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09.11.2000 15:55

Ringvorlesung zur Richtung der Wissenschaft

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Die Richtung der Wissenschaft: "Wohin nach dem 20. Jahrhundert?" fragen sich Experten verschiedener Fachrichtungen in einer Ringvorlesung in der Ruhr-Universität.

    Bochum, 09.11.2000
    Nr. 314

    Die Rechnung nicht ohne die Menschen machen
    Nur gemeinsam stark: "Sciences" und "Humanities"
    Interdisziplinäre Ringvorlesung zur Richtung der Wissenschaft

    "Wissenschaft", das heißt heute in erster Linie "Naturwissenschaft"; ihre Erkenntnisse werden immer spezieller, und auch die Technik verwissenschaftlicht mehr und mehr - und blendet dabei den Menschen, Patienten und Nutzer weitgehend aus. "Wohin nach dem 20. Jahrhundert?" fragen sich daher Experten verschiedener Fachrichtungen in einer Ringvorlesung, die die Fakultät für Geschichtswissenschaft der RUB (Prof. Wolfhard Weber, Lehrstuhl für Wirtschaft- und Technikgeschichte) und der Rektor der RUB, Prof. Dr. Dietmar Petzina gemeinsam organisieren. Die Richtung des Wissenszuwachses in den Bereichen "Wissen", "Technik" und "Umwelt" steht dabei im Mittelpunkt: Das Verhältnis zwischen "Sciences" und "Humanities" wird sich ändern müssen.

    Technische und soziale Lösungen inteliigent kombinieren

    In fast jeder Stellenanzeige finden sich die neuen Anforderungen an die Technik und technische Experten wieder: Nicht nur fachlich kompetent sollen Techniker sein, sie sollen auch über Teamfähigkeit und Kreativität verfügen, effizient kommunizieren und ein Problem ganzheitlich in seinem Umfeld betrachten können. Da Technik immer in Zusammenhang steht mit Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Ökologie, braucht es fächerübergreifende Ausbildungsinhalte für Studierende technischer Fächer. Nicht nur Zusatzangebote wie etwa Rhetoriktrainings sind gefragt, sondern neue Lehr- und Lernformen, die die Systemzusammenhänge aufzeigen.

    Den Patienten nicht vergessen

    Ähnliches gilt für die Medizin: Die Gleichsetzung von "Wissenschaft" mit "Naturwissenschaft" ist im 20. Jahrhundert bezeichnend für das Selbstverständnis der Ärzte. Jedoch darf darüber der Patient nicht aus dem Blick geraten. Psychologie, Soziologie, Psychosomatik und ökologische und ethische Problemstellungen müssen als obligatorische Fächer Eingang ins Medizinstudium finden, damit sich die Schere zwischen Wissenschaft und Lebenswelt schließt.

    Abschied vom idealtypischen Nutzer

    Nicht nur Ärzte, auch Ingenieure sollten über den Tellerrand ihres Fachgebiets schauen und gesellschaftswissenschaftliche Erkenntnisse in ihre Arbeit miteinbeziehen. Schließlich entwickeln sie ihre Produkte für Menschen, die nicht dem idealtypischen Nutzer entsprechen. Sogenannte "soft facts of engineering" kommen noch viel zu kurz. In sechs Vorträgen mit anschließender Diskussion wollen die Referenten besonders die Beziehung zwischen den technik- und naturwissenschaftlichen und den geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen neu bestimmen.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Wolfhard Weber, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Lehrstuhl für Wirtschaft- und Technikgeschichte der Ruhr-Universität, 44780 Bochum., Tel. 0234/32-22548, Fax: 0234/32-14-128, Internet: http://www.ruhr-uni-bochum.
    de/Studium-Generale oder http://www.ruhr-uni-bochum.de/technikhist/Studium-Generale

    Programm
    Donnerstag, 16. November 2000

    18 Uhr c.t., HZO 40
    Prof. Dr. Monika Greif, Wiesbaden: Ausbildung der Experten für die Zukunft. Fachwissen, BWL, Teamtraining und Rhetorik: reicht das ?
    Prof. Dr. Irmgard Müller, Bochum: "Medizin wird Naturwissenschaft sein oder sie wird nicht sein." Zur historischen Dimension des Humanen in der Humanmedizin.

    Freitag, 15. Dezember 2000

    14 Uhr c.t., HZO 40
    Prof. Dr. Ulrich Wengenroth, TU München: Die Konstruktion des Nutzers in der verwissenschaftlichten Technik des 20. Jahrhunderts.
    Prof. Dr. Jens Blauert, Bochum: Hörscheinwelten - und was nun?

    Donnerstag, 25. Januar 2001

    18 Uhr c.t., HZO 40
    Prof. Dr. Egon Becker, Frankfurt/M.: Die Zukunft der Umweltforschung in einer ökologischen Wissensgesellschaft
    Prof. Dr. Roland Augustinus Fischer, Bochum: "Absolut künstlich sind lediglich Wunder, da sie nicht möglich sind" - Oder :Über die Schwierigkeiten eines Chemikers mit der Natur.


    Weitere Informationen:

    http://www.ruhr-uni-bochum.de/Studium-Generale
    http://www.ruhr-uni-bochum.de/technikhist/Studium-Generale


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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