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23.06.2008 10:42

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften verleiht zum Leibniztag 2008 die Helmholtz-Medaille an den Altgermanisten Professor em. Dr. phil. Dres. h.c. Peter Wapnewski

Gisela Lerch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

    Berlin, 19. Juni 2008. Die Helmholtz-Medaille wird 2008 verliehen an Professor em. Dr. phil. Dres. h.c. Peter Wapnewski in Anerkennung seiner überragenden wissenschaftlichen Leistungen. Mit Peter Wapnewski, geboren 1922 in Kiel, zeichnet die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften nicht nur den wohl bekanntesten deutschen Altgermanisten mit diversen magistralen Veröffentlichungen zum Minnesang samt der übrigen mittelhochdeutschen Literatur aus, sondern auch einen Philologen mit weitem Horizont, der überdies beispielsweise im Bereich der Tonsprache vor allem Richard Wagners zentrale Beiträge vorgelegt hat.

    1949 wurde der ausgebildete Altgermanist Wapnewski aufgrund einer Arbeit mit dem Titel "Die Übersetzung mittelhochdeutscher Lyrik im 19. und 20. Jahrhundert" in Hamburg zum Dr. phil. promoviert. Nach Assistentenjahren und einer zugleich quellen- und formorientierten Habilitationsschrift über "Wolframs Parzival. Studien zur Religiosität und Form" (1955) wurde er 1959 zum Ordentlichen Professor der Deutschen Philologie an der Universität Heidelberg ernannt, nachdem er zuvor ein prägendes Semester in Harvard verbracht und einen Ruf an die nämliche Universität abgelehnt hatte. 1966 nahm er einen Ruf an die Freie Universität Berlin an; drei Jahre später wechselte Peter Wapnewski an die Universität Karlsruhe. Von 1982 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1990 war er Ordentlicher Professor der Älteren Deutschen Philologie an der Technischen Universität Berlin. Als Permanent Fellow (seit 1980) und Gründungsrektor von 1982 bis 1986 hat Peter Wapnewski maßgeblichen Anteil an der gelungenen Institutionalisierung des Wissenschaftskollegs zu Berlin, des ersten Institute for Advanced Study auf deutschem Boden.

    Solides philologisches Handwerk ist seit frühester Zeit immer die Basis seiner Veröffentlichungen geblieben - ein gut Teil seiner mediävistischen Arbeiten besteht aus kommentierten Editionen (z.B. Das Rolandslied des Pfaffen Konrad, Walther von der Vogelweide. Gedichte), hinzukommen einleitende Darstellungen (beispielsweise "Deutsche Literatur des Mittelalters. Ein Abriss von den Anfängen bis zur Blütezeit" oder "Hartmann von Aue"). Seine vielen, einschlägigen Aufsätze sind zum Teil in einem eigenen Band gesammelt ("Waz ist Minne. Studien zur mittelhochdeutschen Lyrik"). Nicht zuletzt verbindet sich Peter Wapnewskis Name mit einer Reihe von Publikationen über Richard Wagner (z.B. "Der Traurige Gott. Richard Wagner in seinen Helden").

    Indem die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Peter Wapnewski mit der höchsten ihr zur Verfügung stehenden Auszeichnung ehrt, würdigt sie das wissenschaftliche Lebenswerk dieses herausragenden und wohl bekanntesten deutschen Altgermanisten und Philologen, einen im Stil zurückhaltenden, in der Sache aber entschlossenen Aufklärer und Gelehrten von höchstem internationalen Rang, dessen Wirken weit über die eigene Disziplin hinaus ausstrahlt.

    Pressekontakt:
    Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
    Gisela Lerch, Leitung Referat Information und Kommunikation
    Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
    Tel. 030/20370-657, Fax: 030/20370-366, E-mail: glerch@bbaw.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bbaw.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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