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04.07.2008 10:13

Curt-Meyer-Gedächtnispreis für Dr. Stephan Mathas und Dr. Martin Janz vom Max-Delbrück-Centrum

Barbara Bachtler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch

    S p e r r f r i s t: Freitag, 4. Juli 2008, 17:00 Uhrzeit

    Die Krebsforscher Dr. Martin Janz und Dr. Stephan Mathas vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und der Charité - Universitätsmedizin Berlin haben für ihre Forschungen zum Hodgkin-Lymphom den Curt-Meyer-Gedächtnispreis 2007 erhalten. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung wurde ihnen am 4. Juli 2008 für ihre dazu in Nature Immunology* erschienene Arbeit vom Vorsitzenden der Berliner Krebsgesellschaft, Prof. Peter M. Schlag (Charité, MDC) im Rahmen eines Symposiums verliehen. Das Hodgkin-Lymphom, eine häufige Form des Lymphdrüsenkrebs, entsteht aus weißen Blutzellen (B-Zellen), die ihr Erscheinungsbild völlig ändern und dabei alle Merkmale einer B-Zelle verlieren. Dr. Janz und Dr. Mathas war es gelungen, diesen Tarnmechanismus der B-Zellen zu entschlüsseln. Krebsforscher hoffen, dass es auf diesen Ergebnissen aufbauend gelingt, Therapien zu entwickeln, die das Wachstum der Hodgkin-Zellen stoppen oder ihren Zelltod auslösen.

    Das Erscheinungsbild der Hodgkin-Lymphom-Zellen hat Forschern viele Jahre Rätsel aufgegeben. Erst 160 Jahre nach der Beschreibung der Krankheit durch den britischen Arzt Sir Thomas Hodgkin (1832) fanden Wissenschaftler mit Hilfe molekularbiologischer Methoden 1994 heraus, dass der nach ihm benannte Lymphdrüsenkrebs von weißen Blutzellen, den B-Zellen, abstammt.

    In ihrer Arbeit konnten Dr. Janz und Dr. Mathas aus der Forschungsgruppe von Prof. Bernd Dörken (MDC/Charité) zeigen, dass mehrere molekulare Defekte in den B-Zellen für das einzigartige Erscheinungsbild der Erkrankung verantwortlich sind. Zum einen ist in den aus den B-Zellen hervorgegangenen Hodgkin-/Reed-Sternberg-Zellen das genetische Programm, das die Reifung der B-Zellen steuert und die B-Zell-Identität aufrecht erhält, gestört. Einer der zentralen Regulatoren dieses Programms, E2A genannt, wird in den Hodgkin-Lymphom-Zellen von zwei Gegenspielern, Id2 und ABF-1, blockiert. Die Forscher wiesen nach, dass dieser Mechanismus die Merkmale der B-Zellen unterdrückt. Weiter schalten sich durch die Blockade von E2A in den Hodgkin-Lymphom-Zellen Gene an, die nicht typisch für die B-Zell-Entwicklung sind.

    Der Curt-Meyer-Gedächtnispreis wird seit 1988 jährlich von der Berliner Krebsgesellschaft an junge Wissenschaftler aus Berlin für herausragende Publikationen auf dem Gebiet der klinischen und experimentellen Onkologie vergeben. Preisträger für 2006 war der Krebsforscher Prof. Dr. med. Clemens A. Schmitt, der ebenfalls an der Charité und am MDC tätig ist.

    Die Auszeichnung ist benannt nach dem 1891 in Herleshausen/Thüringen geborenen Arzt und Berliner Senatsrat Dr. Curt Meyer, der 1944 nach Auschwitz deportiert wurde und dort als Häftling Seuchenkranke betreute. Er überlebte das KZ und engagierte sich nach dem Krieg im öffentlichen Gesundheitswesen sowie unter anderen in der Fürsorge für Krebspatienten. Er war Mitbegründer mehrerer medizinischer Gesellschaften, darunter auch des Landesausschuss Berlin für Krebsbekämpfung e.V., aus dem die Berliner Krebsgesellschaft hervorgegangen ist. Er starb 1984 im Alter von 93 Jahren.

    * Intrinsic inhibition of E2A by ABF-1 and Id2 mediates reprogramming of neoplastic B cells in Hodgkin lymphoma

    Stephan Mathas1,2*, Martin Janz1,2*, Franziska Hummel2, Michael Hummel3, Brigitte Wollert-Wulf2, Simone Lusatis2 , Ioannis Anagnosto-poulos3, Andreas Lietz2, Mikael Sigvardsson4, Franziska Jundt1,2, Korinna Jöhrens3, Kurt Bommert2, Harald Stein3 and Bernd Dörken1,2

    1Max-Delbruck-Center for Molecular Medicine, Robert-Rossle-Str. 10, 13125 Berlin; 2Hematology, Oncology and Tumorimmunology, Charite, Medical University Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Campus Berlin-Buch, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin; 3Institute for Pathology, Charite, Medical University Berlin, Campus Benjamin Franklin, 12200 Berlin; 4Department for Hematopoietic Stemcell Biology, Stemcell Center, Lund University, S221 84 Lund, Sweden

    *These authors contributed equally to this work

    Photos von Dr. Martin Janz und Dr. Stephan Mathas können Sie sich im Internet herunterladen unter: http://www.mdc-berlin.de/de/news/2008/index.html

    Barbara Bachtler
    Pressestelle
    Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
    Robert-Rössle-Straße 10
    13125 Berlin
    Tel.: +49 (0) 30 94 06 - 38 96
    Fax: +49 (0) 30 94 06 - 38 33
    e-mail: presse@mdc-berlin.de
    http://www.mdc-berlin.de/


    Weitere Informationen:

    <http://www.krebsgesellschaft.de/wub_curt_meyer_gedaechtnispreis,27797.html
    http://www.berliner-krebsgesellschaft.de/inhalte/krebsforschung/forschungspreis_...;


    Bilder

    Dr. Martin Janz und Dr. Stephan Mathas vom Max-Delbrück-Centrum mit Curt-Meyer Gedächntnispreis ausgezeichnet
    Dr. Martin Janz und Dr. Stephan Mathas vom Max-Delbrück-Centrum mit Curt-Meyer Gedächntnispreis ausg ...
    (Photo: David Ausserhofer/Copyright: MDC)
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Dr. Martin Janz und Dr. Stephan Mathas vom Max-Delbrück-Centrum mit Curt-Meyer Gedächntnispreis ausgezeichnet


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