Nr. 011 / 6. Februar 1998 / sho
7. Verleihung der Preise aus der Ernst-Schoemperlen-Stiftung
Donnerstag, 12. Februar 1998, 17.00 Uhr Hoersaal I, Flachbau Chemie, Geb.-Nr. 30.41
Zum siebten Mal verleiht die Ernst-Schoemperlen-Stiftung die gleichnamigen Preise zur Foerderung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf dem Gebiet der Kraftfahrzeugtechnik und -wirtschaft an der Universitaet Karlsruhe. Die Stiftung wurde 1988 zu Ehren des Lebenswerkes von Firmengruender Ernst August Schoemperlen ins Leben gerufen.
Nachdem Rektor Prof. Dr.-Ing. Sigmar Wittig die Preistraeger begruesst und vorgestellt hat, Manfred Merkel, Geschaeftsfuehrer der S & G Automobilgesellschaft Schoemperlen und Gast mbH & Co, die Stiftung vor und uebergibt die Preise an die Preistraeger, die ihre Arbeiten in Kurzvortraegen praesentieren. Anschliessend laden der Stiftungsvorstand der Ernst-Schoemperlen-Stiftung und der Rektor der Universitaet zu einem Stehempfang ein.
Die Preistraeger
Dr.-Ing. Matthias Bach, Institut fuer Kolbenmaschinen, erhaelt den 1. Preis in Hoehe von 7.000 Mark fuer seine Dissertation ,Spektroskopische Temperaturmessung und NO-Bestimmung im Ottomotor". In dieser Arbeit wurden unterschiedliche Verfahren zur Messung der Gastemperatur unter Verwendung der aus dem Brennraum von Ottomotoren emittierten elektromagnetischen Strahlung untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass es mit der Strahlungsemission heisser Gase moeglich ist, die lokal herrschenden Gastemperaturen im Brennraum unter seriennahen Betriebsbedingungen zu ermitteln und daraus die lokalen Stickoxid-Konzentrationen zu bestimmen. So wurde beispielsweise der Nachweis erbracht, dass auf der Auslassseite des untersuchten Einzylinder-Viertakt-Ottomotors ein deutlich hoeheres Temperaturniveau vorliegt als auf der Einlassseite. Da die Stickoxid-Bildung direkt von der Temperatur abhaengig ist, hat dieses erhoehte Temperaturniveau im Auslassbereich erhoehte Stickoxid-Konzentrationen zur Folge. Die in Bachs Arbeit vorgestellten Temperaturmessverfahren sind somit ein wichtiges Werkzeug zur Validierung von Simulationsrechnungen sowie zur Entwicklung und Optimierung effizienter und moderner Brennverfahren, wie es zum Beispiel der Ottomotor mit Benzin-Direkteinspritzung darstellt. Ein 2. Preis in Hoehe von 3.000 Mark geht an Dipl.-Ing. Ralf Boertzler, Institut fuer Maschinenkonstruktionslehre und Kraftfahrzeugbau, fuer seine Diplomarbeit ,Analyse aktiver Fahrzeugfederungssysteme auf dem Fahrdynamikpruefstand". In dieser Arbeit untersuchte und entwickelte Boertzler Pruefmethoden fuer aktive Federungs- und Daempfungssysteme. Diese Systeme verbessern durch aktive Fahrwerksregelung die Fahrsicherheit und den Fahrkomfort von Kraftfahrzeugen. Die Arbeit von Ralf Boertzler erlaubt in Zukunft eine noch praezisere Auslegung dieser Fahrwerke und wird die Entwicklungszeiten neuer Fahrwerkskonzepte verkuerzen.
Ein weiterer 2. Preis in Hoehe von 3.000 Mark ist Dipl.-Ing. Peter Ebert, Institut fuer Maschinenkonstruktionslehre und Kraftfahrzeugbau, fuer seine Diplomarbeit ,Untersuchung des dynamischen Verhaltens eines hydrodynamischen Drehmomentwandlers im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges" zugedacht. Der Trend zur Komfortsteigerung im Kraftfahrzeugbau fuehrt zu einer stetig wachsenden Verbreitung von Automatikgetrieben, zu deren wesentlichen Elementen der hydrodynamische Drehmomentwandler gehoert: Er erlaubt es, ohne Kupplung anzufahren. Der hydrodynamische Wandler beeinflusst das Gesamtverhalten des Fahrzeuges. In seiner Arbeit hat Peter Ebert ein Programm entwickelt, mit dem fuer kuenftige Fahrzeuggenerationen die Auswahl und Auslegung von Drehmomentwandlern wesentlich verbessert und damit die Entwicklungszeit verkuerzt werden kann. Das neue Entwicklungswerkzeug wird bereits bei einem grossen Automobilzulieferer erfolgreich in der Produktentwicklung eingesetzt. Die Arbeit ist damit auch ein Beispiel fuer die enge Zusammenarbeit der Universitaet Karlsruhe mit der mittelstaendischen Industrie Baden-Wuerttembergs.
Dr.-Ing. Peter Buehrle, Institut fuer Technische Mechanik, erhaelt den mit 2.000 Mark dotierten 3. Preis fuer seine Dissertation ,Zur dynamischen Simulation motorgetriebener Mehrkoerpersysteme". In seiner Arbeit entwickelte Peter Buehrle Methoden zur automatischen Generierung nichtlinearer Bewegungsgleichungen fuer beliebig strukturierte mechanische Systeme mit hydraulischen und elektrischen Aggregaten. Wichtigstes Anwendungsgebiet ist die Simulation der Dynamik von Kraftfahrzeugen. Buehrle zeigt die vielseitige Anwendbarkeit durch die Konstruktion, Fertigung und Programmierung einer sechsbeinigen Laufmaschine, die sich in unstrukturiertem Gelaende autonom bewegen kann.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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