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09.11.2000 15:01

Hirnliga e.V. zeichnet Mannheimer Neurologen aus

Klaus Wingen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums
Universitätsklinikum Mannheim

    Privat-Dozent Dr. Klaus Faßbender erhielt den mit 25.000 Mark dotierten Forschungspreis

    Mit dem diesjährigen Forschungspreis der Hirnliga e.V. ist ein Arzt des Mannheimer Universitätsklinikums ausgezeichnet worden: Privat-Dozent Dr. Klaus Faßbender, Oberarzt an der Neurologischen Universitätsklinik in Mannheim, erhielt den mit 25.000 Mark dotierten Preis für seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Alzheimer-Krankheit.

    Bei der Alzheimer-Krankheit kommt es aufgrund einer Stoffwechselstörung im Gehirn zu einem Verlust von Nervenzellen. Die Leistungsfähigkeit des Gehirns - insbesondere des Gedächtnisses - lässt nach. In der Spätphase der Erkrankung führt dies zu einer Demenz, also zu einer ausgeprägten geistigen Verwirrtheit. Schon seit langem ist bekannt, dass sich bei der Alzheimer-Krankheit ein bestimmtes Eiweißkörperchen, das Amyloid-Peptid, im Gehirn zu Plaques zusammenballt und so entscheidenden Anteil am Untergang der Nervenzellen hat.

    Faßbender hat sich in seiner Forschungsarbeit mit einem anderen Zelltypus befasst, der ebenfalls für die Funktionsfähigkeit des Gehirns notwendig ist: Mit den sogenannten Mikroglia. Diese Entzündungzellen des Gehirns dienen der Abwehr von Krankheitskeimen im Gehirn und werden bei Entzündungsreaktionen aktiviert. Faßbender fand in Zellkulturexperimenten und im lebenden Hirngewebe Hinweise darauf, dass die Amyloid-Plaques offenbar entzündliche Reaktionen im Hirngewebe auslösen, wobei die Mikroglia eine zentrale Rolle spielen. Dabei gibt es Anhaltspunkte dafür, dass die Mikroglia im vergeblichen Bemühen, die Eiweißkörperchen zu beseitigen, Substanzen freisetzen, die im Laufe der Zeit die empfindlichen Nervenzellen zusätzlich schädigen. Faßbender konnte auch zeigen, dass sich die Aktivierung der Mikroglia hemmen lässt, um deren gut gemeintes, aber letztlich kontraproduktives Wirken möglichst zu unterbinden.

    Um den Forschungspreis der Hirnliga hatten sich 14 Wissenschaftler beworben. In einer Erklärung der Hirnliga wird der Arbeit von Privatdozent Dr. Faßbender bescheinigt, dass sie mit faszinierenden neuen Erkenntnissen zur Erforschung der Alzheimer-Krankheit beiträgt. Der Preis wurde ihm am Mittwoch, 8. November, in München von der Schirmherrin der Hirnliga, Hella Zacharias, überreicht.

    Die Hirnliga e.V. ist eine von Demenzforschern gegründete gemeinnützige Organisation, die sich unter anderem die Förderung der Wissenschaft zum Ziel gesetzt hat. Den Forschungspreis verleiht sie seit 1993 jährlich.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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