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13.11.2000 09:11

Ort und Orte im Judentum - Neues Graduiertenkolleg an der Universitaet Potsdam

Andrea Benthien Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    Ort und Orte im Judentum
    Neues Graduiertenkolleg an der Universitaet Potsdam

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung von 23 neuen Graduiertenkollegs zum 1. April 2001 beschlossen. Dazu gehoert auch das an der Universitaet Potsdam angesiedelte Graduiertenkolleg "Makom: Ort und Orte im Judentum. Zur Bedeutung und Konstruktion von Ortsbezuegen im europaeischen Judentum von der Aufklaerung bis zur Gegenwart". Das Thema steht im Zusammenhang mit der europaeisch-juedischen Geschichte seit dem Beginn der juedischen Aufklaerung. Ziel dieses Graduiertenkollegs ist die Foerderung von interdisziplinaer arbeitenden Nachwuchswissenschaftlern durch die Bereitstellung eines systematischen Studienprogramms und dessen Integration in den bestehenden Forschungszusammenhang im Bereich der Juedischen Studien an der Universitaet Potsdam.
    Die beteiligten Hochschullehrer arbeiten ueber die Formen und Konsequenzen der mit der Aufklaerung beginnenden Wandlungsprozesse fuer die Religion, die Philosophie, die soziale und oekonomische Entwicklung, die gesellschaftliche Stellung sowie die Sprache und Literatur. Auch das Selbstverstaendnis und die alltaegliche "Lebenswelt" der Juden in Europa stehen dabei im Mittelpunkt. Weiterhin wird die Frage nach der Bedeutung und der Rekonstruktion von Orten untersucht. Gemeinhin gilt das Judentum als Religion und Kultur, in der Zeit und Geschichte, zeitliches Empfinden und Praegung durch zeitgebundene Vorstellung Vorrang haben. Die gefoerderten Doktoranden stellen mit ihrem Projekt die raeumliche Dimension juedischen Lebens und juedischer Erfahrung und die Frage von Ortsbezug, Ortsbindung, Ortsverstaendnis und Ortswahrnehmung in den Vordergrund. Dabei werden Untersuchungen angestellt ueber die reale Praesenz juedischer Gemeinden an wirklichen Orten in Europa, ueber die Wahrnehmung und Darstellung dieser Praesenz durch andere, aber auch ueber die geistesgeschichtlichen Hintergruende der Debatte ueber die Bedeutung dieser Praesenz fuer das Judentum und die europaeischen Gesellschaften.
    Forschungs- und Studienprogramm des Graduiertenkollegs basieren auf der integrativen Verknuepfung mehrerer Fachdisziplinen: Juedische Studien unter Beteiligung unter anderem von Geschichte, Literaturwissenschaften, Soziologie und Geographie. Das Graduiertenkolleg fuegt sich zugleich in wichtige Profilbereiche der Philosophischen Fakultaet der Hochschule ein, so in die Bereiche Universalitaet und Regionalitaet der Aufklaerung sowie Visualisierung und Medien.
    Sprecher des Graduiertenkollegs ist Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Professor fuer Neuere Geschichte (Schwerpunkt deutsch-juedische Geschichte) und Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums fuer europaeisch-juedische Studien an der Universitaet Potsdam. Mit dem Graduiertenkolleg kommen neun junge Wissenschaftler in den Genuss einer Foerderung. Dafuer steht eine Summe von ungefaehr 180 000 DM jaehrlich zur Verfuegung. Das Kolleg hat eine Laufzeit von drei Jahren und kann dann nach einer Evaluation um weitere drei Jahre verlaengert werden.
    Seit 1990 foerdert die DFG in Graduiertenkollegs besonders qualifizierte Doktoranden in allen wissenschaftlichen Disziplinen. Jeweils 15 bis 25 Doktoranden arbeiten darin in einem meist interdisziplinaeren, immer haeufiger auch laenderuebergreifenden Forschungs- und Studienprogramm unter der Anleitung von Professoren, die in Lehre und Forschung besonders ausgewiesen sind. Derzeit bereiten sich in Graduiertenkollegs rund zehn Prozent aller Doktoranden in Deutschland auf ihre Promotion vor.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Fuer weitere Informationen steht Ihnen Dr. Joachim Schloer vom Moses Mendelssohn Zentrum fuer europaeisch-juedische Studien an der Universitaet Potsdam telefonisch unter 0331/2809413, E-Mail: schloer@rz.uni-potsdam.de zur Verfuegung.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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