Mediendienst der FH Schmalkalden
Integratives Modell fuer Wirtschaftsingenieure
Umweltmanagement/-technik neues Wahlpflichtfach an der FH Schmalkalden
Schmalkalden (fhs). Umweltwissenschaftlichen Fragestellungen wird nun im Fachbereich Elektrotechnik der FH Schmalkalden ein gewichtigerer Platz eingeraeumt: Fuer das Wahlpflichfach Umweltmanagement/-technik koennen sich angehende Wirtschaftsingenieure erstmals im naechsten Semester einschreiben.
Damit feiert auch ein neues integratives Lehrmodell an der FH Schmalkalden Premiere. Es wurde von den beiden Professoren Dr. Walter Blancke und Dr. Horst Schaefer gemeinsam konzipiert. Der Diplom-Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen sei fuer ein solches komplexes Modellfach geradezu praedestiniert, meint der Elektrotechniker Schaefer.
Denn in der betrieblichen Praxis gehe es nicht allein darum, fuer anfallende Umweltprobleme eine rein technische Loesung zu finden, sondern diese muesse sich auch betriebswirtschaftlich ,rechnen". Vor dem Hintergrund des neuen Abfallkreislaufwirtschaftsgesetzes erhielten Umweltfragen fuer die betriebliche Kalkulation eine immer groessere Bedeutung, ergaenzt sein BWL-Kollege Blancke: ,Es sind immer mehr flexible, ganzheitliche Konzepte anstelle von Teilloesungen gefordert."
,Fuer den Techniker ist die Sache klar: Wenn sein Betrieb eine Emissionsnorm nicht erfuellt, dann baut er halt einen Filter in die Anlage ein", schildert Schaefer die bisher uebliche Verfahrensweise. Stelle sich dann aber heraus, dass die Filterloesung auf Dauer zu hohe Kosten verursache, mache man sich auf die Suche nach anderen, punktuellen Loesungen; die ganze Konstruktions- und Installationsarbeit aber sei damit hinfaellig geworden. Damit sei also von vornherein eine Managementaufgabe gestellt, analysiert der Betriebswirt Blancke.
Im Sinne einer effizienten Unternehmensorganisation und dem Ziel wirtschaftlichen Handelns muesse man eine Problemloesungskultur anstreben, die im Betrieb mittel- und langfristig tragfaehige Konzepte zeitige. ,Auch wenn zum Beispiel die verfahrenstechnische Umstellung einer Anlage zunaechst hoehere Investitionskosten verursacht, so kann es sein, dass sich diese durch die Ersparnis von Abfallbeseitigungskosten schon mittelfristig amortisieren", rechnet Blancke vor. Dabei muss der verantwortliche Manager die Finanzierungs- und Zinslast kalkulieren, steuerliche Abschreibungsmoeglichkeiten kennen, aber auch personalwirtschaftliche Konsequenzen - etwa die Weiterbildung von Mitarbeitern - einplanen. ,Das kann er aber nur, wenn er auch ueber ein fundiertes technisches Hintergrundwissen verfuegt", ergaenzt Schaefer. - Eine klassische Aufgabe also fuer den Wirtschaftsingenieur als ,Querschnittsdenker".
Die Ausbildung im neuen Wahlpflichtfach Umweltmanagement/-technik an der FH Schmalkalden setzt deshalb bei der umwelttechnischen Bewertung einer Anlage an - dazu erhalten die Studenten auch selbst konkrete Schadstoffmessaufgaben - und setzt sich mit der Pruefung und Diskussion ganzheitlicher Problemloesungen fort. Der Student muss ein Dossier erarbeiten koennen, welche Loesung sowohl in technischer wie in betriebswirtschaftlicher Hinsicht sinnvoll ist, er muss eine Folgeabschaetzung leisten, und er muss in der Lage sein, die Realisation verantwortlich zu betreuen.
,Umweltcontrolling ist im Betrieb nicht nur ein zunehmend gewichtiger Planungsfaktor fuer die Produktionsgestaltung", resuemiert Prof. Blancke, ,sondern es hat auch zunehmend Bedeutung fuer das Image des Unternehmens und die Motivation seiner Mitarbeiter." FHS-Absolventen des Wirtschaftsingenieurwesens erhalten somit eine Schluesselstellung in ihren kuenftigen Betrieben.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Elektrotechnik, Energie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
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Deutsch
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