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13.11.2000 13:38

Kasseler (internationale) Absolventen-Studie mit ersten Ergebnissen

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Über 40.000 Hochschulabsolventen aus zwölf Ländern wurden im Jahre 1999 vier Jahre nach ihrem Studienabschluss über ihr Studium, ihren Berufsstart und ihren Berufsweg in den ersten Berufsjahren befragt. Darin wird deutlich, dass die deutschen Absolventen im Rückblick die Hochschulwirklichkeit stark kritisieren, zugleich den Stellenwert des Studiums für ihren Berufsweg und ihre Tätigkeit sehr hoch veranschlagen. Alles deutet darauf hin, dass die bis Anfang der neunziger Jahre betonte Sorge über zu viele Absolventen passé ist.

    Über 40.000 Hochschulabsolventen aus zwölf Ländern wurden im Jahre 1999 vier Jahre nach ihrem Studienabschluss über ihr Studium, ihren Berufsstart und ihren Berufsweg in den ersten Berufsjahren befragt. Das Projekt "Higher Education and Graduate Employment in Europe" wurde von der Europäischen Kommission gefördert und im Wissenschaftlichen Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung (WZ I) der Universität Gesamthochschule Kassel von Ulrich Teichler und Harald Schomburg koordiniert. Erste Ergebnisberichte aus einzelnen Ländern werden bereits 2000, die vergleichende Studie dagegen erst 2001 publiziert.
    DER SPIEGEL veröffentlichte die wichtigsten Ergebnisse der Studie heute seiner die Titel-Story. In der Rezeption der Befragungsergebnisse wie aus den Ergebnissen vieler Interviews, die DER SPIEGEL ergänzend durchgeführt hat, wird deutlich, dass die deutschen Absolventen im Rückblick die Hochschulwirklichkeit stark kritisieren, zugleich den Stellenwert des Studiums für ihren Berufsweg und ihre Tätigkeit sehr hoch veranschlagen. Alles deutet darauf hin, dass die bis Anfang der neunziger Jahre betonte Sorge über zu viele Absolventen passé ist.
    Ergänzend zu der deutschen Studie wurde eine entsprechende repräsentative Befragung von Hochschulabsolventen in Nordrhein-Westfalen (verantwortlich: Meike Rehburg) und von Absolventen einzelner Hochschulen vorgenommen.

    Vorläufige Ergebnisse
    Der Übergang zum Beruf gestaltete sich für die deutschen Absolventen des Jahres 1995 im Vergleich zu anderen europäischen Ländern durchschnittlich: 5,5 Monate (3,3-11,6 Monate in anderen Ländern) dauert im Durchschnitt die Suche nach der ersten Beschäftigung. Innerhalb der ersten vier Jahre waren 2 Prozent (1-19%) überwiegend arbeitslos und 11 Prozent überwiegend befristet beschäftigt oder gelegenheitsbeschäftigt; viel seltener ist das in Norwegen (2%) und Schweden (4%) aber auch in Großbritannien (8%) und Finnland; häufiger aber in den anderen in die Untersuchung eingezogenen Ländern (bis zu 23%). Vier Jahre nach Studienabschluss hatten die vollzeitbeschäftigten deutschen Absolventen mit fast 75.000 DM das höchste Bruttojahreseinkommen in den untersuchten Ländern.
    Die Mehrheit der europäischen Studierenden sehen enge Beziehungen von Studium und Beruf: Das Studium ist nützlich zur Vorbereitung auf berufliche Aufgaben, die heutige berufliche Situation entspricht dem Bildungsabschluss, und die berufliche Situation ist insgesamt zufriedenstellend. Allerdings gehören die deutschen Absolventinnen und Absolventen zu denjenigen in Europa, die sich dazu besonders zurückhaltend äußern.
    Sie sehen die Studienangebote und -bedingungen, die sie an ihrer Hochschule erlebt haben, in keinem besonders günstigen Licht. Nur ein Viertel zum Beispiel meinen im Rückblick, dass sie eine gute wissenschaftliche Beratung durch ihre Dozenten erhalten hatten. Die Qualität der Ausstattung der Hochschulen wird von den deutschen Studierenden seltener positiv eingeschätzt als der europäische Durchschnitt.

    Die Zwischenbilanz der Autoren lautet:
    Nach einem nicht immer glatten Übergang in das Berufsleben sind die deutschen Hochschulabsolventinnen und -absolventen vier Jahre nach Studienabschluss im europäischen Vergleich finanziell sehr gut gestellt. Im Rückblick auf das Studium meinen allerdings nicht Wenige, dass die Beziehung zwischen Studium und Beruf nicht sehr eng ist und dass die Studienangebote und -bedingungen keineswegs ideal sind.

    Infos zum Thema:
    Ch. Bradatsch, Tel: (0561) 804-2440
    J. Brömer, Tel: (0561) 804-2255


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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