Akademie empfiehlt Reformen im Maschinenbau
Mehr Forschung, mehr Service, mehr Kooperation
Die Exporterfolge des deutschen Maschinenbaus sind zwar immer noch beeindruckend (1994 im Wert von 121 Mrd. DM, 1996: 140 Mrd. DM) - trotzdem sind grundlegende Reformen in der Branche notwendig Denn die weltweite Konkurrenz macht deutschen Unternehmen das Leben immer schwerer. Vor diesem Hintergrund hat die Akademie fuer Technikfolgenabschaetzung in Baden-Wuerttemberg (Stuttgart) zukunftstraechtige Innovationspfade fuer den Maschinenbau untersucht und Probleme im gegenwaertigen Innovationsverhalten unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse liegen nun als Studie vor ("Innovationsstrategien im deutschen Maschinenbau - Bestandsaufnahme und neue Herausforderungen"). Einig sind sich die Autoren, wo es im Maschinenbau hapert: an den niedrigen Forschungsetats (1993 rund 3 Prozent des Umsatzes, in der EDV-Industrie dagegen ueber 10 Prozent) und am Hang zum technischen Perfektionismus. Hinderlich ist auch die mangelnde Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen (z.B. in gemeinsamen Projektgruppen von Herstellern und Anwendern schon waehrend der Entwicklungsphase), um mit innovativen Produkten den Weltmarktanteil zu vergroessern. Auch die oft unsystematische Kooperation mit wissenschaftlichen Instituten, deren Forschungsergebnisse von der Industrie nur unzureichend genutzt werden, verschlechtert die deutsche Wettbewerbsposition. Chancen hingegen liegen in der konsequenten Verknuepfung von Produkten und Dienstleistungen (z.B. kundenorientierter Teleservice weltweit rund um die Uhr), einer schlagkraeftigen Projektorganisation (simultaneous engineering) und der systematischen Produktplanung (z.B. kostenguenstige "Baukastensysteme" statt aufwendiger und personalintensiver Kleinserien). Offensichtlich muessen die Maschinenbauer ihre Innovationen neu organisieren, wenn sie ihre starke Stellung behalten wollen. Neben der stetigen Weiterentwicklung und Verbesserung der Maschinen wird der Erfolg der Unternehmen stark davon abhaengen, wie Spezialisten verschiedenster Fachbereiche zusammenarbeiten und ob Zulieferer und Endproduktehersteller zu neuen Kooperationen faehig sind. Dann ergeben sich auch Ideen fuer neue Produkte. Neben einer besseren Kundenorientierung ist die weltweite Praesenz auf Wachstumsmaerkten eine weitere Moeglichkeit, die Wettbewebsposition deutscher Unternehmen zu staerken. Wenn es dem Maschinenbau gelingt, sich neue Technikfelder (z.B. Mikrosystemtechnik, Telekommunikation oder Biotechnologie) nicht nur als Zulieferer zu erschliessen, sondern deren Leistung in neue Produkte umzusetzen, wird auch in Zukunft der Maschinenbau einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige Deutschlands bleiben.
Der Arbeitsbericht Nr. 83 "Innovationsstrategien im deutschen Maschinenbau - Bestandsaufnahme und neue Herausforderungen" (ISBN 3-932013-04-2), hrsg. von Hans-Joachim Braczyk, kann bei der Akademie fuer Technikfolgenabschaetzung in Baden-Wuerttemberg fuer 15 Mark zzgl. Porto u. Verpackung bezogen werden (Fax: 0711/9063-299).
Kontakt: Prof. Dr. Irmtraud Munder,Tel. 0711/9063-205
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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