fetten Jahre sind vorbei" (2004) von Hans Weingartner wurde mit dem Deutschen Filmpreis in Silber in der Kategorie "Bester Spielfilm" ausgezeichnet. Der Terrorismus wird in der Geschichte der jugendlichen Einbrecher Jan, Peter und Jule und ihres Opfers, eines Alt-68ers, zur mythischen Vorlage für Sinnstiftungsversuche einer politisch orientierungslosen jungen Generation. Vor der Filmvorführung finden um 16.15 Uhr im Alexander-von-Humboldt-Gästehaus eine Lesung und ein Autorengespräch mit Edgar Rai statt. Der Autor wurde 1967 geboren und arbeitet neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit als Dozent für freies Schreiben an der FU Berlin.

    "Die fetten Jahre sind vorbei" wird am Dienstag, 24. Juni 2008, um 18 Uhr im Gebäude der Alten Universitätsbibliothek, Bismarckstraße 37, 35390 Gießen, gezeigt.

    Leander Scholz liest am Montag, 23. Juni 2008, um 19 Uhr (nicht wie ursprünglich angekündigt um 18 Uhr) im Alexander-von-Humboldt-Gästehaus, Rathenaustraße 24A, 35394 Gießen.

    Der Workshop findet ebenfalls im Sitzungssaal des Gästehauses statt und beginnt am Montag, 23. Juni 2008, um 15 Uhr.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Carsten Gansel, Institut für Germanistik
    Otto-Behaghel-Straße 10B, 35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-29145 (Sekretariat, Heike Müller: 0641 99-29121)
    E-Mail: carsten.gansel@germanistik.uni-giessen.de

    Norman Ächtler, Institut für Germanistik
    Otto-Behaghel-Straße 10B, 35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-29084
    E-Mail: norman.aechtler@germanistik.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-giessen.de/cms/raf-filmreihe - Programm der Filmreihe
    http://www.zmi.uni-giessen.de/ - u.a. Programm des Workshops


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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