Vortrag im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung der Universität im Gemeindezentrum "Alte Kirche" in Saarbrücken
Dienstag, 8. Juli 2008, 18.15 Uhr
Gemeindezentrum "Alte Kirche",
Evangelisch-Kirch-Str. 27, Saarbrücken
Referent: Dr. Jörn Thielmann
Islamwissenschaft, Mainz
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Islam und westliche Moderne werden oft als Gegensätze aufgefasst, die einander unversöhnlich gegenüberstehen. Dabei wird übersehen, dass die europäische Moderne in dem gemeinsamen Erbe der Antike wurzelt und kaum ohne die Impulse der arabisch-islamischen Philosophie und Wissenschaften hätte entstehen können. Die Ebenbürtigkeit der beiden Seiten des Mittelmeeres geht mit dem Imperialismus des 19. Jahrhunderts verloren. In der Folge entwickelten sich in der islamischen Welt zwei grundlegende Strömungen, die bis heute wirken. Die eine sieht den Islam als Problem an, das es zu überwinden gilt. Die andere betrachtet ihn als Lösung. Hier sollen durch eine Rückkehr zur goldenen Frühzeit des Islam Lösungen für die Begegnung mit der westlichen Moderne gefunden werden. Der Vortrag zeichnet den Weg der islamischen Welt in die westliche Moderne nach und stellt muslimische Positionen der Gegenwart auch aus Deutschland vor.
Mit diesem Vortrag endet die Ringvorlesung, zu der die Fachrichtung Evangelische Theologie der Universität des Saarlandes in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Saarbrücken im Sommersemester 2008 eingeladen hatte. Sie stand unter dem Thema "Religion in der modernen Gesellschaft - überholte Tradition oder wegweisende Orientierung?" Die Vorlesungsreihe fragte konkret und grundsätzlich nach der Rolle, die Religion bzw. Religionen in der Moderne spielen. In den insgesamt 11 Vorträgen ging es unter anderem um folgende Fragen: Worin liegt die Faszinationskraft der Religionen begründet? Was haben Religionen zur Modernisierung unserer Lebenswelt beigetragen? Können sie in Fragen der Moral und der Sinnsuche weiter Orientierung geben? Und: Gibt es in Europa eine Verpflichtung auf das "christliche" oder "christlich-jüdische" Erbe?
Im Rahmen der Ringvorlesung referierten und diskutierten Fachleute der Universität des Saarlandes und anderer deutscher Universitäten. Kooperationspartner der Veranstaltung waren die Landeshauptstadt Saarbrücken und die Evangelische Studierendengemeinde des Saarlandes (ESG). Gefördert wurde die Ringvorlesung von der ASKO-Europa-Stiftung und dem Evangelischen Kirchenkreis Saarbrücken.
Kontakt: Prof. Dr. Bernd Schröder; Tel. 0681/302-2949; E-Mail: b.schroeder@mx.uni-saarland.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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