Nr. 042 / 14. Mai 1997 / sho
Hochdotierter Preis fuer Kommunikationsforschung:
30.000 Mark fuer Karlsruher Nachwuchswissenschaftler
Die Mannesmann-Mobilfunk-Stiftung fuer Forschung hat im Rahmen einer Feierstunde auf Schloss Albrechtsberg bei Dresden den ersten Innovationspreis sowie den ersten Foerderpreis fuer herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Mobilkommunikation verliehen. Der mit 30.000 Mark dotierte Innovationspreis ging an Dr.-Ing. Norbert Geng, derzeit an der Duke University, Durham North Carolina, USA, fuer seine Dissertation ueber die Modellierung elektromagnetischer Wellen in Funksystemen, die er am Institut fuer Hoechstfrequenztechnik und Elektronik der Universitaet Karlsruhe angefertigt hat.
Fuer sein Forschungsprojekt nahm sich Geng ein Technikfeld vor, das aus der heutigen Kommunikationsgesellschaft nicht mehr wegzudenken ist: die Funktechnik. Der grosse Bedarf an drahtloser Informationsuebermittlung fuehrt zu einer staendig wachsenden Zahl von Radio-, TV- und Mobilfunksendern. Die Ressourcen sind hierbei jedoch begrenzt. Um auch in Zukunft eine optimale Ausnutzung des Frequenzspektrums zu gewaehrleisten, ist eine effiziente Funknetzplanung erforderlich. Eine Schluesselrolle spielt dabei die Berechnung der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen.
Heute eingesetzte Verfahren bieten nur begrenzte Moeglichkeiten, da Landschaft und Atmosphaere, in der sich die Wellen ausbreiten, zu Berechnungszwecken stark vereinfacht werden. Geng entwickelte ein allgemeingueltiges Berechnungsmodell, das diesen Nachteil nicht kennt. Der Schwerpunkt der Arbeit lag auf der Wellenausbreitung in laendlichen Gebieten bzw. ueber weite Entfernungen. Dabei beschraenkte er sich nicht auf einen speziellen Funkdienst. Analysen von Punkt-zu- Punkt-Verbindungen (z.B. Richtfunk, Repeateranbindung in Mobilfunknetzen) und flaechig versorgende Funkdienste (z.B. Rundfunk, Mobilfunk) koennen gleichermassen gefahren werden.
Wichtig war Geng bei seinen Ueberlegungen auch, dass sich seine Methode mit einem wirtschaftlich vertretbaren Aufwand realisieren laesst. In Anlehnung an Untersuchungen aus den Bereichen der Unterwasserakustik und der Radartechnik waehlte Geng die sogenannte Parabolic Equation Method (PEM), die Methode zur Loesung von Differentialgleichungen. Beim Einsatz dieses Verfahrens liessen sich hohe Kosten fuer die bislang haeufig notwendigen nachtraeglichen Korrekturen innerhalb eines Netzes (Fuellsender etc.) einsparen.
Mit den im Rahmen dieser Arbeit entwickelten Verfahren zur Berechnung der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen werden der Funknetzplanung neue leistungsfaehige Hilfsmittel mit vielfaeltigen Anwendungsmoeglichkeiten zur Verfuegung gestellt. Das Verfahren laesst erstmalig eine sichere Vorhersage fuer ,Kritische Funkzellen" (z.B. in schwierigem Gelaende) zu. Es erlaubt damit unter anderem eine Beurteilung und Verbesserung der derzeit eingesetzten Naeherungsverfahren.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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