Bonn, 30.06.2008. Das Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung (iFQ) veröffentlicht heute in Bonn die Ergebnisse der Evaluation des Emmy Noether-Progamms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), einem der renommiertesten Förderprogramme für Postdoktoranden.
Ein Teil des Programmerfolges geht, so ein Ergebnis der Studie, auf ein hohes Maß an Selbstselektivität der Bewerberinnen und Bewerber zurück. So konnten hinsichtlich der Forschungsleistungen kaum Unterschiede zwischen den abgelehnten und bewilligten Antragstellenden festgestellt werden. Das heißt, es bewerben sich per se nur sehr gute Forscherinnen und Forscher für das Programm.
Wer gefördert wird, hat dann aber klare Vorteile gegenüber seinen abgelehnten Konkurrenten: ein deutlich höherer Anteil der ehemals geförderten "Emmys" erreichte Professuren an deutschen Hochschulen.
"Insgesamt kann man dem Emmy Noether-Programm", so der Institutsleiter Professor Stefan Hornbostel, "eine Pole-Position bei der Förderung von herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern bescheinigen."
Das Emmy Noether-Programm ist ein durch die DFG 1999 eingeführtes Programm zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern. Ziel des Programms ist es, jungen Forscherinnen und Forschern einen Weg zu früher wissenschaftlicher Selbstständigkeit zu eröffnen. Durch die Leitung einer eigenen Nachwuchsgruppe sollen sie die Befähigung zum Hochschullehrer erwerben.
Die vorliegende Studie gibt einen Einblick darüber: 1) welche Personen sich auf eine Nachwuchsgruppenleitung in dem Förderprogramm bewerben, 2) wie sich die Arbeitssituation der Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen gestaltet und 3) wie sich die Förderung auf ihre akademische Karriere auswirkt.
Dem Bericht liegt ein aufwendiges methodisches Design zugrunde. Neben umfangreichen Onlinebefragungen abgelehnter und bewilligter Antragstellender wurden qualitative Interviews mit Geförderten durchgeführt. Zusätzlich sind bibliometrische Studien der Publikationsleistung von bewilligten und abgelehnten Antragstellenden in ausgewählten Fächern und Dokumentenanalysen von Gutachten durchgeführt worden.
Das iFQ ist eine wissenschaftliche Einrichtung, die von der DFG als "Hilfseinrichtung der Forschung" gefördert wird. Aufgabe des iFQ ist die Beobachtung und Analyse der deutschen Forschung und der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die Evaluation und das Monitoring von Forschungsförderungsprogrammen und die Entwicklung und Prüfung geeigneter Evaluationsmethoden sowie der Aufbau und die Vernetzung von Informationsressourcen.
Das Working Paper No.3 "Postdocs in Deutschland: Evaluation des Emmy Noether-Programms" steht zum Download zur Verfügung:
http://www.forschungsinfo.de/Publikationen/Download/working_paper_3_2008.pdf
Kontakt:
Meike Olbrecht
iFQ-Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung
Telefon: 0228/97273-13
E-Mail: olbrecht@forschungsinfo.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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